Montag, 31. August 2009
Kuschelige Koalas aufm magnetischen Eiland
Nach drei Stunden Fahrt von Cairns nach Townsville und einem kleinen Aufenthalt auf einer Faehre kam ich dann gluecklich und zufrieden in Nelly Bay an, wo sich auch mein Hostel befand. "Maggie" hat die groesste Koala-Populations Queenslands, 2/3 der Insel sind Nationalpark, sie ist allerdings auch fuer ihre ungewoehnlich hohe Einwohnerzahl bekannt - 2500 sind ganz schoen viel fuer 52qkm von denen nur 17 bewohnbar sind.
Den Tag meiner Ankunft - Samstag - habe ich mit Orientierung, einrichten und rumgammeln verbracht. Nebenbei habe ich noch Bea (Dt), Isch und Ravi (GB) kennen gelernt, mit denen ich mir dann am folgenden Tag einen von diesen kleinen Mini Mokes ausgeliehen habe (so kleine Strandbuggies, sind hier sehr populaer).
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| Von Magnetic Island |
Ich sag euch, Linksvekehr ist net so meins...weiss auch net, wieso die net einfach alle auf der rechten Seite fahren. Nur gut, dass neben dem Blinker und dem Scheibenwischer nicht auch noch Gas und Bremse Seitenverkehrt sind....Also, unser kleiner Insel-Trip hat in Horseshoe Bay angefangen, ganz im Norden der Insel. Es ist der groesste Strand und sonntags ist immer ein kleiner Markt auf der Strandpromenade.
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| Von Magnetic Island |
Dort haben wir den gesamten Morgen verbracht - weils so schoen war - um dann um 12h an der Tour im Koala Village teilzunehmen, einer kleinen Auffangstation fuer Maggies Wildlife. Dort habe ich dann Koalas geknuddelt, mit Kakadus geschnaebelt und Krokodile gestreichelt. Nebenbei hat uns ein Ranger was zu den Tieren erzaehlt und zu seiner Arbeit.
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| Von Magnetic Island |
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| Von Magnetic Island |
Weiter ging es dann zu den wilden Rock Wallebies in der Naehe von Arcadia. Wenn man Lust hatte, konnte man die mit dem Kangaroo verwandten Beuteltiere - also, es sind keine Kangaroos - fuettern.
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| Von Magnetic Island |
Wir hatten sogar das Glueck, eine Walleby-Mutti mit Joey zu beobachten. Eigentlich sind die Wallebies sehr scheu, wenn sie dann ein Baby haben. Letzte Tour an dem Tag ging dann zum Forts Walk, einem kleinen Wanderweg, der bekannt ist fuer Koala Spotting. Den Sonnenuntergang haben wir dann auch noch genossen, mit einer wunderbaren Sicht ueber die gesamte Insel.
Wir haben dann den Tag nett bei Pizza ausklingen lassen. Am naechsten Tag ging es fuer uns alle weiter. Die Jungs sind, wie ich, weiter mit dem Ueber-Nacht Bus runter in den Sueden, Bea ist weiter gereist nach Cairns.
Freitag, 28. August 2009
That's what i always wanne be, a child of everything that's free - Cairns Festival 2009
A child of the forest, awaking while talking to the trees...summ summ summ....
Waehrend meines Aufenthalts in Cairns war Festival...von Cairns selbst habe ich net sooo viel mitbekommen. War ja eigentlich auch nur einen Tag da, und das noch net mal richtig...hat eher als Basis fuer meine Ausfluege gedient, das Staedtchen. Cairns' Haupteinnahmequelle ist nun mal der Tourismus, ein Grossteil der Bevoelkerung hier in der Gegend arbeiten in der Tourismusindustrie, der Rest macht in Zuckerrohr.
Festival:
Nachdem ich vom Reef zurueck gekommen bin habe ich den Abend auf dem kleinen Festival direkt vor meiner Hostel Tuer verbracht. Es gab einen kleinen Markt und zwei Buehnen, auf denen lokale Bands fuer lau ihre Lyrics kredenzt haben. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ging es bei dem Festival um das Zusammenleben von Aborigines und den weissen Australiern (weiss jetzt auch net, die ich die sonst nennen soll....Australier sind se ja alle....). Seit ein paar Jahren ist die Australische Regierung dabei, den Aborigines ihr Land zurueck zu geben. Damit setzen sie das um, was sie 1976 im "Land Rights Act" festgelegt haben. Dementsprechend waren viele der Kuenstler Aborigines und auf dem Markt konnte man Kunstgegenstaende kaufen, die von Ureinwohnern hergestllt wurden. Ich konnte mich natuerlich net zurueckhalten und hab mir nen Boomerang gekauft :). Mit dem ein oder anderen Kuenstler habe ich mich auch unterhalten und dabei so Dinge erfahren wie z.B. dass es erst seit 1980 keine Rassentrennung mehr in den Schulen gibt (zieht euch das mal rein...), was es mit der Dreamtime (Traumzeit, Schoepfungsgeschichte der Aborigines) auf sich hat, was der Walkabout ist - so ne Art "auf die Walz gehen", nur eben auf austalisch - und das Mischlingskinder frueher von ihren Eltern getrennt und ins Heim gesteckt wurden. Insgesamt gibt es mehrere Staemme, die mehr als 150 Sprachen sprechen. Zu allem und jedem gib es hier Geschichten, mit denen sie versuchen, das Universum zu erklaeren. Alles sehr schoen...wenn ihr dazu mehr lesen moegt, dann guckt doch mal in Bruce Chatwins "Traumpfade".
Dive deep in Greate Barrier Reef

Das Great Barrier Reef ist der einzige Organismus, den man vom Mond aus sehen kann. Es erstreckt sich auf ueber 2500km von Papua Neuguinea bis zum Lady Eliiot Island und ist mit 2700 einzelnen Riffen nicht nur das groesste Riff der Welt, sondern auch das aelteste. Das Riff beherbergt 1500 verschieden Fischarten, auch Nemo :) und viele verscheiden andere Wasserlebewesen, z.B. Bueckelwale, die uns auf uneser Fahrt ein Stueck begleitet haben

und Schildkroeten, die genau so entspannt durchs Wasser schweben, wie in "Finding Nemo" :) Hey Dude!
Also, Genni war schnorcheln

und tauchen und fand es wunderbar. Es ist eine kleine Welt fuer sich dort unten und jeder kleine Fisch hat sein Korallen-Haus, meist in Symbiose mit seinem Unterschlupf lebend. Hatte eine Unterwasserkamera - Fotos gibts aber leider erst, wenn ich zu Hause bin. Die Tauchgaenge waren auf jeden Fall Highlights auf meiner Weltreise. So schwerelos durchs Wasser zu schweben, das einzige, was man heort, ist dad Zischen und Blubbern der Sauerstoffflasche und um einen herum schwimmen lustige Fischlein, die einen in ihre bunte Unterwasserwelt einladen. Aber: Nur gucken, nicht anfassen!


Einiges, was da unten so friedlich vor sich hin schwimmt, kann einen unter Umstaenden das Leben kosten.
"You've never been in Australia if you never licked a green ants ass", Daintree National Park, Cape Tribulation
Also, ich bin jetzt im Daintree National Park. Der Flug von Syd nach Cairns war OK, musste dann allerdings eine Ewigkeit auf meinem Abholservice warten bzw. 2 Anrufen und nach ueber ein einhalb Stunden Warterei habe ich mir dann mit einer Amerikanerin ein Taxi geteilt - wuntentbrannt. Ich bin in einem Backpacker Hostel direkt am Strand abgestiegen - alles schon im voraus gebucht, also kein Stress fuer mich. Am naechsten Morgen ging es dann auch schon weiter in den Daintree, der sich auf ueber 7000 qkm nordwestlich von Cairns erstreckt.

Seit 1988 gehoert er mit den aeltesten Regenwaeldern der Welt zum UNESCO Weltnaturerbe. In dem 140 Millionen Jahre alten Stueck fast unberuehrter Natur wuchern Baumfarne, Wuergefeigen und Mangroven und beherbergen 30% aller australischen Vogelarten, ca. 70 Tier und 700 Pflanzenarten kommen nur hier vor, eine dieser endemischen Arten ist der Cassowary (Hornkopf), der mit dem Emu verwandt ist. Mit dem Horn auf dem Kopf schlaegt der Casso sich net nur durchs Unterholz, sondern verteidigt auch sein Gelege - der Hahn, wohl bemerkt.

Auf meiner Reise ist mir uebrigens oefter berichtet worden, dass der Mann hier und da in der Vogelwelt die A..karte gezogen hat. Bei den Kondoren in den Anden, zum Beispiel, begeht der Mann Selbstmord, wenn sein Weiblein stirbt. Sie hingegen sucht sich einfach nen neuen, sobald sie Witwe wird. Hier in Australien im Regenwald gibt es ein Huehnchen, dass baut riesige Dreckhaufen - gleich zwei davon. Einer ist zur Ablenkung fuer Feinde und einer fuers Gelege. Der Mann ist fuer den Bau der Behausung und die Brut zustaendig. Er baut also so rum und wartet auf ein Weibchen, dem der Dreckhaufen gefaellt. Sobald ihn eine gefunden hat, freuen sich beide ganz doll und sie legt dann Eier in seinen Dreckhaufen und verschwindet dann. Er muss dann immer mit dem Schnabel messen, ob die Temperatur so genehm ist fuer die Eier und ggf. regulierend eingreifen. Ja, so ist das Leben: Mal bist du der Hund, mal bist du der Baum!
Ich sollte im Cape Tribulation Beach House wohnen, idyllisch direkt am Myall Beach gelegen mit Regenwald direkt am Strand. James Cook - der wird euch hier noch oefters begegnen, dem haben die hier eigentlich so gut wie alles zu verdanken...-ist im Juni 1770 hier in der Naehe aufs Korallenriff gelaufen, hats dabei entdeckt und den kleinen, recht weitlaeufigen Ort Cape Tribulation gleich dazu. Auf dem Weg nach Cape Tribulation musste man den Daintree River ueberqueren, der natuerlich voller Krokodile ist. In Australien gibts zwei Arten Krokodile, die Salties und die Freshies. Die Salties sind die groesseren und agressiveren, die machen dann auch hin und wieder einen Menschen kalt. Aber wie meinte unser Bootsfuehrer so schoen: Vorm 7 eleven oder vor eurer Bank werden euch keine Krokodile begegnen. Wenn man denn dann unbedingt ein Nickerchen am Fluss halten muss oder sein Geschirr dort abwaschen muss, denn passierts halt mal. An der Stelle, wo eine Seil-Faehre die Autos uebersetzt ist auch das Revier von Scarface, einem 5 Meter Oschi, der mal gut seine 400kg auf die Waage bringt.

Sein Name ist Programm, er ist nicht gerade einer von der gemuetlichen Truppe, hat sich die Narben bei blutigen Revier-Kaempfen erarbeitet und hat ab und zu mal Appetit auf Rind...Ein paar Damen aus seinem Harem haben wir auch kennen gelernt...bei weitem net so eindrucksvoll, dafuer aber etwas relaxter. Bei der Ueberfahrt hat uns unser Bootsfuehrer gleich ein paar Ratschlaege mit auf den Weg gegeben, wie z.B., wenn da am Strand Schilder stehen, die vor Crocs warnen(wie man sie in Cairns oder Darwin des oefteren findet), dann sollte man dort auch net ins Wasser gehen

(ein paar Deutsche scheinen dem ein oder anderen Croc wohl zum Opfer gefallen zu sein, oder wieso steht das da auf Deutsch???) und das die Wuerfelquallen Saison wohl dieses Jahr etwas frueher, also schon im September, anfaengt. Grund dafuer ist die Globale Erwaermung. Wenn dich so ein Ding umarmt, denn kann das mal schnell toedlich enden. Global Warming ist uebrigens auch Schuld daran, dass es die Pinguinen dieses Jahr net bis nach Argentinien geschafft haben, sondern schon in Brasilien an Land gehen mussten. Ihre Futterfische schwimmen diese Jahr zum ersten Mal tiefer, da dort das Wasser kuehler ist, was die Pinguine mehr Kraft kostet, da sie tiefer tauchen muessen, wodurch sie net genug haben, um weiter zu schwimmen. Ja, so macht der Mensch langsam, langsam aller um ihn rum kaputt. Ich will jetzt gar net vom Korallen-Sterben anfangen...
Im Beach House angekommen habe ich mich erstmal an den Strand gelegt, was mit Halsschmerzen net soooo doll war.

Bin dann frueh ins Bett.
Am naechsten Tag wurden wir mittags abgeholt und zu Mossman Gorge gekarrt, einer kleinen Schlucht und Heimat der Kuku-Yalanji-Aborigines. Es steht gerade zur Diskussion, diese Kleinod fuer die Oeffentlichkeit zu schliessen, da die ganzen Touris net respektvoll genug damit umgehen.

Weiter nach Port Douglas, frueher, bzw. immer noch Hauptumschlagsort fuer Zuckerrohr und mondaener Badeort. Und irgendwann nach Hause.
Montag, 24. August 2009
"No worries, mate"- Genni sorglos in Sydney
Generell freut man sich ja, wenn Bello sitz macht, anders, wenn an Bellos Leine ein Beamter des australischen Zolls haengt. Sitz heisst naemlich in Bellos Sprache: Da ist organisches Material, dass hier net her gehoert. Nein, mir ist das net passiert - ich bin doch net bekloppt und schlepp hier was an. Wurde schliesslich gefuehlte 100mal darauf aufmerksam gemacht, dass sowas schwer bestraft wird. Die haben sich hier son bisschen mit allem, was von wo anders her kommt und aus Holz, Samen, tierischem Eiweis etc. ist. Meinem Gepaeckband-Nachbarn haben sie dann also das von Bello erschnueffelte Rosinenboetchen (oder was das war) abgenommen und ihn sehr streng ermahnt. Das macht der bestimmt net noch einmal...
Ich bin nun seit dem 22. hier und es gefallt mir super. Austaliens heimliche Haupstadt ist echt eine Reise wert, nur der Jetlag macht mir ein wenig zu schaffen. Nach Chile sinds zeitlich immerhin -14 Stunden. Nach Deutschland dafuer nur -8, reicht allerdings fuer meinen Geschmack. Vorher wars ja immer +6 bzw. +5 Stunden.
Am ersten Tag habe ich mir gleich mal ein Ticket fuer so nen roten Doppeldeckerbus besogt umd mal einen Ueberblick zu bekommen. Hop on Hop off hiess die Devise. Bin also on und off gehoppt und habe mir das Opernhaus, den Botanischen Garten und den Sydney Tower angeguckt. Neben den riesigen Hochhaeusern, die das Stadtbild bestimmen, luken hier und da immer mal wieder Gebaeude im viktorianischen Stil oder die fuer Sydney so typischen Cottages hervor. Das macht das Flair von Sydney aus - Alt und Neu nebeneinander.
Nachts gings dann mit Markus, einem Schwaben, der Momentan in Neuseeland lebt, zum Darling Harbour um ein bisschen was vom Nachtleben abzubekommen. Wegen besagtem Jetlag war es fuer mich nur ein relativ kurzes Vergnuegen.
Tags darauf gings dann zum Bondi Beach, Sydneys bekanntestem Strand,
zum Handwerkermarkt in The Rocks und auf der Harbour Bridge hab ich dann die Aussicht auf die Skyline genossen.
So, hab noch 20 Minuten Internet...die nutze ich mal, um euch von meinem Plan fuer die naechsten zwei Wochen zu berichten. Hab mir bei PeterPan eine kleine Reise zusammenstellen lassen. Nachher geht es also erstmal ab nach Cairns, dort werde ich eine Nacht verbringen um dann am naechsten Tag nach Cape Tribulation zu fahren, einem sehr schoenen Strand, der dirket am Wald liegt. Dort werde ich eine Nacht verbringen. Am 28. werde ich im Great Barrier Reef tauchen und tags darauf mit dem Bus ab nach Towns Ville um von dort aus zum Magnetic Island zu schippern. Vom 1.-3. segel ich dann die Whitsundays ab, die die schoensten Straende der Welt beherbergen sollen. Am WE danach gehts ab nach Fraser Island bis zum 8., von wo aus ich dann nach Noosa fahren werde. Dort werde ich mich dann auf machen zum Zoo von Steve Irwin, einigen auch als der "Crocodile Hunter" bekannt. Und am 12. geht dann mein Flieger von Brisbane nach Hong Kong. Ihr seht, dass wird voll entspannt. Sonnen Creme darf ich net vergessen :). Ich weiss nicht, wieviel Zeit ich zwischen drin haben werde, aber ich versuche, euch auf dem Laufenden zu halten! Denn bis bald, wa :)
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Sonntag, 23. August 2009
Der Zauberer von Oz
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Montag, 17. August 2009
Santiago de Chile
Also, am Mittwoch Morgen bin ich zu einer wirklich unchristlichen Zeit in der Hauptstadt Chiles angekommen. Santiago hat knapp ueber 5 Millionen Einwohner und ist somit die groesste Stadt Chiles. Sie liegt romantisch zwischen der Cordillera de la Costa und den Anden, was eigentlich immer zu einer Art natuerlichem sehr unromantischen Smog fuerhrt (hab ich mir von Sylvie erklaeren lassen) wegen der fehlenden Luftzikulation - die Abgase tuen allerdings ihr Uebriges dazu.
Sylvie wohnt direkt an der Metro 1 Station Escuola Militar, relativ zentral und sehr gut angebunden. Nach ner Weile verzweifelter Sucherei - konnte meine Schrift net mehr lesen und der schnell dingekrikelte Plan war auch net sonderlcih hilfreich - konnte ich Sylvie und Guido dann gegen sieben mit meiner Anwesenheit begluecken - nun ja, Sylvie musste eh zur Arbeit ;). Das Viertel las Condes, in dem sie wohnt, ist ohne Zweifel eines der besseren in Santiago. Geht man die Hauptstarasse runter fuerh;lt man sich wie in Mainhatten :) - wo man schaut, man glotzt in hohe Glassfassaden die zu einem Bankgebaeude oder aehnlicher Institution gehoeren. Allgemein ist Snatiago sehr europaeisch, fast schon ein bisschen zu europaeisch. Die haben in der U-Bahn sogar Angestellt, die in der Rush-Hour aufpassen, dass ja keiner ueber die gelbe Sicherheitslinie tritt, wenn der Zug einfaehrt. SAuber ist es, teuer ist es, man, feels like home! Guido und ich haben uns am ersten Tag erstmal auf in die Innenstadt gemacht, erst Richtung Fischmarkt an der Catedral de Santiago vorbei, dann am Placa de la Moneda vorbei, auf dem der Praesidentenpalast steht, im Museum Santiago waren wir auch. Infos haben wir dann noch fuer unseren Wochenendtrip nach Mendoza, Argentinien gesammelt, der dann leider wegen Schnee ins Wasser gefallen ist - der Pass ueber die Anden wurde gesperrt. Wir haben in den folgenden Tagen aber gute Ersatzziele gefunden. Am Samsatg waren wir auf deinem Weingut und danach Shoppen in einer kleinen Stadt die bekannt fuer ihre Keramik-Produkte ist (hab leider beide Namen vergessen und finde es auch net mehr im Internet :(). Tags darauf gings dann in die Anden in die Skigebiete Farellones-EI Colorado, La Parva und Valle Nevado - wir haben es alleridngs wie Churchill gehalten: No Sports!
Donnerstag hiess es dann fuer mich Tschoeeeee Suedamerika. Ich bin mit einem lachenden Auge, weils halt lansam reicht mit der lateinamerikanischen Einstellung zu...aeh...allem - ist halt doch alles sehr anders, und mit einem weinenden Auge, weil ich so viel erlebt, gesehen und gelernt habe. Mein absoluter Hoehepunkt war Machu Picchu, am meisten beeindruckt hat mich Bolivien, wegen der Diversitaet. Dort hatte ich alles: Wueste in der Salar de Uyuni, Dschungel in Rurrenabaque, Wasser am Titicaca See und Grosstadtleben in La Paz. Es war wirklich wunderschoen. Ueberrascht hat mich Peru. Das habe ich entwicklungstechnisch eher mit Bolivien auf eine Stufe gestellt - gaaaaaanz falsch! Die trennen da sogar Muell, die Busse werden mit GPS getrackt (aeh, wohl wegen der vielen Ueberfaelle...) und an der Ampel sagt dir eine Stimme, wieviel Zeit du noch hast, bis du auf der anderen Strassenseite sein musst. Unvergessen bleibt mir wohl mein Fallschirmsprung - davon zehre ich immer noch.
Ich habe alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte und noch viel, viel mehr. Nun ist es Zeit fuer das adios, good bye, arrivederci, au revoir....es war schoen hier!
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Mittwoch, 12. August 2009
Pi...Pa....Piscoooo - Valle del Elqui, La Serena
Der nächste Morgen hat mit einem reichhaltigen Frühstück angfangen, danach ging es gegen acht auf ins Valle del Elqui mit unserem netten Guide Massimo, der super Englisch egsprochen hat. Der Grund war net so super, da er im Exil in Kanada war. Dorthin haben sich viele Chilenen verkrümelt, die es damals Anfang der 70er gschafft haben, vor dr Militärdiktatur Pinochets zu fliehen. Vierzehn Jahre hat Massimo also in Kanada verbracht, zwei Finger von ihm sind allerdings vorher noch in Chile geblieben. Habt ihr gewusst, dass es damals in Patagonien Konzentrationslager gab? Der Spuk hat dann '89 aufgehört. Die Geister scheiden sich noch heute was die Zeit Pinochets angeht. Für die wirtschaftliche Entwicklung Chiles war er ausschlaggebend. Für viele hat er Chile vorm Kommunismus gerettet. Durch die Öffnung für den Weltmarkt hat sich Chile bis heute zum am höchst entwickelten Land in Lateinamerika gemausert. Dummerweise hat er dabei den Menschenrechten nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Bis heute werden mehrere tausend Menschen vermisst.
Elqui Tal. Das Wort Elqui kommt mal wieder von unseren guten Freunden den Inkas und bedeutet üebersetzt nichts anderes als Canyon. Es ist eine besonders fruchtbare Gegend und wird deswegen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Kartoffeln kann man hier z.B. das ganze Jahr über anbauen, genauso wie Erdbeeren. Aber bekannt ist das Elqui Tal für den Weinanbau. Es ist das grösste Weinanbaugebiet in Chile und vor allem bekannt für den Pisco, einen Brandy und Nationalgetränk (Pisco Sour: Pisco, Eiweiss, Zucker und Limonensaft) hier in Chile. Die Pisco-Trauben wurde jedoch vor 400 - 500 Jahren von den Spaniern aus Mexiko eingeführt...(darf man hier aber net so laut sagen...). Was in Argentinien der Malbec ist, ist in Chile der Cabernet Sauvignon...aber nebenbei werden auch Tafeltrauben angebaut, die immer hin 37,5% des landwirtschaftlichen Einkommens sichern. Piso-Rebstöck kann man daran erkennen, dass sie besonders hoch wachsen - verglichen mit den restlichen Rebsorten - da sie ja besonders viel Sonne brauchen für die Süße. Wir sind in eine Weingut gefahren, in dem die Pisco-Traube zu süssem Pisco verarbitet wird. Pisco ist Pisco, wenn er einen Alkoholgehalt zwischen 30 - 43% hat, danach darf man das dann net mehr Pisco nennen, sondern Brandy - ist so festgschrieben. Zur Abschreckung hat uns unsere Guide dann mal ne Probe von nem ca. 70%igen gegeben, der meiner Meinung nach ganz gut zum Putzen verwendet werden könnte. Meine Kehle hat der zumindest ganz gut sauber gemacht. Sieben Monate muss der Pisco mindstens in Fässern aus französischer oder amerikanischer Eiche reifen, bis er dan kredenzt werden kann. Pisco ist übrigens wieder Quechua und heisst 'fliegender Vogel'.
Ein anderes unserer Ziele im Tal war Vicuna - der Geburtsort von Gabriela Mistral, ihres Zeichens Menschenrechtsverfechterin und einzige weibliche Literatur Nobelpreisträgerin (1949) ever. Das kleine Museum, das in ihrem Geburtshaus in Vicuna untergebracht ist, war ganz nett anzuschauen. Ich hätte ja gerne ihre Nobelpreisurkunde gesehen - die hab ich aber nirgends entdecken können :(.
Nach unserer Tour ging es für mich dann gegen Mitternacht weiter mit dem Nachtbus nach Santiago zu Sylvie und Guido, wo ich dann gegen sechs Uhr am nächsten Morgen ankommen sollte.
Dienstag, 11. August 2009
SpongeBob in Iquique
Also, Cueca. Die Maedels tragen so was wie einen farbenfrohen Reifrock und sehen darin aus wie gehende Knallbonbons, die Maenner sehen aus, wie Cowboys, nur, dass die Huete flacher sind und sie dann noch sone Art Stola tragen. Der Tanz beginnt damit, dass Frau und Mann im Kreis gehen, die Frau beim Mann eingehakt, und sich unterhalten. Dabei spielt Musik. Wenn dann das Gesinge anfaengt, trennen sich die beiden, stehen sich im Abstand von ca. 15 Metern gegenueber und taenzeln rum. Irgendwann fangen sie an, im Kreis zu gehen und dabei wild mit weissen Taschentuechern zu winken. Die Lieder handeln meist vom Herzschmerz. Wir waren also den gesamten abend ganz gut mit zuschauen beschaeftigt.
Sonntag war Strandtag - es gibt auch einfach net viel mehr hier. Unsere erste Aufgabe bestand darin, fruehstueck zu finden. Nicht besonders einfach, da die meisten Cafes erste gegen Mittag oeffnen und da es in Chile nicht wirklich eine Fruehstueckskultur gibt. Nach guten zwei Stunden Suchgerei haben wir den kleinen Markt von Iquique gefunden, innerhalb gespickt mit Restaurants. Wir haben uns in einer oellen Fischkaschemme niedergelassen. Da ich ne Suesse bin - also, was mein Fruehstueck angeht - wollte ich gerne Marmalade und Toast. Stand zwar auf der Karte, hatten se aber nicht. Auch Butter konnte auch nicht gefunden werden. Also gabs dann fuer mich Ruehrei mit Kaese. Denn ab zum Strand, der wirklich schoen ist. Iquique hat wohl die schoensten Straende des Landes und da die Sonne geschienen hat, koennten wir diese auch liegender Weise geniessen. Das Wasser hatte allerdings keine besonders einladende Temperatur. Wir haben ein bisschen den Paraglidern zugeschaut, haben lecker Cocktails getrunken und dabei den SpongeBob getroffen. Ich hab mich das erste Mal gefuehlt, wie im Urlaub und obwohl Iquique wohl wirklich eher was fuer den Sommer ist, hab ich mich tooootal wohl gefuehlt. Nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht! Ich hatte meinen gesamtem Suedamerikaaufenthalt ueber sehr viel Spass und hab es sehr genossen, allerdings wars nicht wirklich wie Urlaub, eher wie ne Bildungsreise...;)
Abends gabs dann wieder Cueca und spaet nachts hab ich mich dann wieder auf die Socken gemacht - 18 Stunden bis La Serena!
Samstag, 8. August 2009
Arica - Chile
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| Von Machu Picchu. Arica |
(Fuers Album einfach auf den Link gehen, da sind dann auch Bilder vom Machu Picchu drin). Also, stehen kann man auch, ist aber net so stabil...Heute war Semifinale und Finale und wir haben uns das Spektakel mal ne Weile angeguckt. Arica ist bekannt fuer die 6-8 Meter hohen Wellen und steht Hawaii fast in nichts nach...meinen die hiesigen Surfer ;). Beim Rumstehen ist mir gleich mal ein gruener Bus aufgefallen, der da so rumstand. Ich konnte mein Interesse kaum zuegeln und habs mir net nehmen lassen, nachdem ich in Deutsch gelesen habe "Einbruch zwecklos, Giftgas", mal freundlich anzuklopfen. "Aufgemacht" hat mir eine nette aeltere Dame. Wir haben uns eine ganze Weile unterhalten. Wie sich herausgestellt hat sind sie und ihr Mann aus Hamburch und sie reisen seit 8 Jahren mit ihrem selbst umgebauten Wohnmobil durch Afrika und Suedamerika. Seit sie pensioniert sind. Die beiden waren auch in Ghana :). Und sie sind net die ersten, die ich treffe, die schon ne ganze Weile unterwegs sind. Man soll ja niemals nie sagen, aber ich glaube, ich keonnte das nicht. Da hat man ja gar kein zu Hause mehr. Und in dem Alter auch keine Mutter mehr, bei der man sagen koennte: Zu Hause ist da, wo Mutti ist :-D. Aber schon bewundernswert.
Nun ja, zuerueck zum Bodyboard


Gewonnen hat, wie sollte es anders sein, Mike Steward aus...HAAAAAAAWAAIIIIIIII :), der in einem spektakulaeren Finale gegen irgendeinen unbedeutenden Australier klar nach Punkten gewonnen hat. Nach dem Ansturm nach dem Sieg zu deuten, scheint Bodyboarden ne total populaere Sportart hier zu sein. Mich hats kalt gelassen. Ich wollte auch kein Autogramm danach und ich fand auch, dass der Gewinner net wie der typische Surfer-Siegertyp aussah - ganz im Gegenteil. Aber das sind wieder meine boesen, boesen Vorurteile....

Danach haben wir uns auf zum Hafen gemacht, um uns ein wenig fischige Luft um die Nase wehen zu lassen. Bei der Gelegenheit durften wir auch gleich mit Seeloewen und Pelikanen auf tuchfuehlung gehen. Vor allem letztere sind etwas aufdringlich geworden...


Die Viecher haengen da auch nur ab, weil die Fischer ihre Fischabfaelle im Pazifik entsorgen. Die Schlacht darum wurde und nicht nur einmal sehr eindrucksvoll vor Augen gefuehrt. War ziemlich eindeutig, wer da gewonnen hat...

Nach ner kurzen Pause in unserem Hostal, dem Sunny Days, sind wir dann Richtung Zentrum. Arica ist wirklich sehr klein und in einem Tag gut zu schaffen. Nach nem Kaeffchen sind wir dann etwas durch die Stadt geschlendert und haben uns die Marine-Parade angeguckt. Maenner in Uniform sind ja immer was feines ;). Danach gings zur Kathedrale San Marco, DEM Hoehepunkt hier in Arica. Die wurde naemlich von dem Herrn Eiffel entworfen - ja, der mit dem Turm in Paris. Allerdings ganze 13 Jahre bevor er das Bauwerk in der franzoesischen Hauptstadt zum 100 jaehrigen Jubilaeum der Franzoesischen Revolution errichtet hat. Schoen, bevor er in Europa sein Unwesen treiben durfte, musste er sich also in Suedamerika beweisen. So gehoert sich das...
Donnerstag, 6. August 2009
Cusco, die Zweite
Sonntag abend bin ich also erschoepft aber total gluecklich wieder in Cusco angekommen. Hab die Herberge gewechselt und bin jetzt im Hostal Frankenstein, dass von Ludwig, einem urigen Hessen, geleitet wird. Freudig begruesst wurde ich von Bruno, einem weissen Labrador mit Gewichtsproblemen und Luis, der guten Seele des Hauses. Ich hab dann hopp, hopp mein Einzelzimmer bezogen und bin aussergewoehnlich schnell eingeschlafen. Bruno ist net das einzige nicht-humane Lebewesen, es gibt da noch Martin, einen Leguan und Frankenfisch bzw. seine Frau, der Herr des Aquariums ist naemlich kuerzlich verstorben.

Das Hostal ist etwas eigen - auf eine sehr sympathische Art und Weise. Aber es ist vor allem persoenlich und ruhig und mit Familienanschluss. Und Deutsche Welle gibts hier - endlich wieder deutsches Fernsehen und NACHRICHTEN auf deutsch!!!!! Man glaubt gar net, wie sehr einem so Kleinigkeiten fehlen koennen.
Ich habe beschlossen einige Tage hier zu verweilen, um mal meinen Blog auf Vordermann zu bringen und mal etwas ruhiger zu machen. Es waren ganz schoen viele Ortswechsel in letzter Zeit. Also war abhaengen angesagt. Ich bin jeden Tag ein wenig spazieren gegangen, hab lecker Fruehstuecksbuffet im Le Nomade gehabt und bin nachmittags immer zum Buen Postor, einem Kaffe, das von Nonnen geleitet wird. Der Erloes geht an ein Kinderhilfsprojekt - also fett werden und dabei Gutes tun :). Auf dem Weg dorthin gings dann immer an eindeutig zweideutigen Massageangeboten vorbei, Frauen, die mir ihre Lamas fuer ein Foto gerne zur Verfuegung gestellt haetten und Kindern in traditionaller Kleidung mit Laemmchen auf dem Arm - natuerlich auch fuer Fotos. War mehr ein Spiessrutenlauf als entspanntes Windowshopping...
Joa...heute gehts dann weiter nach Chile. Erst nach Arica und dann wohl nach Iquique...Also, demnaechst aus Chile.
Mittwoch, 5. August 2009
Aguas Calientes y Machu Picchu
Die Inka waren keine eigene Volksgruppe, sondern bezeichnet die Jahrhunderte alte Dynastie einer Koenigsfamilie. 13 Inka-Koenige sollen geherrscht haben. Sie hatten ueber 200 Ethnien unterworfen und ihr Imperium erstreckte sich in seinem Hoehepunkt von Quito, ueber ganz Peru, der Haelfte Boliviens, den Norden Argentiniens bis nach Santiago de Chile. Da sich keine Schriftsprache erhalten hat, beruhen alle Infos, die man hat, auf Ueberlieferungen. Nur die Lautsprache Quechua hat sich langfristig manifestiert und wird noch heute von einigen Volksgruppen gesprochen. Laut Guide, den ich eine Weile belauscht habe, geht allerdings auch die Sprache langsam verloren bzw. vermischt sich stark mit dem Spanischen.
Die Ruinen des Machu Pucchu liegen hoch in den Bergen in einem der unzugaenglichsten Teile der Anden, unsichtbar vom Tal aus und so auch fuer die Spanier. Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt ein geheimes Refugium für die herrschenden Inkas, die Adligen und ihre Familien waren. Es sollen Tausende Menschen ueber drei Generationen, also etwa 150 Jahre, an dem Bauwerk hoechster architektonischer Finesse gearbeitet haben. In der Stadt, in der bis zu 500 Personen gelebt haben muessen, konnte vollkommen autark existieren. Es gab Militaer, das den einzigen Eingang zu Stadt verteidigen sollte, einen Sonnetempel fuer zeremonielle Anlaesse, erhabene Koenigsgemaecher, und eine astronomische Beobachtungsstation mit einer Sonnenuhr, dessen Zeiger aus der Spitye des Machu Picchu Massiv gemeisselt worden war. Mais und Kartoffeln wurden auf eigene Terrassen angebaut, Fruechte kamen zusaetzlich aus den tropischen Taelern und die kuenstlich angelegte Wasserversorgung wurde aus einer Quelle des Berges gespeist. Der Druck des Massivs presste naemlich das Wasser aus den unterirdischen Seen hoch. Doch mit dem Untergang der Inkadynastie geriet die Stadt in Vergessenheit und die Natur holte sich zurueck, was ihr gehoerte, bis Bingham sich aufgemacht hat, in die Geschichte einzugehen. Die 40.000 Fundstuecke von Machu Picchu sind heute nicht etwa nationales Kulturerbe Perus, sondern lagern im Museum der Universitaet von Yale.
Schluss mir dem kleinen Exkurs. Ich also hoch auf den Huayna Picchu, der damals mal eine Sternenwarte war, deswegen stehen da auch noch Ruinen drauf, was nix fuer Leute mit Hoehenangst ist. Es gab kaum Sicherungen und man hatte den Abgrund immer vor Augen. Dieses mal war es allerdings net die Hoehe, die mir die Luft abgedreht hat. Alter Schwede, war das anstrengend. Gute 90 Minuten habe ich benoetigt und das Wasser ist mir nur so die Stirn runter geflossen, aber es hat sich gelohnt!

Ernst war auch mit :)
Ich dachte ja, dass ich nach dem Aufstieg das Schlimmst hinter mir haette. Das war vor dem Abstieg...weil: da guckt man nach unten...den ersten Teil bin ich auf allen Vieren runter, danach ging es einigermassen. Ich war echt froh, dass ich um 7hr hoch bin, bei der Hitze um 10hr hoch...neeeeeee. Stunden habe ich auf dem HP verbracht und habe mich dann gegen 11hr erschoepft auf der Familienwiese niedergelassen.
Auf dem gesamtem MP-Gelaende laufen Lamas rum zur Rasenpflege. Ich wollte natuerlich ein Foto mit einem diese pussierlichen Tierchen und hab mir als Motiv Sergio ausgesucht, einen halbwuechsigen Lamabullen (oder nennt man das in dem Fall Bock? Na, maennlich war er). Sergio war von der Photosession net sooo begeistert und wurde ungeduldig und fing mitten drin an, zu knurren. Um gezielten Speichelauswurf zu vermeiden, habe ich respektvoll Abstand gehalten.
Nach drei Stunden umsehen habe ich mich dann wieder auf den Weg nach Aguas Calientes gemacht um den Zug um kurz nach fuenf zu erwischen. Ellen und Monika habe ich unten wieder getroffen und mit ihnen ein wenig geplaudert und gegessen. War insgesamt ein super Tag und Hoehepunkt meienr Suedamerikareise. Jetzt kann ich mich getrost auf nach Australien machen ;). Na ja, vorher noch Sylle in Santiago besuchen und der Guido ist auch da :).
Montag, 3. August 2009
Cusco - Peru
Das Loki ist ne Kette, die auch Hostals in Lima und La Paz unterhaelt, dementsprechend unpersoenlich ist es dort auch und mir war spaertestens nach den 7 Stunden Warterei auf unser Zimmer - wir sind naemlich um 5h angekommen - klar, dass ich hier net alt werde. Aber ne super Aussicht gabs da, die ich mir auch 6 Stunden im Halbschlaf sehr genau angeguckt habe.
Nach Bezug unseres Dorms hab ich mich dann mit Waesche waschen beschaeftigt und schlafen. Am Freitag gabs nen Stadtrundgang, der sich allerdings per pedes auf den Stadtkern konzentriert hat. Ist hier ein bisschen wie La Paz, nur kleiner - so vom auf und ab her. Danach haben wir am Plaza de Armas, dem Hauptplatz hier, einen kleinen, als altmodischen Zug verkleideten Bus entdeckt, mit dem man ne einstuendige Stadtrundfahrt machen konnte - ist auch beqeuemer als laufen :).
Cusco ist ein recht schoenes Stadtchen, liegt auf knapp 3500m, ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Hier und da kleben an den Haeuschen noch Bolkone im Kolonialstil und Reste aus der Inkazeit kann man auch entdecken. Teilweise wurden die Gebaeude damit erbaut, nachdem die Spanier im religioesen Wahn alles nicht-christliche kaputt gehauen haben. Eine dieser Reste ist eine alte Mauer, in der es einen Stein gibt, der 12 Ecken hat...totaler Anziehungspunkt fuer Touristen, was ich net recht verstehen kann, denn wenn ich lang genug auf ner Steinplatte rumhaue, dann koennte die auch 12 Ecken haben (neue Geschaeftsidee, falls ich keinen Job finde, scheint hier ja zumindest zu funktionieren...).
Oberhalb Cuscos gibts den Christo Blanco, von wo aus man eine super Aussicht runter auf Cusco und die umliegenden Berge hat und ein bisschen Rio-Feeling gibts noch dazu. Auf dem Rueckweg nach Cusco kommt man an der alten Inka-Festung Sacsayhuaman vorbei, die heutzutage leider nur noch bruchteilhaft erhalten ist. Hab ich mir nur ausm Bus angeguckt, weil ich mich geweigert habe, das 35€ teure Touristenticket zu besorgen. Das ist wohl bemerkt nur fuer die Ruinen. Unsere Freunde mit dem Kreuz auf dem Dach haben das gleich mal kopiert - wenn man sich dann noch die Kirchen angucken moechte, dann muss man noch mal tief in die Tasche langen. Hab ich boykottiert! Bin nur wegen des Machu Picchu (MP) hier, aus Ende.
Der Rest des Tages ist easy ausgeklungen. Ich hab noch Organisatorisches fuer den MP erledigt und mich etwas belesen. Wir haben noch zwei Englaenderinnen kennen gelernt, bzw. eine kam aus Jersey, der groessten Aermelkanal-Insel. Die haben da sogar ihr eigenes Geld und Steuerparadies isses noch dazu.
Ich hab mich abends noch auf meinen Grossen Tag am Samstag vorbereitet - Machu Picchu, here I come!!!! Allerdings bin ich alleine Richtung Inka-Ruine, da Claire unpaesslich war, bzw. eigentlich zum MP laufen wollte - da gibts so Trails fuer nen heiden Geld....250 US-Oeken fuer zwei Tage...die haben doch net mehr alle Muetzen aufm Kopp! Letzten Endes hat sie sich wegen ihres Gesundheitszustandes gegen das Laufen entschieden, allerdings war mein Zug am Samstag schon voll, weswegen sie den am Sonntag genommen hat.
Hat alles ganz schoen was an Kohle gekostet - trotz alternativer Zugfahrt....Sie wissen schon, wie sie die fetten Touri-Milchkuehe melken koennen. Man goennt sich ja sonst nuescht...
Isla del Sol, Titicaca
Danach gings in die Siedlung, die nur noch aus Mauern, Fenstern und Tueren besteht und dann schnell, schnell Richtung Sueden, zur Stadt Yumani. Auf dem Weg mussten wir dann noch zwei mal bezahlen - einmal, um in den Zentralteil der Insel zu gelangen und einmal, um in den suedlichen Teil der Insel zu gelangen. Ein Vorgeschmack auf Peru...War net so doll, der Spaziergang. Unser Guide meinte noch, dass es nur 3 Peaks waeren und wir ca. 2,5 Std brauchen wuerden. Nach dem ersten Peak dachte ich, dass wir die Peaks jetzt hinter uns haetten, da der sich naemlich in 3 Peaks unterteilt hat - Pustekuchen. Die Enttaeuschung war gross, als ich nach dem ersten Peak dann zwei weitere, noch hoehere Peaks entdeckt habe. Wie Ameisen sind wir dort hochgekrochen. Einige Verrueckte haben sich herausgefordert gesehen und haben den ersten Berg im Laufschritt erklommen - allerdings nur den ersten ;). Ich hab mich also auf mittlerweile ueber 4000m ueber die Insel geschleppt. War net sooo lustig und im Nachhinein waere es wohl besser gewesen, haetten wir eine Nacht auf der Insel verbracht, damit wir net so haetten hetzen muessen. Es ist echt nicht angenhem sich anstrengen zu muessen, wenn die Luft soooo duenn ist. Gut, man muss auch dazu sagen, dass es eben die Anden sind, in denen ich mich befinde und net der Harz. Die sind ja auch eigentlich sehr schoen, waeren sie net so hoch....Hier habe ich meinen Entschluss gefasst, auf gar keinen Fall zum Machu Picchu zu wandern. Das endet in einem Herzinfarkt...
Also, wir sind dann kurz nach drei total verschwitzt und kaputt am Pier angekommen, haben und ins Boot gesetzt und nicht mal die Floating Islands (Inseln aus Schilf, von Menschenhand erbaut, eigentlich eine Sehenswuerdigkeit in Puno, aber hier gibts nun auch welche), an denen wir vorbei gekommen sind, haben und davon ueberzeugt, uns von unserem Sitzplatz zu erheben. Gegen fuenf waren wir dann wieder in Copacabana und unser Bus, der uns zur peruanischen Grenze bringen sollte und im Anschluss nach Cusco, ging um halb sieben - also voll enspannt.
Der Grenzuebergang war relativ emotionslos, haetten wir net unseren Pass vorzeigen muessen, waere uns gar net aufgefallen, das wir in einem anderen Land sind.





