Dienstag, 30. Juni 2009

Puerto Madryn and Whale Watching

So, da iss se wieder. Nach nem echt anstrengenden Bustrip am Samstag, mit vielen Missverstaendnissen und leider, leider gibts net in jedem Bus ne Decke, ein Kissen und nen Steward....bin ich am Sonntag Morgen dann endlich angekommen. Abgestiegen bin ich im El Gualicho, was dummerweise gerade son bisschen im Umbau ist, allerdings schadet das der Gemuetlichkeit kaum. Nach son bisschen Einrichten hab ich dann ne Aktivitaet gesucht, die man so an nem halben Tag machen kann. Schliesslich wollte ich den Rest des Tages net mit Rumgammeln verbringen. Also hab ich mir ein Rad geschnappt und bin nach Punta Loma gefahren, einen Seeloewen Reservoir ca. 16 km von meinem Hostal entfernt. Gut, dass mich der junge Mann von der Rezeption zwei mal wieder nach oben ins Zimmer geschickt hat, um mir waerme Sachen anzuziehen - Handschuhe, dicke Jacke und Schaal. Schweinekalt wars und ich weiss jetzt wieso man Pampa mit trostlos in Verbindung bringt. Ich habe selten in einer Landschaft so viele Grautoene entdeckt, wie hier. Wenn man wollte, koennte man es abwechslunsgreich nennen....Und flach isses! Und kein Baum weit und breit...nur Wind. Schweinekalter Wind! Es haette mich net gewundert ware der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten an mir vorbei geflogen. Man merkt, dass es net mehr allzu weit zum Suedpol ist. Ich wollt ja schon nach den ersten 5km aufgeben und wieder zurueckfahren, allerdings hat mir da mein Ehrgeiz in die Suppe gespuckt. Schliesslich wollte ich die Seeloewen sehen! Jut, von den vorher prophezeiten 60 Minuten sind dann 120 geworden, dafuer ist jetzt meine Oberschenkelmuskulatur ums doppelte angewachsen - mindestens. Umso gleucklicher war ich dann, als ich endlich in Punta Loma angekommen bin. Und die Seeloewen sind soooo niedlich! Man kommt zwar net besonders nah ran, aber trotzdem stand ich 45Minuten auf ner Aussichtsplattform und hab ihnen beim spielen zugeguckt. Herzallerliebst!Der Rueckweg ging erstaunlicherweise relativ flott, wohl weil am Ende ein Tee und ein warmes Bett gewartet haben. Na ja, und ich bin ein bisschen off-road gefahren, weils aufm Schotterweg so langweilig war.Ich hab mir mein Zimmer mit einer Oesterreicherin - Julia - geteilt, die gerade ihr Auslandssemester in Chile verbringt. Mit der hab ich mich dann am naechsten Tag auf nach Peninsula Valdes gemacht, UNESCO Weltnaturerbe seit 1999. Uebrigens wurde Antoine de Saint-Exupéry von der Form der Insel zu seiner ¨Elefant in Schlange¨ Zeichnung aus "Der kleine Prinz" inspiriert. Der war mal hier Postflieger, also der Autor.Jut, der eigentlich Grund fuer meinen eintaegigen Ausflug war nicht die Insel an sich, sondern die Whale-Watching Tour, die der Trip beinhaltet hat. Das wollte ich mir net entgehen lassen! Die suedlichen Glattwale (auf engl. southern right whale) kommen gerade von ihrem Aufenthalt in der Arktis zurueck - sogar denen isses da zu kalt....- um ihre Babies hier zu bekommen. Also, leuter Schwangere Muetter hier, die kopfueber im Wasser stehen, was unser Guide Rlaxing-Position genannt hat. Wenn ich 40 Tonnen wiegen wuerde und 16 Meter lang waere, wuerde ich eine andere Position bevorzugen - kann mich allerdings nur ganz schlecht in ihre Situation hineinversetzen. Also, das "Baby" wird, wenn es dann auf die Welt kommt bzw. ins Meer geboren wird, mal schlappe 6 Tonnen wiegen und ist bis zu 5 Meter lang sein. Da kann man verstehen, dass man als Mutter das gerne in die richtige Position bekommen wuerde - wenns dann eben durch Kopfstand ist. Es ist auch erstaunlich, wie gut diese Giganten der Meere ihre Koerper manoevrieren koennen. Die sind ganz dicht am Schiff (11 Meter) vorbei geschwommen, ohne es auch nur anzustupsen. Allerdings war mir nach der Begegnung sehr klar, wieso die keine Tauchgaenge mit Walen anbieten, sondern nur mit Seeloewen - keine Ahnung, ob die auf den 1,70m Menschen noch Ruecksicht nehmen wuerden, wenn sie ihn ueberhaupt bemerken wuerden, die koennen naemlich nur zur Seite gucken, der Rest ueber Echolot bzw. Infraschall.Es war auf jeden Fall atemberaubend und kaum zu beschreiben. Danach sind wir weiter ueber die Insel gefahren und haben uns die Fauna dort angeguckt. So Lamas, Stinktiere, Amarillos und ne Art Straussenvogel, nur net verwandt und net verschwegert und viel kleiner, einen Seeelefanten, der mich ein wenig an Seele-Fant aus "Urmel aus dem Eis" erinnert hat, der ja immer so einsam auf einem Felsen vor Titiwu traurige Lieder singt. Isgesamt waren wir mal so 12 Stunden unterwegs und haben 400km abgerissen. Wir sind auch am "Grossen Salzsee" vorbei, der 42m u.N. liegt und damit den tiefsten Punkt ganz Suedamerikas darstellt.
Abends bin ich dann mit Julia Fisch essen gegangen - wenn man schon mal am Meer ist. Es war super nett mit ihr und wir haben uns erstaunlich gut verstanden. Am 30. bin ich dann holterdipolter weiter nach Cordoba, da ich festellen musste, dass nur jeden zweiten Tag ein Bus von Puerto Madryn nach Cordoba geht.

Samstag, 27. Juni 2009

Murió el rey del pop

Traurig, traurig aber frueher oder spaeter musste es ja soweit kommen - bei dem Lebenswandel. War an Jacko eigentlich noch irgendetwas echt? Auf jeden Fall war er mal ein grossartiger Kuenstler. Uebrigens, weil ich gerade beim Thema bin, hier in BA hab ich meinen ersten Toten gesehen. Ist vielleicht kein schones Thema fuer meinen Blog, aber ich fand die ganze Szene irgendwie ziemlich erschreckend. War gerade mit Claire auf dem Weg zurueck zum Hostal, als wir an einer auf dem Boden liegenden Person mit ner Plastiktuete uebern Kopf vorbei gekommen sind, die direkt neben dem Eingang vom Cafe Tortoni lag. Neben ihr standen rel. weit weg ein Polizist und ein Kellner vom Cafe Tortoni - total unbeteiligt und mit verstohlenen Blicken zu der Person. Ich dachte eigentlich, dass es einfach nur wiedermal irgendein Obdachloser waere, der sich zum schlafen an die Wand gelegt hat, nur die Plastiktuete uebern Kopf hat mich etwas irritiert und seine Kleidung...Drei Haeuser weiter standen dann im Eingang eines Kiosks zwei Frauen mit Traenen in den Augen, die irgendwas mit "wirklich tot" geredet haben. Die ganze Szenerie hat mich ganz schoen traurig und nachdenklich gemacht. Der arme Kerl lag da wie zufaellig abgelegt, mit ner grauen Plastiktuete uebern Kopf damit sein Anblick die Passanten nicht verschreckt, auf einem Gehsteig, auf dem kalten Boden, total anonym und ziemlich alleine. Keiner da, der ihn geliebt hat, keiner da, der ihn kannte und um ihn weint. Wie schlimm kann es einen wohl treffen in den letzten Sekunden des Lebens? Zweifels ohne gibt es bessere Orte um zu sterben...Grossstadttod kann ganz schoen furchtbar sein.
Genug davon. Faellt mir jetzt etwas schwer, eine gute Ueberleitung zu finden...
Morgen gehts nun also weiter. Richtung Sueden, nur net ganz so weit, wie ich es erst geplant hatte. Ich bin immer noch erkaeltet und hab es deswegen fuer vernuenftiger gehalten, dem tiefen Winter erstmal aus dem Weg zu gehen. Fahr morgen nach Puerto Madryn - 20 Stunden im Bus :). Hoffe, dass ich dort die Chance habe, Wale zu gucken und mit Seeloewen zu tauchen. Patagonien (wobei Puerto Madryn den noerdlichsten Zipfel darstellt) werde ich machen, wenn ich irgendwann im Sommer wiederkommen sollte ;).
Die letzten paar Tage ist net sonderlich viel passiert in BA. Ich war beim Friseur, was ein echter Akt war, dafuer aber mit umgerechnet 13 Euronen fuer nen Top-Friseur echt juenstitsch. Na, ihr wisst schon: Frauen und ihre Haare. Also, ich sehe jetzt net aus, wie Halle Berry in "Die another Day", aber mein schwuler Coiffeur hat mir vorne die Haare etwas zuuuuu kurz geschnitten, wodurch sie jetzt immer vom Kopp abstehen, wenn ich sie net an den selben festtacker. Ich nenn das jetzt einfach mal Kollateralschaden oder "Lost in Translation". Es waechst ja wieder und bis dahin trag ich halt Muetze. Hab mir uebrigens eine zweite gekauft - so eine mit Ohrenklappen und Bommel. Wenn ich wuesste, dass meine Eltern sowas tragen wuerden, dann wuerd ich fuer die auch welche importieren, weil die echt warm sind - so aus Lamawolle :). Aber vielleicht bring ich dem Erle eine mit...hihihi...
Nach meinem Exkurs in die Friseurwelt fernab der Heimat - eins muss ich ihm lassen, es war der schnellste Haarschnitt meines Lebens! - hab ich dann auch gleich mal das ansaessige Deutsche Krankenhaus ausprobiert. Alleine schon deshalb, um alle Huerden eines Auslandsaufenthaltes zu meistern. Der Name ist etwas irrefuehrend, dort spricht kein A... deutsch. Dafuer isses privat und die Preise sind ziemlich deutsch. Mal zur Aufklaerung: Eigentlich ist die medizinische Versordung in Argentinien gratis, wodurch sie vor allem in den Grenzregionen Probelme mit Krankenhaustourismus haben - oder wie man das nenne moechte. Hier stimmt ausnahmsweise mal die Weisheit, dass alles was umsonst ist, auch schlecht ist...Und da Genni BA in guter Erinnerung behalten moechte, hat se sich doch gleich mal ne Behandlung fuer mehr als nur nen feuchten Haendedruck geleistet. Ich hatte nix schlimmes, wollte nur endlich meinen Husten los werden. Damit taucht sichs net so gut...
Joa, und sonst keonnte ich euch mal von meinen Begegnungen mit anderen Reisenden hier im Lime House erzaehlen. Hier sind naemlich ganz schoen kuriose Typen unterwegs.
Fangen wir mal chronologisch an mit Jimmy. Jimmy heisst eigentlich James und ist bzw. war ein irischer Chefingenieur auf nem Schiff mit "four fucking stripes", wie er mir ungefaehr 10 mal erzaehlt hat, wodurch er, wenn der Kapitaen ausgefallen waere, ihn haette ersetzen duerfen. Er hat mir leider mehrere Dinge mehrmals erzaehlt - z.B. das Mombasa in Kenia liegt, was ich spaetestens seit der Begegnung mit ihm nie, nie wieder vergessen werde. Er war Ende 50 Anfang 60 und wie es sich fuer einen richtigen Iren gehoert, staendig betrunken. Und mit "staendig" meine ich staendig. Er hat mir irgendwann beim Fruehstueck mal erzaehlt, dass er wohl die eine Flasche Rum vom letzten abend nicht haette alleine trinken duerfen....Ich haette ihn wirklich gerne mal nicht betrunken erlebt, dann haette er bestimmt interessante Geschichten zu erzahlen gehabt. Nun ja, Jimmy wurde 5 mal beraubt, dreimal davon wurde ihm seine Kamera gestohlen, einmal das Messer, mit dem er sich haette verteidigen wollen. Beim letzten Raub hat er versucht mit einer Transe anzubandeln, die auf einer Bank in einem Park sass. Dabei hat er nicht beachtet, dass nicht nur der obere Teil der Bank besetzt war, sondern auch unter der Bank jemand lag. Und schwupps - die Kamera war wech. Er kann einem nur leid tun...Er hat z.B. eine Freundin auf Kuba. Als ich das Foto gesehen habe, hab ich versucht ihm vorsichtig zu erklaeren, dass das eine Nutte ist. Das hat er mir net geglaubt ( so nebenbei: es war sehr offensichtlich). Irgendwie hat sie Zugriff auf sein Konto...bzw. er schickt ihr immer nen ganz schoenen Batzen Kohle. Er hat mir erzaehlt, dass sie ihm gesagt hat, dass er net nach Kuba kommen darf, weil er sonst verhaftet wird (also, er wird ganz bestimmt net verhaftet, wenn er nach Kuba geht - wieso auch...), und jetzt hatta Angst, sie zu besuchen. Ich befuerchte, sie ertraegt fuer kein Geld der Welt mehr diesen armen, sturzbetrunkenen Jimmy. Er ist vor ca. drei Wochen weitergezogen Richtung Pazifik und hat seinen Rucksack hier eingelagert. Ich befuerchte, er weiss gar net mehr, dass der hier ist. Armer Jimmy.
Neben Alki-Freunden hab ich jetzt auch neue Drogen-Bekannte... (keine Angst, ich bin weit davon entfernt, so Zeug auszuprobieren). So Drogen sind hier ganz schoen in, weils so leicht ist, an sie ran zu kommen. Dadurch ist Suedamerika, genau wie uebrigens auch Suedostasien, natuerlich immer eine Reise wert fuer Personen, die z.B. Kokain verfallen sind. Oder so Halluzinogenen und so Zeuch. Tom z.B. war so ein Prachtkerl. Der kam aus Vancover, hat japanische Vorfahren und ich tue ihm noch einen gefallen, wenn ich ihn als Grumpy-Old-Man bezeichne. Um Ende 40, Kopf kahl geschoren, 5 Piercings im Gesicht (hab ihn net nach weiteren gefragt...), ne fette Schlange auf der linken Wade, auf der rechten etwas undefinierbares, im Nacken ein Plattenpiercing und drueber in japanischen Schriftzeichen "Free Spirit" taetowiert. Sich mit ihm zu unterhalten war ganz schoen anstrengend, weil er neben seiner keine andere Meinung akzeptiert hat. Der hat gerne mal die ein oder andere Nase genommen und nebenbei mal ganz gerne einen durchgezogen. Ich hab den nur high oder stoned erlebt und zum Schluss meinte er zu mir, dass er glaubt, dass er ein Problem hat...Von der Sorte sind mir hier einige begegnet, allerdings weniger einsichtig.
Dereck hat ne andere Story und wird nur erwaehnt, weil dem was echt beschissenes passiert ist. Dereck kommt aus Neuseeland, eigentlich issa Englaender. Also, vor ein paar Tagen fotografiert der so vor sich hin am Plaza de Mayo, als ihm ein Typ ueber den Weg laeuft. Die kommen ins Gespraech, es stellt sich heraus, dass der Typ aus Venezuela kommt. Sie verbringen den Tag miteinander, laufen son bisschen durch die Gegend in Puerto Madero, landen schliesslich in La Boca um etwas zu essen. Teilen sich ne Flasche Wein. Das naechste, woran sich Dereck erinnern kann, ist, dass er an dem Bankautomaten steht und zu dem Typen sagt: Hey, that´s my money. Dann hat er einen erneuten Flash-back im Internet Cafe neben unserem Hostal und dann issa am naechsten Tag nach ca. 24 Std. Schlaf in seinem Bett aufgewacht. Wie er von La Boca ins Lime House gekommen ist, weiss er net mehr. Nachdem er seinen Kontostand ueberprueft hat, musste er feststellen, dass ihn sein neuer suedamerikanischer Freund um 3000 Peso erleichter hat, bzw. 2100 Peso, denn 900 Peso hatte er in seiner Geldboerse. Joa, da hat ihm wohl jemand was in den Wein gemischt. Wohl so liquid Ecstacy Kram, oder so etwas. Und der Typ muss wohl nen Komplitzen im Restaurant gehabt haben, da Dereck ihn keinem Augenblick mit der Flasche allein gelassen hat. Jaja, und die Moral von der Geschicht? Traue keinem Fremden nicht! Oder wie?
Also, neben Suechtigen jeder Art und kleinen Naivlingen treffe ich natuerlich auch "normale" Menschen hier - aber da die "normal" sind, sind deren Geschichten net ganz soooo "anders"...

Montag, 22. Juni 2009

Día del Padre

Gestern war hier Vatertag und da ich natuerlich voll in der Kultur aufgehe: Belate Happy Fathers Day!!!! War gestern zu krank, um mich ins Internet Cafe zu schleppen, Sry!Ich liebe dich und bin sehr gluecklich deine Tochter sein zu duerfen!

Estoy enferma...

Voll erwischt hats mich...Breitseite mit allem Pipapo - Fieber, Schnupfen, Schwindel, Kopf und Gliederschmerzen. Wie inner Werbung fuer eines dieser tollen Alleskoennen von dem Pharmaunternehmen mit dem B. War aber abzusehen, da es jeden hier im Hostal erwischt hat. Ist wie im Kindergarten - hats einer, habens alle. Wobei wir bei einem meiner derzeitigen Lieblingsthemen waeren: Swine Flu. Die sind gerade dabei, hier ein Schule nach der anderen zu schliessen und sobald hier mal jemand schnieft oder hustet, leuchtet das Schweine-Grippe-Alarm-Laempchen bei jedem auf. Wird Zeit, dass ich diesen Virenpool verlasse...
Ante Grippe hab ich mir jedoch wieder einen kleinen Trip nach Ricoleta gegoennt. War mit Claire erst im Kultur Zentrum in Ricoleta und danach im Museo de Bellas Artes.
Im Kultur Zentrum wurden einige Ausstellungen gezeigt, die ganz interessant waren. War umsonst und ich habs mir mal erlaubt, ein paar Fotos zu schiessen. " Das, was mir mein Vater sagt."
Das Museo de Bellas Artes ist wie so ziemlich jedes Museum der Schoenen Kuenste - schoen eben. Wenn man wirklich eine Affinitaet fuer sowas haette, dann koennte man dort wohl einige Tage verbringen - da weder Claire noch ich die Musse hatten, uns eingehend mit den Ausstellunsgstuecken zu beschaeftigen, waren wird nach knapp drei Stunden durch. Ehrlich gesagt hab ich mich auch nur mit den Kuenstlern beschaeftigt, die ich kannte - also Miro, Rodin, van Dyck, Kandinsky, Monet, Manet, Klee....Wie ihr an der kleinen Auswahl sehen koennt, ein bunter Mix an Stil und Epochen.Danach waren wir noch auf dem Markt und ich hab mir endlich meine Mate-Cup gekauft. Mate ist hier das traditionelle Getraenk, genau wie auch in Uruguay, Paraguay und Bolivien. Das Mate-Kraut wird darin einfach mit heissem Wasser aufgegossen und mit Zucker gesuesst (je nach Geschmack auch mit Honig oder es werden Orangenschalen dazugegeben). Getrunken wird es mit einer Bombilla - einem Strohhalm aus Metall mit kleinen Loechern unten drin, damit man die Blaettchen net mit einsaugt (dummerweise hab ich bei meiner ersten Mate-Erfahrung gleich mal mit der Bombilla umgeruehrt, was natuerlich net im Sinne des Erfinders war). Traditionell trinken immer alle aus einer Bombilla, was gewoehnungsbeduerftig ist und vor allem in Zeiten der Schweinegrippe dem allgemeinen Gesundheistzustand net sonderlich zutraeglich ist. Ausserdem ist es etwas ekelig wenn man das mit Omas und Opas trink, die fuer gewoehnlich immer Kekse dazu essen und der halbe Cookie dann an der Bombilla klebt...yeark. Uebrigens wird Bombilla hier "Bombischa" ausgesprochen. Man nennt den Dialekt, der hier am Rio Plata gesprochen wird, rioplatense. Das "ll" und das "y" wird hier, anders als in den restlichen spanischsprechenden Laendern, nicht wie "j" ausgesprochen, sondern wie "sch". Mal so als kleinen Exkurs in die Feinheiten der Spanischen Sprache.
Ein Muetzchen hab ich mir auch noch gekauft. Weils so schoen war. Joa, und ab Samstag abend lag ich dann nach dem obligatorischen Steak flach, bis Montag Morgen - was natuerlich net am Steak lag! Es geht wieder besser. Wenns mir morgen noch besser geht, dann buche ich meinen Flug runter in den Sueden nach El Calafate um mir den Perito Moreno Gletscher anzugucken, einer von drei Gletschern weltweit, die sich bewegen. Die anderen beiden sind in Neuseeland. Ich werde fliegen, da es fast 3000km sind bis da runter. Schon ne kleine Strecke - haetts auch net gedacht. Und der Flug geht auch mal so 6 Stunden...kaum auszudenken, wie lang ich dafuer haette im Bus sitzen muessen.

Donnerstag, 18. Juni 2009

En mi vida..

...passiert momentan net soooo unglaublich viel. Deswegen erzaehl ich euch mal was ueber meinen Alltag:
Spanisch lernen macht immer noch viel Spass, auch wenn es meinen Tag sehr bestimmt. Morgens um acht aus der Falle (faellt mir rel. schwer, da ich regelmaessig von einem der andere 11 Bewohner meines Zimmers aufgeweckt werde, die lassen sich naemlich immer vollaufen und kommen dann gegen 6h in unser Zimmer getokelt und wollen sich natuerlich net zusammenreissen, bzw. koennen es auch net mehr.), um neun faengt der Kurs anner Uni an. Als erste Barriere zu meinem Glueck tut sich gleich vor der Hostal Tuer die Avenida de 9 Julio (Unabhaenigkeitstag) auf - eine 14-Spurige Stadtautobahn (kann man so nenne, die rasen naemlich wie die bekloppten, wenns ihnen moeglich ist) , die es gilt zu ueberqueren. Sieben Spuren gehen in die eine Richtung, sieben in die andere und rechts und links davon gibts dann noch mal zweispurige Strassen, damit die Abbiger net den Verkehrsfluss behindern - also insgesamt 18 Spuren. Jeder, der das Ueberqueren diese Strasse ueberleben meochte, benoetigt zwei Ampelphasen, um auf die andere Seite zu gelangen. Ich habs mal versucht es innerhalb einer zu schaffen, was noch net mal joggenderweise moeglich war, ohne unter lautem Hupen ein mittleres Verkehrschaos anzurichten - also lieber net noch mal. Mein Weg geht die Avenida de Mayo entlang, an zwei der wohl bekanntesten Sehenswuerdigkeiten von Buenos Aires vorbei. Einmal das Cafe Tortoni, das ich ja schon mehrmal erwaehnt habe. In den letzten Tagen standen sich die Leute die Beine in den Bauch, um rein zu kommen. Und zum anderen der Plaza de Mayo mit seinem beruehmten Casa Rosade (das ist der Regierungssitz und wer jemals den Film Evita! mit Madonna gesehen hat, wird sich eventuell an die Szene erinnern, wo Modanna alias Evita am Bolkon eines riesigen rosa Prunk-Palasts stand und "Dont cry for me Argentina" zu einer jehlenden Menschenmenge gesungen hat - das war das Casa Rosada). Meine Klassenkameraden (klingt lustig) sind vorwiegend Asiaten aus Korea, China oder Japan. Nen Brasilianer gibts noch, der Fernando heisst und mir ganz schoen auf die Nerven geht, weil er mich staendig auf potugisisch vollquatscht und ich vor lauter sch- Lauten gar nie weiss, wo mir der Kopf steht. Er hat allerdings schon ein Alter erreicht, wo ich genug Respekt habe um ihm net zu sagen, dass er sich doch bitte einen neuen Gespraechspartner suchen soll. Ne Franzoesin namens Marion, eine Iren namens Kevin und einen Russen und ein Maedel mit indogenen Wurzeln, deren Namen ich allerdings net kenne, gibts da auch noch. Da ich allerdings immer schon ganz schoen mit den Leuten aus dem Hostal zu tun habe - von wegen kennenlernen und zeitverbringen und so Zeug - hab ich mit den Leuten aus der Uni relativ wenig zu tun. Ich hab mich ein wenig mit Mayumi (Japan) angefreundet, die ist ganz nett und ab und zu trink ich mit ¡hr ein Kaeffchen. Wenn ich dann gegen halb zwoelf wieder im Hostal bin - ich nenn es mittlerweile schon zu Hause....- muss ich Hausaufgaben machen fuer meinen Privatunterricht, zu dem ich dann so gegen 16h gehe. Silvia, meine Privatlehrerin, wohnt hier gleich umme Ecke und wir verstehen uns praechtig, was sehr dazu beitraegt, dass mir das Erlernen der Sprache so viel Spass macht. Zuruek bin ich dann nach 18h und um 19:30h sind dann immer meine Kurse im Gym. Hab mich am Mittwoch letzter Woche beim Fitness Studio gleich umme Ecke fuer einen Monat angemeldet, weil ich sonst verfette und das wollen wir ja net...Die bieten da auch Kurse an, z.B. Body Pump oder Spinning, an denen ich auch schoen fleissig jeden Tag nach meinem Unterricht teilnehme. Alles ein wenig unorganiseirter und meine Body Pump Kursleiter aus MD wuerden wohl verstaendnislos den Kopf schuetteln aber gut, ist hier halt auch Argentinien und net Deutschland. Mir machts Spass und tut mir auch gut....ausserdem muss ich mich ja iregdnwie auf meine Hinking-Touren vorbereiten ;). Die Porteños (Einwohner von BA) sind relativ koerperfanatisch - vor allem die Frauen. Einige von denen sehe ich jeden Tag im Studion und die machen dann auch gleich mal den Body-Pump und den Spinning Kurs nacheinander und dann gehen sie nach mal ne halbe Stunde aufs Laufband. Nach dem Work-out mach in dann die Hausaufgaben fuer meinen Uni-Kurs und eventuell geh ich dann essen mit Leuten ausm Hostal oder ich koche, dreimal duerft ihr raten....: Nudeln :). Das Nachtleben faengt hier erst gegen 02h an. Gegessen wird hier so gegen 21h - eher spaeter, und das dann auch sehr ausgiebig. An das spaete ausgehen musste ich mich sehr gewoehnen. Fuer gewoehnlich komm ich ja schon gegen 3h oder so nach Hause - also in Dtl. jetzt. Ich hatte hier auch die schlimmsten Hang-over meines Lebens was mich dazu gabracht hat, erstmal dem Alkohol abzuschwoeren. Ich fuehle mich einfach zu alt um wieder mal Bekanntschaft mit der Klobrille zu machen - so von Angesicht zu Angesicht...
Gut, wenn ich dann mal Zeit finde, dann guck ich mir hier und da mal was an. Letztens war ich z.B. im Cafe Puerto Rico. Das Puerto Rico ist eines der aeltesten Cafes der Stadt und deswegen auch unter so etwas wie Denkmalschutz. Es ist ein sehr schones Ambiente, liegt eher etwas versteckt in einer Seitenstrasse nicht weit weg vom Casa Rosada. Hab dort Medialunas (Halbmonde, so etwas wie Croissants nur kleiner und net ganz so fettig) verdrueckt und nen Cortado (ein Taesschen Cafe mit nem Schuesschen Milch). Aus diesen Medialunas besteht hier auch jeden Tag mein Fruehstueck; aus denen und einer Schuessel Kornflakes. Und aus den Berichten der anderen Resienden weiss ich, es wird net besser werden. Am letzten Samstag war ich einkaufen - Schuhe. Ich sags euch, ich war im Schuhhimmel und: Finally, I am a girl. Konnte mich net entscheiden und hab dann gleich mal ein Paar Stiefel und ein Paar Schuhe gekauft. Die sind hier aber auch soooo guenstig. Weil die halt Rinder wie Sand am Meer haben, ist weder deren Fleisch noch deren Haut besonders teuer. Abends hing ich noch mit ein paar Leuten hier inner Bar vom Hostal ab und bin dann auch schon um 2h ins Bett. Sonntag war eher chillig, nachmittags mit Claire (Irland) und Farian (Niederlande) im Starbucks nen Kaeffchen geschluerft, abends lecker Steak im Lokal gleich umme Ecke. Sry, das ist schon ´n bissl angegessen :(
Montag war Feiertag, was mich net davon abgehalten hat, trotzdem 4 Stunden Unterricht zu nehmen. Joa, so verbringe ich hier meine Zeit. Bald isses ja nun auch soweit und ich kann endlich weiter. Noch kanpp zwei Wochen :))))
Hier noch ein paar Einbdruecke aus BA:


Man koennte das Gefuehl haben, die beiden haben sich gestritten.... Einer der viele Second-Hand Laeden in San Temo. Der Stadtteil ist bekannt fuer seine Antiquitaeten-Laeden.

In Ricoleta auf dem Friedhof.
Momentan sind hier Wahlen. Diesen Slogan fand ich besonders fantasievoll: Ich, ich bin Sie. In einer Bar in San Telmo. Die Porteños sind ganz verrueck nach ihren Hunden. Hier einer der vielen, vielen Doggy-Walkers.

Nur eine Rose als Stütze...

"Ich richte mir ein Zimmer ein in der Luft unter den Akrobaten und Vögeln: mein Bett auf dem Trapez des Gefühls wie ein Nest im Wind auf der äußersten Spitze des Zweigs. Ich kaufe mir eine Decke aus der zartesten Wolle der sanftgescheitelten Schafe die im Mondlicht wie schimmernde Wolken über die feste Erde ziehen. Ich schließe die Augen und hülle mich ein in das Vlies der verläßlichen Tiere. Ich will den Sand unter den kleinen Hufen spüren und das Klicken des Riegels hören, der die Stalltür am Abend schließt. Aber ich liege in Vogelfedern, hoch ins Leere gewiegt. Mir schwindelt. Ich schlafe nicht ein. Meine Handgreift nach einem Halt und findet nur eine Rose als Stütze." Nur eine Rose als Stütze (1959), Hilde Domin (1909-2006).
- Grande Dame der deutschen Nachkriegsliteratur. Mir war gerade danach, etwas von ihr hier rein zu setzen...sooo schön!

Donnerstag, 11. Juni 2009

Por ejemplo...

So, hier mal ne Demo, an der ich gerade vorbei bin. Ist ne kleine, davon gabs aber im Umkreis von 50m gleich mal 4 Stueck.

Sonntag, 7. Juni 2009

Desde el Tango en BA hasta las Cataratas de Iguazú

Reger Wechsel findet hier jede Woche im Hostel statt- es wird Zeit, dass es auch bei mir bald weiter geht. Ich hab den 27.06. ins Auge gefasst und hoffe auch, dass ich mich spaetestens dann auf den Weg machen kann. Ist jetzt net so, als haette ich hier nix zu tun - neben Spanisch pauken gibts hier immer noch sehr viel fuer mich zu erleben. Am Mittwoch hab ich mich z.B. mit Marion (Niederlande) auf Museumstour gemacht, da der Eintritt mittwochs immer frei bzw. ermaessigt ist. Nachdem ich vom Unikurs zurueck bin sind wir allerdings erst nach Ricoletta zum Friedhof. Ich muss zugeben, das ist ein etwas komischer Ort um sich (zumindest tagsueber ;)) die Zeit zu vertreiben. Neben der Tatsache, dass es wirklich ein schoener Freidhof ist, liegt dort auch noch eine besondere Persoenlichkeit begraben, deren Grab man sich natuerlich nicht entgehen lassen darf: Evita Peron.Im Gegensatz zu den anderen echt beeindruckenden Grabstaetten von mir unbekannten Personen ist ihr Grab etwas unscheinbar geraten. Na ja, ist ja eigentlich auhc net als Attraktion fuer Touristen gedacht...
Danach gings ab zum Meseum Bellas Artes - das wurde allerdings bestreikt. Was die Streikkultur angeht kommts mir vor, als waere ich in Italien - irgendwer legt hier immer den Hammer nieder. In der Woche, als ich angekommen bin, haben z.B. alle Bankangestellten gestreikt. In der zweiten Woche gabs lauter Strassenumzuege von irgendwelchen Minderheitengruppen, die ihren Terretoriene zurueck haben wollten, politische Gruppen, die Aufmerksamkeit wollten oder Angestellte irgendwelcher staatlichen Einrichtungen, die mehr Geld oder ueberhaupt mal bezahlt werden wollten oder besser Arbeitsbedingungen gefordert haben. Also, erstmal nix mit Schoenen Kuensten! Wir also weiter zum Melba Museum - Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires - , in dem man schoen viel Moderne Kunst anschauen konnte. Mir hats ausnahmsweise mal echt gut gefallen - sonst bin ich ja nicht so fuer rote Punkte auf weissem Hintergrund und Kinderkrikeleien. Ein Bild von Frida Kahlo gabs da auch anzugucken, die anderen waren mir eher unbekannt, was allerdings nix heissen muss...
Im Melba Museum haben wir dann auch Steward aufgeriffen, ein Maedel aus den Staaten, das auch im Lime House wohnt. Wir sind dann zusammen ins Evita Museum. Das war ok - also, ich hab iregdnwie mehr erwartet. Man konnte sich ein paar echt propagandistische Filme angucken darueber, was die Perons alles tolles fuer Argentinien getan haben. So Heime fuer Weisenkinder etc. 'N paar Kleider gabs noch und sonstige Reliquien. Also, ob ich jetzt da drin gewesen waere oder ob in China ein Sack Reis umgefallen waere...nun ja. Das Museum liegt in Stadtviertel Palermo - ein eigentlich sicherer Teil BAs, troztdem haben wir die Beine in die Hand genommen und haben uns etwas beeilt nach Hause zu kommen. Man weiss ja nie. Ich hab im Hostal schon so einige Stories gehoert und kann wohl beim Verlassen Lateinamerikas von mehr als nur Glueck reden, wenn mir nicht auch das ein oder andere abhanden gekommen sein wird. Fingers crossed!
Nachts sind wir dann zu nem Tango Kurs -fuer lau. Der Kurs fand in einem Lokal statt, net allzu weit weg von unserem Hostal. Was soll ich sagen: Mir hats gefallen. War mal was anderes. Tango ist sehr durch den Mann dominiert - also, demnach eher net so mein Ding ;). Unsere Lehrerin meinte immer, wir muessen vohersehen, was der Koerper des Mannes will...Jut. Genni musste erstmal etwas suchen, bis sie nen maennlichen Koerper gefunden hat, der ihr sagen durfte, wos lang geht. Spass hats trotzdem gemacht. War auch ein recht nettes Ambiente - nicht so touristisch. Es waren auch einige Argentinier da, was im allgemeinen immer ein gutes Zeichen ist. Nach dem Kurs hat sich der Raum langsam mit tangotanzwuetigen Gaesten gefuellt und eine Lifeband hat auch noch gespielt - genau dieselbe, die ich am Sonntag vor zwei Wochen auch in San Telmo auf dem Markt gesehen
hatte. Ein sehr schoener Abend!
Hier noch ein kleines Video aus dem Cafe Tortoni, in dem ich vor ner Weile war, damit ihr mal nen Eindruck vom Tango bekommt:

Am naechsten Tag hab ich mich dann entschlossen, wieder eien Trip zu machen. Dieses mal alleine. Bis zum Busbahnhof wurde ich von Freddy gebleitet (GB), der in dieselbe Richtung wollte. Die Docks von BA liegen in Puerto Madero - einem der, wie ich finde, schoensten Stadtteile von BA. Hier befindet sich auch das Hilton Hotel, in dem vor wenigen Tagen noch Bill Clinton genaechtig hat. Wir sind an den Docks entlang der wenigen Wolkenkratzern, die BA zu bieten hat, bis zum Terminal de Omnibus. Es ging Richtung Norden - der Waerme entgegen! Puerto de Iguazú hiess das Ziel, 20 Minuten entfernt von den Iguazú Faellen (seit 1984 UNSECO Weltnatur Erbe). Donnerstag Nachmittag gings los und nach 18 Stunden Busfahrt bin ich dann auch endlich am Freitag angekommen. Meine Herberge war das Hostal Timbo. Die Busse hier sind super. Nicht zu verleichen mit denen in Deutschland - hier gibts Liegesitze, einen Steward, der immer Essen anschleppt und Fernsehen :)! Also war es kein Problem fuer mich nach einem kleinen Fruehstueck im Timbo mich gleich auf den Weg zu den Faellen zu machen. Sechs Stunden habe ich dort verbracht und ich muss sagen, der lange Weg hat sich mehr als gelohnt. Ich war ja schon vor ein paar Jahren an den Niagara Faellen, die zwar mehr Wasser fuehren, aber von der Umgebung her ein Dreck gegen die Iguazú Faelle sind! Man fuehlt sich ein bisschen wie im Paradies - es zwitschert ueberall (allerdings muss man in der Naehe der Faelle echt genau hin hoeren, das die maechtig viel Laerm machen), auch wenn man nix sieht von der Zwitscherquelle, Schmetterlinge in den schoensten Farben flattern an einem vorbei und die Bruecken fuehren einen direkt durch den Regenwald. Zwischendurch wird man auch mal von dem ein oder anderen Nasenbaeren angebettelt.Ich war zuerst am Gaganta del Diablo (Schlund des Teufels) und hab danach den oberen und unteren Rundweg gemacht. Guckst du hier fuer mehr Infos. Von einem zum anderen kommt man mit einer kleinen Bahn.
Ich hab mich dagegen entschieden, nach der argentinischen Seite der Falle am naechsten Tag auch noch die brasilianische Seite zu machen. Wasser sieht ja immer zielmlich gleich aus, wenn es faellt...Dafuer bin ich am naechsten Tag mit Mick (Australien) erst zu den "Tres Fronteras", bei uns wuerde man wohl "Dreilaendereck" sagen, dort treffen sich der Rio Iguazú und der Rio Paraná und trennen Paraguay, Brasilien und Argentinien voneinander. Mick ist echt ein Original. Er kommt aus der Naehe von Brisbane, ist 54 und fuer sein Alter maechtig durchgeknallt. Er traegt seine grauen Haare zu einem Zopf geflochten, faehrt Motorrad - je schneller, desto besser - hoert gerne elektronische Musik, traegt lustige Ninja-Schuhe (ihr wisst schon, da wo der Grossezeh separiert ist) als Hausschuhe. Fuer ihn isses das erste Mal, dass er seine Insel verlaesst - bis auf Neuseeland und Fidji. Er macht auch eine Weltreise - fuer ein Jahr - weiss allerdings net so recht, wohin. Mick ist einer von der Sorte, die eher alles auf sich zukommen lassen. Die Zeit mit ihm war echt angenehm und eventuell treffen wir uns in Bolivien wieder. Nach den Tres Fronteras sind wir in den Casa de los Pájaros oder Güira Oga, in der Indio-Sprache oder einfach Vogelpark. Dort peppeln sie verletzte Tiere wieder auf. Da konnte ich also all die Zwitscherquellen angucken, die sich an den Faellen so gut vor mir versteckt hielten. Ich hab mich dann abends wieder auf den Weg nach Buenos fu...ing frio Aires gemacht, um mir abermals meinen Allerwertesten fuer die naechsten drei Wochen abzufrieren. In Puerto Iguazu wars echt angenhem bei guten 20 Grad :).
Hier noch eine kleiner Uebersicht ueber das, was ich mache, wenn mir hier langweilig wird, weil ich mal wieder auf irgendetwas oder irgendwen warten muss...:) Mut zur Haesslichkeit ;)