Und kein Baum weit und breit...nur Wind.
Schweinekalter Wind! Es haette mich net gewundert ware der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten an mir vorbei geflogen. Man merkt, dass es net mehr allzu weit zum Suedpol ist. Ich wollt ja schon nach den ersten 5km aufgeben und wieder zurueckfahren, allerdings hat mir da mein Ehrgeiz in die Suppe gespuckt. Schliesslich wollte ich die Seeloewen sehen! Jut, von den vorher prophezeiten 60 Minuten sind dann 120 geworden, dafuer ist jetzt meine Oberschenkelmuskulatur ums doppelte angewachsen - mindestens. Umso gleucklicher war ich dann, als ich endlich in Punta Loma angekommen bin.
Und die Seeloewen sind soooo niedlich!
Man kommt zwar net besonders nah ran, aber trotzdem stand ich 45Minuten auf ner Aussichtsplattform und hab ihnen beim spielen zugeguckt. Herzallerliebst!
Der Rueckweg ging erstaunlicherweise relativ flott, wohl weil am Ende ein Tee und ein warmes Bett gewartet haben. Na ja, und ich bin ein bisschen off-road gefahren, weils aufm Schotterweg so langweilig war.
Ich hab mir mein Zimmer mit einer Oesterreicherin - Julia - geteilt, die gerade ihr Auslandssemester in Chile verbringt. Mit der hab ich mich dann am naechsten Tag auf nach Peninsula Valdes gemacht, UNESCO Weltnaturerbe seit 1999. Uebrigens wurde Antoine de Saint-Exupéry von der Form der Insel zu seiner ¨Elefant in Schlange¨ Zeichnung aus "Der kleine Prinz" inspiriert. Der war mal hier Postflieger, also der Autor.
Jut, der eigentlich Grund fuer meinen eintaegigen Ausflug war nicht die Insel an sich, sondern die Whale-Watching Tour, die der Trip beinhaltet hat. Das wollte ich mir net entgehen lassen! Die suedlichen Glattwale (auf engl. southern right whale) kommen gerade von ihrem Aufenthalt in der Arktis zurueck - sogar denen isses da zu kalt....- um ihre Babies hier zu bekommen. Also, leuter Schwangere Muetter hier, die kopfueber im Wasser stehen, was unser Guide Rlaxing-Position genannt hat.
Wenn ich 40 Tonnen wiegen wuerde und 16 Meter lang waere, wuerde ich eine andere Position bevorzugen - kann mich allerdings nur ganz schlecht in ihre Situation hineinversetzen. Also, das "Baby" wird, wenn es dann auf die Welt kommt bzw. ins Meer geboren wird, mal schlappe 6 Tonnen wiegen und ist bis zu 5 Meter lang sein. Da kann man verstehen, dass man als Mutter das gerne in die richtige Position bekommen wuerde - wenns dann eben durch Kopfstand ist. Es ist auch erstaunlich, wie gut diese Giganten der Meere ihre Koerper manoevrieren koennen. Die sind ganz dicht am Schiff (11 Meter) vorbei geschwommen, ohne es auch nur anzustupsen.
Allerdings war mir nach der Begegnung sehr klar, wieso die keine Tauchgaenge mit Walen anbieten, sondern nur mit Seeloewen - keine Ahnung, ob die auf den 1,70m Menschen noch Ruecksicht nehmen wuerden, wenn sie ihn ueberhaupt bemerken wuerden, die koennen naemlich nur zur Seite gucken, der Rest ueber Echolot bzw. Infraschall.
Es war auf jeden Fall atemberaubend und kaum zu beschreiben. Danach sind wir weiter ueber die Insel gefahren und haben uns die Fauna dort angeguckt. So Lamas, Stinktiere, Amarillos und ne Art Straussenvogel, nur net verwandt und net verschwegert und viel kleiner, einen Seeelefanten, der mich ein wenig an Seele-Fant aus "Urmel aus dem Eis" erinnert hat, der ja immer so einsam auf einem Felsen vor Titiwu traurige Lieder singt. Isgesamt waren wir mal so 12 Stunden unterwegs und haben 400km abgerissen. Wir sind auch am "Grossen Salzsee" vorbei, der 42m u.N. liegt und damit den tiefsten Punkt ganz Suedamerikas darstellt.Abends bin ich dann mit Julia Fisch essen gegangen - wenn man schon mal am Meer ist. Es war super nett mit ihr und wir haben uns erstaunlich gut verstanden. Am 30. bin ich dann holterdipolter weiter nach Cordoba, da ich festellen musste, dass nur jeden zweiten Tag ein Bus von Puerto Madryn nach Cordoba geht.
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