Montag, 20. April 2009

Back in Germany

Ich muss gestehen, ich bin schon ne ganze Weile zurück in Good Old Germany...nur, da Deutschland nun mal net Ghana ist, isses hier mit Zeit finden etwas schwierig...in Ghana liegt se ja quasi auf der Straße, die Zeit ;)

Am Mittwoch war mehr so Chill-Tag. Tobi hat für mich den Bespaßer gespielt und war mit mir unterwegs in Addis, um mich mal in die Deutsche-Community einzuführen. Eigentlich wollte ich die beiden ein bisschen bei ihrer Arbeit begleiten aber Alex war...unpässlich...Alex und Tobi sind, wie schon gesagt, Praktikanten. Ihre Aufgabe in Addis besteht darin, Müll zu sammeln und verschiedene Gegenden zu kartieren, festgemacht am Einkommen. Genau genommen versuchen sie raus zu bekommen, welche Einkommensschicht welchen Müll produziert um festzustellen, ob sich Recycling in Addis lohnen würde.
So, Tobi und ich waren dann ohne Alex im Deutschen Haus...das ist die Trutzburg der größten deutschen Institutionen in Äthiopien, die sich mit Entwicklungzusammenarbeit beschäftigen - GTZ, DED und die KfW Bank. Deutsches Haus
Sitz ist gleich neben dem UN-Hauptquartier - also ist die ganze Gegend voll mit weißen Toyotas mit UN-Sticker. War super, vor allem, weils da W-Lan gab und Tobi den Zugang hatte. Übrigens war das das erste Mal, dass jemand vor mir salutiert hat :). Man bekommt gleich das Gefühl, das man hier etwas besonderes ist...
Nach ner Weile abhängen im Deutschen Haus sind wir dann zur Deutschen Bäckerei :)
Weiß net, ob ihr so firm seid, aber da gabs mal ne Folge bei "Die Auswandere" oder "Good Bye Deutschland" oder wie der Kram heißt auf Kabel 1 oder Pro7, da haben die eine deutsche Bäckerfamilie begleitet bei ihrer Auswanderung nach Addis...die Münchs - Axel, Brigitte und Manuel. Bei denen waren wir, weils gleich umme Ecke lag und Alex und Tobi da immer, bevor sie jeden Tag auf Tour gehen, anhalten zum frühstücken. Für mich gabs nen schönen Pudding-Plunder - so wie zu Hause (allerdings waren auch die Preise sehr deutsch!). Damit war eigentlich der Vormittag auch schon vorbei. Nach dem kleinen Deutsch-Ausflug gings dann wieder Richtung Bole ins Kaldis Café - ein Abklatsch von Starbucks, gegen den Starbucks übrigens auch Klage erhoben hat, wurde allerdings abgeschmettert. Dafür gibts übrigens kein Starbucks in Äthiopien...und kein Mäces! Als ich drin saß, war mir klar, wieso Starbucks diese Kaldis-Kette gerne vom Markt hätte - zum verwechseln ähnlich! Weit wars net mehr bis zum Cozy Place, was uns dazu veranlasst hatte, zu Fuß zu gehen. Tobi hat mich bei der Gelegenheit ein bisschen in ihre Arbeit eingeführt und mir ein paar repräsentative Häuser gezeigt - hier stehen Prachtvillen gleich neben Wellblechhütten, deswegen haben die Prachtvillenbesitzer auch gleich mal eine beeindruckende Mauer um ihren Besitz gezogen mit Kameras und allem Pipapo.
So gegen drei waren wir wieder im Cozy, wo mich schon ein Anruf von einer Freundin von meiner Tante, Afarse, erwartete. Mit der hab ich dann noch nett Kaffee getrunken und mich ein wenig über die Familie und Äthiopien an sich unterhalten. Abends bin ich dann noch mit Josh Pizza Essen gegangen, was echt nett war. Wir haben uns vor allen Dingen über seine Arbeit unterhalten - hab gleich mal seinen Kontakt abgegriffen, wer weiß, wofürs gut ist ;).
Am Donnerstag - Tag des Abflugs - hatte ich vor dem großen "Goodbye Africa" noch viel Zeit. Ich bin also mit den Jungs in den Süden von Addis gefahren um Häuser zu fotografieren. Vorher sind wir noch schnell bei den Münchs vorbei - frühstücken. Hab die Familie bei der Gelegenheit gleich mal kennengelernt. Ein Wort beschreibt dieses Meeting wohl am besten: Interessant! Lustige Leute - auf eine unnachahmliche Art. Die waren gerade auf dem Weg nach Dubai um zu urlauben.War mal was anderes, so in den Grenzgebieten der Großstadt ein bisschen auf Tuchfühlung zu gehen - weit weg von den anderen Ferensch. Alex meinte gleich mal, ich sollte die Fenster zu lassen, es würde da Hyänen geben...(aber doch nur nachts?!). Auch hier haben Arm und Reich Zaun an Zaun gewohnt und zwischendurch wollte der ein oder andere auch mal Kohle haben. Einer meinte, weil er von den Chinesen keinen Lohn für seine Arbeit im Straßenbau bekommen habe, sollen wir ihn jetzt bezahlen...amüsant, er allerdings toternst.
Abends, vor meinem Flug um 22h, waren wir noch essen im African Queen - ein äthiopisches Restaurant mit Deutscher Küche, weil von einer Äthiopierin geführt, die einen großen Teil ihres Lebens im Süden Deutschlands verbracht hat. Da war denn auch gleich CIM-Stammtisch (Centrum für internationale Migration und Entwicklung). Ist son Kooperationspartner von der GTZ, die viele Entwicklungshelfer Marke Bau, Architektur etc. in Länder entsenden - demnach mehr so die handwerklich begabten. Also war das ganze African Queen voll mit deutschen Entwicklungshelfern - je später es wurde, desto lauter und fröhlicher wurde es...so, wies halt ist, bei den Deutschen, wenn die was getrunken haben und unter sich sind.
Der Flug an sich war etwas anstrengend. Wir hatten ein Schrei-Baby, das wohl Ohrenschmerzen hatte---na ja, so gegen zwei Uhr nachts war ich mal kurz davor die Mutter zu fragen, ob ich mich mal um das Kind kümmern soll - so auf Genni-Art...da hätts dann aber keinen Mux mehr gemacht! Sonst gabs keine besonderen Vorkommnisse. Als wir dann endlich gelandet waren und ich am Bahnsteig auf meinen Zug gewartet habe, hab ich den ersten Chinesen gesehen, der die Kopplung der Waggons am ICE fotografiert hatte, da wusste ich, ich bin zu Hause: Hier bauen die Chinesen keine Straßen, hier klauen sie Technologie...
Der Kulturschock von Afrika zurück nach Deutschland war um einiges größer als beim Hinweg. Alles ist plötzlich so unwirklich - alles funktioniert, alles ist sauber, man kann alles besorgen und zwar zeitnah, die Menschen sind unfreundlich wie eh und je, der Kaffee kostet wieder 3,20€...ich könnte da jetzt noch einiges aufzählen. Afrika hat gut getan. Ich bin etwas bescheidener geworden und zufriedener mit dem, was ich habe. Größer, schneller, weiter ist jetzt nicht mehr nötig und ein Ansporn, meine Ziele hartnäckiger zu verfolgen war es auch. Mal sehen, wie lang das alles anhält! Mir wird die Zeit in guter Erinnerung bleiben und ich hoffe, dass es nicht mein letztes Mal in Ghana war. Ich musste allen versprechen, dass ich wieder komme und ich werde auch versuchen, das in die Realität umzusetzen - nicht gleich, aber irgendwann.
Kleiner Abschiedstanz ;)

Nach Äthiopien gehts auf alle Fälle noch mal. Da ich ja nun schon wieder ein paar Wochen @Home bin, war ich auch hier net ganz untätig. Es ging nach Berlin, erst um Freunde zu überraschen und dann auch mal, um mich im Tropeninstitut durchchecken zu lassen - unangenehm aber notwendig. Melle und Örni
Thomas, Susi, Anja und Maren bei Susi Wohnungseinweihung
Noch haben sie net angerufen demnach werde ich wohl noch ne Weile leben ;).
Nach Magdeburg gings auch. Einmal auf dem Weg nach Berlin als Zwischenstopp und dann auch mal, um einen ersten Bericht abzuliefern. Hab aus der Projektberichterstattung gleich mal ein verlängertes Wochenende gemacht und ein Abchecken der Zukunftsaussichten mit anschließender Vervollständigung der Planung meiner weiteren Reise. War mit Elli und Josi unterwegs Elli und ich bei ner Volleyball-Pause im Stadtpark Josi beim Volleyball im Stadtpark
und hab mit Elisabeth einen Ausflug in den Harz, ins Bodetal auf den Hexentanzplatz, gemacht. Elisabeth und Ich über der Bode
Um den 20.05. soll es weiter gehen. Mit der Planung der nächsten Schritte werde ich mich jetzt unter anderem beschäftigen, bin aber auch schon dabei, die Zeit nach meiner Reise etwas in konkreter zu gestalten. Mal sehen.

2 Kommentare:

  1. Na da hast du dir ja wieder das schönste Foto von mir rausgesucht ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Elli - wäre dir denn eines mit der schoßefine lieber gewesen...so ihr beide zusammen inklusive gesichtsgymnastik? könnt ich mit dienen :-) allerdings wurde mir das im vorhinein schon von schoßefine verboten!

    AntwortenLöschen