Ich habe einen Untermieter. Er ist klein, glitschig, hat große Augen und eine für mich undefinierbare Farbe – irgendwas zwischen matschbraun und mausgrau. Ich würde euch ja gerne ein Foto reinstellen, aber der Herr (oder die Dame) ist schüchtern und verkriecht sich immer hinter den Schrank, sobald ich abends das Zimmer betrete. Ich frage mich, wie er wohl zu meinem Untermieter geworden ist – ich habe ihn nicht eingeladen, bei mir zu wohnen. Na ja, zu zweit ist man weniger allein...aber auf Dauer wird das nicht gut gehen mit dem Frosch und mir, schließlich steht hier nur ein Bett :).

Ich habe immer noch etwas erhöhte Temperatur. Vielleicht sollte ich morgen mal zum Arzt gehen. Heute hab ich übrigens den ersten Teil des Jahresberichts von Pagaa bekommen. Sobald ich dann auch mal Zahlen bekomme, kann ich dann endlich anfangen, zu arbeiten. Bevor ich hier nämlich irgendetwas in die Wege leite, will ich zunächst sehen, wo das ganze Geld hinfließt. Hoffentlich weiß ich am Wochenende mehr – hab ihm eine Deadline bis Freitag gesetzt und fahr seit dem jeden zweiten Tag hin, um etwas Druck zu machen, sonst wird das hier nüscht. So, und dann geht’s nach Damongo – da sitzt der Bischof und der Generalvikar. Mit denen muss ich mich dann wohl mal unterhalten, weil ich befürchte, dass der diesjährige Jahresbericht genauso bescheiden sein wird – vom Infogehalt her – wie der letzten Jahres. Also: keine realisierten Kosten sondern nur irgendwelche Schätzungen...kann ja kaum glauben, dass die jeden Monat die selbe Menge an Benzin fürs Auto verbrauchen, und Belege wären vielleicht auch mal ganz nett...Und wenn das dann getan ist, werde ich mich mal mit den Lehrern und Schülern unterhalten, je nach Gruppe über Zufriedenheit, Ziele im Leben etc. Ich hab schon einige Infos eingeholt – z.B. das die Schulbildung von Mädchen als immer wichtiger angesehen wird, wie man hier an Jobs kommt und wo die schon graduierten Schüler von St. Anthony stecken. Langsam nähert sich das Kaninchen. Ich versuche mich soviel wie möglich mit den Dorfbewohnern zu unterhalten und aktiv am Leben hier teilzunehmen, um Vertrauen zu schaffen und Beziehungen aufzubauen – das ist enorm wichtig.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen