Dienstag, 28. Juli 2009

Her Name is Lola, she was a Showgirl....Copacabana,Lake Titicaca

Liebe Lesenden,
long time no see...me disculpa, aber es hat sich relativ schwierig gestaltet, Texte zu verfassen, wenn man nur zwei Tage an einem Ort verweilt. Und Bolivien bzw. die Atacama Wueste sind nicht gerade bekannt fuer die super-schnellen Internet-Verbindungen. Ich werde nach und nach die Ueberschriften unterhalb dieses Eintrags mit Leben fuellen.
Also, ich bin gerade am Titicaca See in Bolivien. Das Oertchen hat den schoenen Namen Copacabana - nicht zu verwechseln mit dem Stadtteil in Rio de Janeiro. Gestern abend sind wir angekommen und zur Begruessung haben wir auch gleich nasse Fuesse bekommen :(. Dafuer ist es heute umso schoener. Das bisschen Tag was gestern noch uebrig war nach der Busfahrt aus La Paz haben wir mit Market Reseach verbracht, sprich, wir haben Preisvergleiche zwischen den verschieden Anbietern diverser Strickwaren vollzogen. Heute ist also shopping angesagt. Bolivien ist dafuer ebkannt, das beste Preis-Leistungs Verhaeltnis fuer lustige Muetzen mit Lamas drauf und Pullis mit aehnlichem Muster, zu haben. Morgen gehts auf die Isla del Sol, laut Mythos die Gebutstsaette der Inkas. Danach weiter nach Cusco, Peru, was den Umkehrpunkt meiner Reise darstellt - ab da gehts dann wieder Richtung Sueden, immer der Nase nach nach Santiago de Chile. Also, in Cusco dann mehr!!!!

Dienstag, 21. Juli 2009

Camina tranquilo, comide pocito y duerme solito... La Paz

Gehe langsam, esse wenig und schlafe alleine ;)....gute Tips, wenn man in der hoechsten Hauptstadt der Welt (allerdings nur de facto, denn eigentlich ist die Hauptstadt Boliviens Sucre...) ein paar Tage verweilen moechte - ohne Uebelkeit, Kopfweh und Schwindel...

Samstag, 11. Juli 2009

Hic Rhodus, hic salta....!

Anders als in dem schoenen Zitat aus meiner Vergangenheit als fleissige Lateinschuelerin beudeutet Salta nicht "spring", sondern kommt aus der Sprache der Ureinwohner dieser Region und heisst eigentlich Saca (la muy linda - die besonders schoene). Salta - dort befinde ich mich nun seit ein paar Tagen - ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region hier im Nordenwesten Argentiniens. Knapp ne halbe Million Salteñas leben hier und das beruehmteste Kind der Stadt ist General Belgrano, der im Unabhaenigkeitskrieg gegen die Spanier erfolgreich den Saebel geschwungen hat (oder die Pistole hat knallen lassen, oder womit auch immer die damals so gekaempft haben). Gestern, am 09.07., war uebrigens Unabhaenigkeitstag.
Hier hab ich auch Claire wiedergetroffen, eine Irin, die ich in BA kennen gelernt habe und der ich auch in Cordoba wieder ueber den Weg gelaufen bin. Wir haben beschlossen, da wir so ziemlich dieselben Ziele haben, zusammen zu reisen.
Mir wurde Salta als besonders schoen empfohlen, was sie auch ist. Kirchen findet man hier wieder zu Hauf, ich hab mich am Tag meiner Ankunft auf die Besichtigung der Kathedrale begnuegt und bin son bisschen durch die Gegend geschlendert. Claire und ich sind dann noch mit soner Gonbdelbahn hoch auf nen Berg von dem man auf die Stadt runter gucken kann. Kaeffchen gabs auch noch und ne Lagebesprechung. Wir haben beschlossen, treken zu gehen, was wir nach dem Einholen einiger Kostenvoranschlaege und viel Rumrennerei am zweiten Tag, als zu teuer abgetan haben. Ueberhaupt haben wir ziemlich oft unsere Plaene geaendert, was auch den Tag unserer Abreise beinhaltet hat. Viel hin und her. Nun ja, letzten Endes werden wir erst am Sonntag Richtung Chile weiter reisen.Wir haben uns fuer Touren entschieden, die man hier in der Region machen kann. Am ersten Tag ging es nach Cachi - also Richtung Anden. Wir sind mit unserem Guide Rafa und einer Truppe Argentinier hoch, hoch, hoch auf ca. 4000m durch den Nationalpark Los Cardones, der voll ist von diesen riesigen Kakteen, die teilweise schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel haben. Die Landschaft ist atemberaubend und sehr unterschiedlich. Durch wirklich beeindruckende Berglandschfatne gehts dann weiter durch Kakteen-Felder an den farbigen Bergen vorbei, die teilweise 5 farbig sind, durch die Metalle im Gestein.
Auf Grund der Hoehe hat uns Rafa auch mal ne kurze Einfuehrung in Hoehenkrankheitsverhinderndenmassnahmen gegeben.Coca-Blaetter z.B. sind wunderbar gegen die Uebelkeit! Also, Coca ist net, wie hier und da verbreitet, eine Droge. Zum groessten Teil bestehen sie aus Teein und Koffein...aber auch aus den ganzen B-Vitaminen und Calcium...wie Rafa uns ungefaehrt 3 mal erklaert hat. Es ist zwar auch Kokain enthalten, aber um ein Gramm Kokain herzustellen benoaetigt man 100kg von den Blaettern - also net so ergiebig. Die Blaettchen steckt man sich als Buendel zwischen Wange und Zaehne und lutscht dann den Saft. Schmeckt wie es riecht, ist aber sehr ergiebig.
Am zweiten Tag gings ab nach Cafayate. Landschaftlich ne sooo divers wie auf der Cachi Tour, dafuer aber sehr belustigend, da Rafa uns auf demWeg immer wieder auf Felsformationen aufmerksam gemacht hat, die an irgendetwas erinnern. Wir sind z.B. auf dem Weg an der untergehenden Titanic vorbei gefahren, an einem Fuss eines Riesen, an den Miniatur-Anden und an einer Schildkroete...ehrlich: Man haette darin auch alles andere sehen koennen...
Nun ja, Wein gabs dann noch zu trinken. Ist hier eines der ergiebigsten Anbaugebiete in Argentinien.Ein Highlight war mein erstes Lama, das sehr grosse Aehnlichkeit mit seinem Besitzer hatte - gilt also nicht nur bei Hunden ;).

Mittwoch, 8. Juli 2009

Icho Cruz, las Sierras Chicas y las Jarillas

Sooo...Wochenende und Zeit fuer Entspannung. Wo kann man das am besten machen, wenn nicht auf dem Ruecken der Pferde - dort liegt ja bekanntlich das Glueck der Erde :).
Am Mittwoch hab ich mich mit Jan von Heart of Argentina Travel in Verbindung gesetzt, einem Hollaender, den ich ueber Pieter kennegelernt habe, der vor einige Wochen selber mit Jan und seiner Frau Elisabeth einen kleinen Aufenthalt in den Sierras de Cordoba organisiert hat. Jan und Lis leben mit ihren beiden Kindern, Juan und Lucia, seit ca. einem Jahr in San Antonio de Arredonde. Sie haben ein Reiseunternehmen, das sich gerade im Aufbau befindet, und organisieren personalisierte Reisen hier im Norden Argentiniens. Am Samstag hab ich mich also morgens auf den Weg nach Villa Carlos Paz gemacht, einer Kleinstadt suedwestlich von Cordoba. Hier hat mich dann auch gleich die gesamte Familie Lettinga/Heras abgeholt, um mich erst nach San Antonio zu bringen, ins Haus der Mutter von Lis, um dort die besten Empanadas meines Lebens serviert zu bekommen. War super - Urlaub mit Familienanschluss quasi ;).
Danach gings erst nach Icho Cruz ins Red Beans, wo ich die naechsten zwei Naechte verbringen sollte. Volle Entspannung hier. Das Hotel liegt romantisch an einem Fluss etwas am Ende des Dorfes. Im Sommer koennte man hier baden - ist ja aber leider net Sommer hier... Dani, der Besitzer des Red Beans, ist ne totale Knallerbse und sehr nett, hab den auch gleich kennengelernt. Um zwei gings dann wieder Richtung San Antonio, zu dem Ort, wo ich dann reiten sollte. Erstaunlicherweise waren die Pferde sehr gepflegt und in gutem Zustand, was man hier in Suedamerika net oft findet. Ich also ab aufs Pferd und los in die Berge mit meinem Guide Carlos. Die reiten hier den Western-Style - etwas ungewohnt fuer mich, da ich ja eigentlich englisch reite. Nach ner Weile Eingewoehnung wars aber ganz einfach. Es ging hoch in die Sierras Chicas, einer Bergkette, die sich von Cuesta Blanca 150km in den Norden erstreckt. Wir hatten zwischendurch recht steile Aufgaenge voller Geroell, doch die Pferde haben das ohne grosse Probeleme gemeistert. Echt erstaunlich. Ich haette ja gestreikt, wenn ich das Pferd gewesen waere und mich haette dort hochschleppen muessen...In Deutschland haette man diesen Ausritt auch bestimmt net ohne Helm und Rueckenprotektor gemacht...hier ist halt alles etwas anders ;). Ich glaub, was den Wasserverlust angeht, haben das Pferd und ich uns net viel genommen - ich aus Angst, das Pferd aus Anstrengung. Aber die Aussicht hat fuer die Anstrengungen absolut entschaedigt - aehh, und fuer die Angst :).Runter gings dann relativ flott - nicht unspannender, weil rutschiger. Abends in Icho Cruz gabs dann lecker selbstgemachte Ravioli von Dani - der ein ausgezeichneter Koch ist - und einen Schlafraum mit einem einzigen Bett ganz fuer mich alleine!!!!!! Das hat sich angefuehlt wie Urlaub :).Am naechetn Tag wollte ich mich eigentlich morgens ins Internet Cafe begeben, die Rechnung hab ich allerdings ohne die drei Hunde gemacht, die mich auf Schritt und Tritt "beschuetzt" haben. Wollte mit den dreien net an der Strasse entlang, hab mich also fuer einen Spaziergang am Fluss entschieden. War viel besser und gesuender.
Gegen Mittag gings dann wieder zum Pferdehof, um einem 4 stuendigen Ausritt in die Jarillas zu froehnen. Dieses mal hat mich German begleitet, ein 17 jaehriger Springinsfeld, mit seinem Pferd Luna. Zwischendurch ist noch Theo zu uns gestossen und "General", ein junger Schaeferhund, der sich sehr darueber gefreut hat, dass sich jemand mit ihm beschaeftigt hat. Aus den 4 Stunden wurden dann 5 Stunden mit einem kleinen Ausflug in einen Bach, was mein Pferd mit einem Sprung in den selben sehr zu schaetzen gewusst hat. Ich weniger, wiels ganz schoen nass war.Abends hab ich dann Jan und Lis mit Kindern wieder getroffen, und wir haben mit Dani, seiner Frau Victoria und ihrer Tochter Isabella, von Dani gebackene Pizza gegessen und uns sehr nett bei selbst gebrautem Bier unterhalten. Der Service war echt top und sie haben es wirklich geschafft, mich vollauf zufriedenzustellen.
Insgesamt waren die drei Tage genau das, was ich gebraucht und gesucht hatte. Ruhe pur in einer sehr schoenen Umgebung mit aeusserst netter und liebenswerter Gesellschaft. War top und ich kanns nur jedem weiter empfehlen!
Montag Nachmittag gings dann weiter mit dem Nachtbus Richtung Norden nach Salta.

Hasta la victoria siempre - Alta Gracia

Letzten Freitag hab ich nen kleinen Abstecher nach Alta Gracia gemacht, einem Oertchen nordwestlich von Cordoba und einem der Schaffensorte einer der wichtigesten Personen in Suedamerika - Ernesto Che Guevara. Anders als Rosario, dem Geburtsort von Che (1928), ist Alta Gracia relativ klein und gemuetlich. Ich hab mich mit Kate, Ben (zwei Iren) und Peter (deutsch) auf Ches Spuren begeben; eine Stunde hin, eine zurueck und fuers Museum, das in seinem Haus untergebracht ist, haben wir dann ca. auch eine Stunde gebraucht. Sehr klein :), aber es hat sich gelohnt. Ches Eltern, Celia und Ernesto, haben sich dazu entschieden, mit ihren Kindern in dieses verschlafene Oertchen zu ziehen, da es bekannt ist fuer sein trockenes Klima und daher perfekt fuer Ches Asthma. Er hat hier zweimal Zeit verbracht - einmal von 1935 - 1937 und einmal von 1939 - 1943. Viele persoenliche Dinge sind hier zu sehen, wie z.B. ein baugleiches Motorrad, mit dem er damals in seinen 20ern durch Suedamerika geduest ist, wobei ihm zum ersten Mal vor Augen gefuehrt wurde, wie schlecht es Teilen der Bevoelkerung in Lateinamerika geht. Seine Reisen gingen teilweise ueber Bolivien, Guatemala und Mexiko bis Miami. Seine Zeit in den 50/60ern an der Seite von Fidel ist aber wohl die praegenste Phase gewesen - unumstritten ;). Auf Kuba hatte er dann ja auch viele Aemter inne - unter anderem Industrieminister, wesehalb seine Reisen sich dann bis nach Indonesien, die damalige DDR und sogar Ghana und dem Kongo fortgefuehrt haben - wegen Handels- und Kreditabkommen.Eigentlich war er ja Mediziner. Er war schon n krasser Typ, der vollkommen von dem ueberzeugt war, was er tat und sich auch sicher war, dass es keinen anderen Weg gibt, ausser Waffengewalt um seine marxistischen Ideen durchzusetzen. Sogar in dem letzten Brief an seine Tochter hat er an sie appelliert, seinem Weg zu folgen und fuer das zu kaempfen, wofuer er letzten Endes steht - zumindest hier - : Unabhaenigkeit und Freiheit. Geboren in Argentinien, gestorben in Bolivien und bagraben auf Kuba. Ob sein Weg der Richtige war, sei dahin gestellt. Auf alle Faelle kann ich das Museum nur empfehlen, da es einen guten Einblick in sein Leben gibt. Ein bisschen wird er komerzialisiert und als Nationalheld gefeiert und idealisiert - aber gut, man muss seinem Weg ja net folgen. Ein bisschen hatta mir allerdings schon imponiert.
Abends ging bei mir dann net mehr viel, da ich am naechsten Morgen frueh raus wollte um mich auf den Weg nach Villa Carlos Paz zu machen zum reiten und relaxen;).

Donnerstag, 2. Juli 2009

Genni jumps, jumps, jumps in Cordoba

Jiehhaaaaa- ohne Worte wuerde ich mal sagen....
Ich war verrueckt genug um mich bei einem Tandemsprung 2500m in die Tiefe zu stuerzen und es war megageil! (Video kommt, sobald ich ne Moeglichkeit gefunden habe, es hochzuladen).Na ja, und sonst hab ich vorgestern son bisschen Cordoba unsicher gemacht und hab im Hostal Baluch das ein oder andere Glaesschen Wein mit den Jungs und Maedels hier gehoben.
Cordoba hat neben den vielen Kirchen hier net soooo unglaublich viel zu bieten. In gut einem Tag ist man mit den wichtigsten Sehenswuerdigkeiten durch. Ein Trip hierher lohnt sich hautsaechlich wegen der schoenen Umgebung. Hier kann man ganz nette Wandertouren in die Nationalparks machen oder eben reiten gehen, was ich fuer dieses WE geplant habe.
Am Tag meiner Ankunft hab ich ne kleine Tour durch die Stadt gemacht und mir Plaza San Martin mit seiner Iglesia Catedral, die die aelteste in ganz Lateinamerika ist (um 1630) angeguckt. Weiter gings dann am Stadtgruender, Jeronimo Luis de Cabrera, vorbei zur Manzana Jesuitica (UNESCO Weltkulturerbe, wieso hab ich allerdings noch net rausgefunden...) und der Universidad Nacional de Cordoba, der ersten Uni Argentiniens, ins Museo de Antropologia de la Universidad Nacional de Cordoba. Fuer schlappe 5 Pesos hab ich mir da die Entwicklung der indogenen Kultur der letzten 8000 Jahre hier in Argentinien angeguckt. Der Type, der mir das Geld abgenommen hat, hat sich meiner angenommen und mir auf Spanisch hier und da was erklaert :) und ich habs verstanden. Zum Beispiel hat er mir was zu den Tongefaessen, die da im Bild zu sehen sind, erzaehlt. Das sind Urnen, in denen allerdings net wie bei uns die Asche bestattet wird, sondern das Skelett. Die haben ihre Toten drei Tage in die Sonne gelegt und danach das Fleisch von den Knochen abgescharpt. Delicious....Danach bin ich son bisschen durch die Stadt geschlender und abends gabs nen Umtrunk im Hostal.Am naechsten Tag gings dann zum Parachuting, was mich ganz schoen mitgenommen hat und daher war dann der Rest des Tages gelaufen. Man realisiert erst so recht, dass es ohne Flugzeug wieder runter geht, wenn man dann tatsaechlich faellt, bzw. wenn dann einfach die Tuer aufgemacht wird, man da dann hinrobbt und dann nach unten guckt...Mein Fallschirmspringer hat mich allerdings net wirklich vorgewarnt, dass wir jetzt springen...war wohl auch besser so. Schwupps, knapp ne halbe Minuten Freierfall, ein Adrenalinstoss, den ich wohl nie wieder vergessen werde, runter plumpsen wie ein Stein, was einem wie ne Ewigkeit vorkommt. Dann ein Ruck und zack, schwebt man durch die Luft wie ein Voegelchen. Ich kanns nur jedem empfehlen! Vergessen werde ich das bestimmt net!!!!
Am abend gabs dann nett Asado und Trinkspielchen. Heute werd ich mich ins Che Guevara Museum aufmachen und dann gucken, was noch so geht.