
Und woran liegt das? Wenn ich das wüsste. Vielleicht brauchen die hier in Ghana einfach nur jemanden, der ihnen Beine macht, sagt, was wie gemacht werden soll und die Planung in die Hand nimmt. Nur am Geld kanns net liegen. Was ich bemerkt habe ist, dass es hier an Eigeninitiative fehlt. Die kriegen das hier aber auch einfach net beigebracht...wenn ich mir hier so den Unterricht in der Schule angucke...manman, Frontalunterricht erster Klasse, gepaart mit vollkommenem Desinteresse der Lehrer. Das fängt hier ja schon im Kindergarten an. Interaktion gleich Null.
Was hab ich sonst noch die letzte Woche so getrieben? Nachdem ich ja in der Woche davor die ganzen Utensilien besorgt habe, war ich Montag und Dienstag mit der Organisation und der Beaufsichtigung der Arbeiten beschäftigt. Also Pendellei mit Fahrrad zwischen Internet Café im Dorf und der Schule etwas außerhalb.
Am Dienstag kam der Pagaa im Laufe des Nachmittags irgendwann an und meinte, dass es Probleme gäbe wegen der Steckdosen...wir hätten zwar die Boxen dafür, aber die eigentlichen Steckdinger würden fehlen. Also müssten wir am Mittwoch wieder nach Techiman und reklamieren. Das hat mir gar net gefallen, weil ich eigentlich am Mittwoch in Girma eingeladen war, da David seinen 20. Geburtstag feiern wollte. Aber Gott sei Dank fand der erst abends statt – so gegen fünf. Und die Vorstellung, mit Pagaa wieder nen Tag zu verbringen, fand ich net sonderlich erquickend. Der ist nämlich ein Planungsgenie – das letzte Mal hatta z.B. seine Estimates bzw. die Einkaufsliste vergessen. Und wer hat NATÜRLICH daran gedacht, ihre Kopie der Estimates einzustecken...??? Die Genni. Genni kennt doch ihre Pappenheimer. Ohne das Ding wären wir damals ziemlich aufgeschmissen gewesen und der ganze Weg wäre dann umsonst gewesen. Ich habe mich mit ihm um halb acht für den nächsten Morgen verabredet – er kam um kurz vor neun. Ich habe in weiser Voraussicht etwas länger geschlafen und mit Zeit beim Frühstück gelassen. Sauer war ich trotzdem – vor allem, weil er NATÜRLICH nicht daran Schuld hatte, das er zu spät war, sondern irgendjemand anderes, auf den er warten musst. Hätte er net anrufen könne? Ne...sein Handy hatte kein Units mehr gehabt. Er hat doch ein zweites?! Ja, aber da ist der Bildschirm kaputt und er kann so NATÜRLICH nicht die Nummer suchen. Hätte er da nicht die Nummer aus dem anderen Handy ohne Units in das Handy mit Units eintippen können? Stille...Genni hat gewonnen! Er war aber wenig einsichtig.
Also, wir wieder stundenlang in Techiman rumgeirrt, weil Pagaa halt vorher net den Weg plant und sich danach darüber beschwert, dass wir durch das Rumgeirre Benzin verschwenden...Oh man.
Barclays Cash-Mashine war 'kurzzeitig' kaputt, was unseren Aufenthalt 'etwas' verlängert hat. Fenster gekauft, Rabatt ausgehandelt (Genni ist stolz auf sich!). Drucker von der Reparatur geholt. Passfotos für äthiopisches Visum gemacht – voll krass mit rotem Hintergrund. Lebensmittel eingekauft. Sperrholz gekauft. Pagaa war bei der Post und beim Printing. Um vier haben wir dann endlich Techiman verlassen können. Auf dem Weg von Techiman nach Girma – ich habe darauf bestanden, dass die mich nach Girma bringen - mussten wir dann den gesamten Kram auf der Ladefläche des Pickups umschichten, weil wir ans Wasser mussten, um den Kühler nachzufüllen. Irgendwann gegen halb sechs war ich dann in Girma. Total erschlagen. Aber das von Mario zubereitete Essen (er ist Koch) hat mich für alles entschädigt. Und dieser super Kuchen von Bridget...hach, ich werde Girma vermissen. Da fühlt man sich immer willkommen und wirklich zu Hause. Father Francis ist toll, und David auch. Bridget hat übrigens an unserer Vocational School gelernt :). Wir hatten noch einen Gast. Lowell, ein Amerikaner der Bäume pflanzt. Also, der macht auch in Entwicklungszusammenarbeit. War ein sehr netter Abend, nicht nur wegen des Essens. Francis hat mir nochn paar Gruselgeschichten mit Schlangen und Skorpionen in der Hauptrolle aus Bamboi erzählt. Das hat dazu geführt, dass ich jetzt jeden Abend vorm zu Bett gehen mein selbiges nach unerwünschten Gästen durchsuche. Man kann mir doch so etwas nicht erzählen, mir, der alten Paranoia-Tante. Lowell hat seinen Senf dazu gegeben und gemeint, wenn man um eine Skorpion einen Feuerring legt, dann bringt er sich selbst mit seinem Stachel um. Und just an diesem Abend hat Tiger – die Hauskatze – einen Skorpion entdeckt. Leider haben die Jungs aus dem Skorpion Marmelade gemacht, bevor ich einen Feuerring legen konnte. Schade, ich hätte gerne Suicide-Scorpion gesehen.
Ja, etwas wehmütig hab ich mich am Donnerstag von Grima verabschieden müssen. Aber irgendwann komme ich wieder. Bestimmt!
Weil St. Joseph (der Joseph von Maria) war hat mich New Longoro zum Abend-chop eingeladen. Ich habe gern angenommen und hab mich mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht und wurde voll von einem Unwetter erwischt, das die Welt noch net gesehen hat. Ich habs bis zur Kirche in New Longoro geschafft, für die 30 Meter bis zum Haus wars schon zu sintflutartig. Ich saß also nass und vor Kälte! Zitternd mit einem ständig durch Blitze erhellten Jesus am Kreuz in der Kirche und fand diese Situation echt gruselig, zumal es kein Licht gab und es anfing, zu dämmern. Irgendwann kamen dann Apollo, Martin und Mario mit ihrem 4-Wheeler aus dem Point 7 um mich abzuholen. Die blieben natürlich prompt vor der Kirche im Schlamm stecken. Super. Na ja, das Essen danach war gut, es gab Klöße und Schwein.
Tags darauf war ich wieder in New Longoro, weil Mario mich gefragt hat, ob ich Lust hätte, Ashley - eine US-Peace-Corp Volontär- und ihm beim Bemalen der Schule mit einer Weltkarte zu helfen. Aber klar. Greg aus Techiman war auch dabei, kurz bevor ich gegangen bin kamen noch zwei Mädels – eine hieß Terry – alles Amis. War ein netter Tag, war aber auch froh, als es wieder nach Hause ging.
Samstag haben wir die Computer ins Café gebracht und angeschlossen. Es laufen alle, 4 haben Internet, der Rest ist zum schreiben und für Kurse gedacht. Genni hat Bamboi erfolgreich vor der Isolation bewahrt ;).
Sonntag war eher ruhig – zumindest ab nach dem Mittag. In der Kirche wars ganz lustig -also, weniger für die anderen als mehr für mich. Ich hatte wieder Kopfkino, was daran lag, dass ich einfach mal ¾ des Gottesdienstes nicht verstehe auf Grund der Sprache und ich deswegen nach Beschäftigung suche. Erst musste ich an einen Klein-Fritzchen-Witz denken, als Aurelio mit dem Weihrauch an mir vorbei ist:
Klein-Fritzchen ist zum ersten Mal im katholischen Gottesdienst. Als der Pater weihrauchschwenkenderweise an ihm vorbei geht, springt Klein-Fritzchen auf, läuft hinter dem Pater her und zupft ihn am priesterlichen Gewand und sagt aufgeregt: „Tante, dein Täschchen brennt!“ Konnte mir ein Grinsen net verkneifen.
Dann bei der Übergabe der Kollekte. Hier geht die Kollekte so ab, dass erst die Männer von den hinteren Reihen nach und nach bis zu den vorderen nach vorne zum Altar gehen, um Geld in eine Holzkiste zu werfen. Dann dasselbe mit den Frauen. Ich mache das net mit und werfe meine Kollekte erst nach dem Gottesdienst in die Kiste. Danach geht dann eine Delegation, zum größten Teil aus jungen Mädels bestehend, mit Kiste in den hinteren Teil der Kirche und danced dann hüftschwingend unter wildem Getrommel nach vorn zum Altar. Da ich immer hinten in der letzten Reihe rechts sitze – nah an den Fenstern – sehe ich irgendwann nur noch die Köpfe mit den kurz geschnittenen Haaren, die im Takt hin und her schunkeln. Heute musste ich dabei an die Mitglieder des Ghana-Arbeitskreises der Gemeinde in MD denken -also, an die Mitglieder, die ich kenne. Und da begann mein Kopfkino. AJ und PvP nebst Frauen wild hüftschwingend auf Pater Clemens, auch nicht gerade unbewegt, zu. Die Damen Bastkörbe mit Yam in den Armen. Ich hätt mich kringeln könne – habs aber gelassen aus Demut vor dem Herrn :) und der nach Ernsthaftigkeit verlangenden Prozedur... ;)
Am Ende des Gottesdienstes hat sich Aurelio brav von mir verabschiedet – dieses Mal vorher mit mir abgesprochen und deswegen ohne Präsentation meinerseits vor der Gemeinde – und den Leuten erklärt, das es jetzt ein Internet Café gibt und das alles mir und der Gemeinde in MD zu verdanken sei – die Dankesrede war net abgesprochen und deswegen bin ich etwas auf meinem Platz zusammengesunken. Ich dachte ja, mit dem nachfolgenden Applaus wäre es das gewesen. War für mich vollkommen ausreichender Dank, schließlich war das, was ich hier bekommen habe unbezahlbar und demnach wär' ich eigentlich diejenige gewesen, die sich hätte bedanken müssen.
So, ich zurück in mein Zimmer, klopfts, steht einer der Kirchenältesten vor der Tür. Ich soll mich auf einen Stuhl vor die Tür setzen, die Gemeinde wolle sich bedanken. Ähh...ist net nötig. Echt nich...haben die doch schon in der Kirche...alles gut! Nein...ich soll mich jetzt auf meinen Hosenboden auf einen Stuhl vor meine Zimmertür setzen. Jut...ich warte also vor meiner Zimmertür. Kommt ne Prozession von Frauen und Männern unter Trommeln und Singen den Weg von der Kirche zum Haus runtergetanzt. Stellen sich vor mir auf und singen was, wo immer mal wieder Sister Gennet (also, die nennen mich hier immer Sister) drin vorkommt. Ich hab mich natürlich gefreut über den Dank aber die viele Aufmerksamkeit und die Mühen war mir doch etwas unangenehm. Aber das ist hier nun mal die Art, Danke zu sagen und dementsprechend hab ich das auch angenommen, aber zum Tanzen haben die mich net gebracht...Äthiopischer Rundtanz zu Ghanaischem Singsanggetrommel – das geht net gut ;).
So, die nächsten Tage nochn bisschen Organisationszeug. Am Dienstag eröffnen wir das Café, mal sehen, wie das abgeht. Werbund ist hier net nötig - alles verbreitet sich hier wie ein Buschfeuer...auch Gerüchte. Ich hab zumindest noch nix dafür vorbereitet. Mittwoch packen. Donnerstag ganz früh los. Freitag shoppen in Accra und mal sehen, was eventuell noch gebracht wird für Bamboi. Vorher hört ihr aber noch mal von mir.
Was hab ich sonst noch die letzte Woche so getrieben? Nachdem ich ja in der Woche davor die ganzen Utensilien besorgt habe, war ich Montag und Dienstag mit der Organisation und der Beaufsichtigung der Arbeiten beschäftigt. Also Pendellei mit Fahrrad zwischen Internet Café im Dorf und der Schule etwas außerhalb.
Am Dienstag kam der Pagaa im Laufe des Nachmittags irgendwann an und meinte, dass es Probleme gäbe wegen der Steckdosen...wir hätten zwar die Boxen dafür, aber die eigentlichen Steckdinger würden fehlen. Also müssten wir am Mittwoch wieder nach Techiman und reklamieren. Das hat mir gar net gefallen, weil ich eigentlich am Mittwoch in Girma eingeladen war, da David seinen 20. Geburtstag feiern wollte. Aber Gott sei Dank fand der erst abends statt – so gegen fünf. Und die Vorstellung, mit Pagaa wieder nen Tag zu verbringen, fand ich net sonderlich erquickend. Der ist nämlich ein Planungsgenie – das letzte Mal hatta z.B. seine Estimates bzw. die Einkaufsliste vergessen. Und wer hat NATÜRLICH daran gedacht, ihre Kopie der Estimates einzustecken...??? Die Genni. Genni kennt doch ihre Pappenheimer. Ohne das Ding wären wir damals ziemlich aufgeschmissen gewesen und der ganze Weg wäre dann umsonst gewesen. Ich habe mich mit ihm um halb acht für den nächsten Morgen verabredet – er kam um kurz vor neun. Ich habe in weiser Voraussicht etwas länger geschlafen und mit Zeit beim Frühstück gelassen. Sauer war ich trotzdem – vor allem, weil er NATÜRLICH nicht daran Schuld hatte, das er zu spät war, sondern irgendjemand anderes, auf den er warten musst. Hätte er net anrufen könne? Ne...sein Handy hatte kein Units mehr gehabt. Er hat doch ein zweites?! Ja, aber da ist der Bildschirm kaputt und er kann so NATÜRLICH nicht die Nummer suchen. Hätte er da nicht die Nummer aus dem anderen Handy ohne Units in das Handy mit Units eintippen können? Stille...Genni hat gewonnen! Er war aber wenig einsichtig.Also, wir wieder stundenlang in Techiman rumgeirrt, weil Pagaa halt vorher net den Weg plant und sich danach darüber beschwert, dass wir durch das Rumgeirre Benzin verschwenden...Oh man.

Barclays Cash-Mashine war 'kurzzeitig' kaputt, was unseren Aufenthalt 'etwas' verlängert hat. Fenster gekauft, Rabatt ausgehandelt (Genni ist stolz auf sich!). Drucker von der Reparatur geholt. Passfotos für äthiopisches Visum gemacht – voll krass mit rotem Hintergrund. Lebensmittel eingekauft. Sperrholz gekauft. Pagaa war bei der Post und beim Printing. Um vier haben wir dann endlich Techiman verlassen können. Auf dem Weg von Techiman nach Girma – ich habe darauf bestanden, dass die mich nach Girma bringen - mussten wir dann den gesamten Kram auf der Ladefläche des Pickups umschichten, weil wir ans Wasser mussten, um den Kühler nachzufüllen. Irgendwann gegen halb sechs war ich dann in Girma. Total erschlagen. Aber das von Mario zubereitete Essen (er ist Koch) hat mich für alles entschädigt. Und dieser super Kuchen von Bridget...hach, ich werde Girma vermissen. Da fühlt man sich immer willkommen und wirklich zu Hause. Father Francis ist toll, und David auch. Bridget hat übrigens an unserer Vocational School gelernt :). Wir hatten noch einen Gast. Lowell, ein Amerikaner der Bäume pflanzt. Also, der macht auch in Entwicklungszusammenarbeit. War ein sehr netter Abend, nicht nur wegen des Essens. Francis hat mir nochn paar Gruselgeschichten mit Schlangen und Skorpionen in der Hauptrolle aus Bamboi erzählt. Das hat dazu geführt, dass ich jetzt jeden Abend vorm zu Bett gehen mein selbiges nach unerwünschten Gästen durchsuche. Man kann mir doch so etwas nicht erzählen, mir, der alten Paranoia-Tante. Lowell hat seinen Senf dazu gegeben und gemeint, wenn man um eine Skorpion einen Feuerring legt, dann bringt er sich selbst mit seinem Stachel um. Und just an diesem Abend hat Tiger – die Hauskatze – einen Skorpion entdeckt. Leider haben die Jungs aus dem Skorpion Marmelade gemacht, bevor ich einen Feuerring legen konnte. Schade, ich hätte gerne Suicide-Scorpion gesehen.
Ja, etwas wehmütig hab ich mich am Donnerstag von Grima verabschieden müssen. Aber irgendwann komme ich wieder. Bestimmt!

Weil St. Joseph (der Joseph von Maria) war hat mich New Longoro zum Abend-chop eingeladen. Ich habe gern angenommen und hab mich mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht und wurde voll von einem Unwetter erwischt, das die Welt noch net gesehen hat. Ich habs bis zur Kirche in New Longoro geschafft, für die 30 Meter bis zum Haus wars schon zu sintflutartig. Ich saß also nass und vor Kälte! Zitternd mit einem ständig durch Blitze erhellten Jesus am Kreuz in der Kirche und fand diese Situation echt gruselig, zumal es kein Licht gab und es anfing, zu dämmern. Irgendwann kamen dann Apollo, Martin und Mario mit ihrem 4-Wheeler aus dem Point 7 um mich abzuholen. Die blieben natürlich prompt vor der Kirche im Schlamm stecken. Super. Na ja, das Essen danach war gut, es gab Klöße und Schwein.
Tags darauf war ich wieder in New Longoro, weil Mario mich gefragt hat, ob ich Lust hätte, Ashley - eine US-Peace-Corp Volontär- und ihm beim Bemalen der Schule mit einer Weltkarte zu helfen. Aber klar. Greg aus Techiman war auch dabei, kurz bevor ich gegangen bin kamen noch zwei Mädels – eine hieß Terry – alles Amis. War ein netter Tag, war aber auch froh, als es wieder nach Hause ging.
Samstag haben wir die Computer ins Café gebracht und angeschlossen. Es laufen alle, 4 haben Internet, der Rest ist zum schreiben und für Kurse gedacht. Genni hat Bamboi erfolgreich vor der Isolation bewahrt ;).Sonntag war eher ruhig – zumindest ab nach dem Mittag. In der Kirche wars ganz lustig -also, weniger für die anderen als mehr für mich. Ich hatte wieder Kopfkino, was daran lag, dass ich einfach mal ¾ des Gottesdienstes nicht verstehe auf Grund der Sprache und ich deswegen nach Beschäftigung suche. Erst musste ich an einen Klein-Fritzchen-Witz denken, als Aurelio mit dem Weihrauch an mir vorbei ist:
Klein-Fritzchen ist zum ersten Mal im katholischen Gottesdienst. Als der Pater weihrauchschwenkenderweise an ihm vorbei geht, springt Klein-Fritzchen auf, läuft hinter dem Pater her und zupft ihn am priesterlichen Gewand und sagt aufgeregt: „Tante, dein Täschchen brennt!“ Konnte mir ein Grinsen net verkneifen.
Dann bei der Übergabe der Kollekte. Hier geht die Kollekte so ab, dass erst die Männer von den hinteren Reihen nach und nach bis zu den vorderen nach vorne zum Altar gehen, um Geld in eine Holzkiste zu werfen. Dann dasselbe mit den Frauen. Ich mache das net mit und werfe meine Kollekte erst nach dem Gottesdienst in die Kiste. Danach geht dann eine Delegation, zum größten Teil aus jungen Mädels bestehend, mit Kiste in den hinteren Teil der Kirche und danced dann hüftschwingend unter wildem Getrommel nach vorn zum Altar. Da ich immer hinten in der letzten Reihe rechts sitze – nah an den Fenstern – sehe ich irgendwann nur noch die Köpfe mit den kurz geschnittenen Haaren, die im Takt hin und her schunkeln. Heute musste ich dabei an die Mitglieder des Ghana-Arbeitskreises der Gemeinde in MD denken -also, an die Mitglieder, die ich kenne. Und da begann mein Kopfkino. AJ und PvP nebst Frauen wild hüftschwingend auf Pater Clemens, auch nicht gerade unbewegt, zu. Die Damen Bastkörbe mit Yam in den Armen. Ich hätt mich kringeln könne – habs aber gelassen aus Demut vor dem Herrn :) und der nach Ernsthaftigkeit verlangenden Prozedur... ;)
Am Ende des Gottesdienstes hat sich Aurelio brav von mir verabschiedet – dieses Mal vorher mit mir abgesprochen und deswegen ohne Präsentation meinerseits vor der Gemeinde – und den Leuten erklärt, das es jetzt ein Internet Café gibt und das alles mir und der Gemeinde in MD zu verdanken sei – die Dankesrede war net abgesprochen und deswegen bin ich etwas auf meinem Platz zusammengesunken. Ich dachte ja, mit dem nachfolgenden Applaus wäre es das gewesen. War für mich vollkommen ausreichender Dank, schließlich war das, was ich hier bekommen habe unbezahlbar und demnach wär' ich eigentlich diejenige gewesen, die sich hätte bedanken müssen.
So, ich zurück in mein Zimmer, klopfts, steht einer der Kirchenältesten vor der Tür. Ich soll mich auf einen Stuhl vor die Tür setzen, die Gemeinde wolle sich bedanken. Ähh...ist net nötig. Echt nich...haben die doch schon in der Kirche...alles gut! Nein...ich soll mich jetzt auf meinen Hosenboden auf einen Stuhl vor meine Zimmertür setzen. Jut...ich warte also vor meiner Zimmertür. Kommt ne Prozession von Frauen und Männern unter Trommeln und Singen den Weg von der Kirche zum Haus runtergetanzt. Stellen sich vor mir auf und singen was, wo immer mal wieder Sister Gennet (also, die nennen mich hier immer Sister) drin vorkommt. Ich hab mich natürlich gefreut über den Dank aber die viele Aufmerksamkeit und die Mühen war mir doch etwas unangenehm. Aber das ist hier nun mal die Art, Danke zu sagen und dementsprechend hab ich das auch angenommen, aber zum Tanzen haben die mich net gebracht...Äthiopischer Rundtanz zu Ghanaischem Singsanggetrommel – das geht net gut ;).
So, die nächsten Tage nochn bisschen Organisationszeug. Am Dienstag eröffnen wir das Café, mal sehen, wie das abgeht. Werbund ist hier net nötig - alles verbreitet sich hier wie ein Buschfeuer...auch Gerüchte. Ich hab zumindest noch nix dafür vorbereitet. Mittwoch packen. Donnerstag ganz früh los. Freitag shoppen in Accra und mal sehen, was eventuell noch gebracht wird für Bamboi. Vorher hört ihr aber noch mal von mir.
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