Montag, 31. August 2009

So...Great Barrier und Cape Trip findet ihr unten. Heute gehts weiter nach Rainbow Beach um von dort aus aufs Fraser Island zu fahren.
Have a good one!

Kuschelige Koalas aufm magnetischen Eiland

Magnetic Island hat seinen Namen James Cook zu verdanken, dessen Kompass verrueckt gespielt hat, als er in die Naehe des kleinen Inselchens gekommen ist. Mr. Cook hat das insulane Metall dafuer verantwortlich gemacht und die Insel kurzerhand Magnetic Island getauft. Natuerlich ist die Insel nicht magnetisch...
Nach drei Stunden Fahrt von Cairns nach Townsville und einem kleinen Aufenthalt auf einer Faehre kam ich dann gluecklich und zufrieden in Nelly Bay an, wo sich auch mein Hostel befand. "Maggie" hat die groesste Koala-Populations Queenslands, 2/3 der Insel sind Nationalpark, sie ist allerdings auch fuer ihre ungewoehnlich hohe Einwohnerzahl bekannt - 2500 sind ganz schoen viel fuer 52qkm von denen nur 17 bewohnbar sind.
Den Tag meiner Ankunft - Samstag - habe ich mit Orientierung, einrichten und rumgammeln verbracht. Nebenbei habe ich noch Bea (Dt), Isch und Ravi (GB) kennen gelernt, mit denen ich mir dann am folgenden Tag einen von diesen kleinen Mini Mokes ausgeliehen habe (so kleine Strandbuggies, sind hier sehr populaer).
Von Magnetic Island

Ich sag euch, Linksvekehr ist net so meins...weiss auch net, wieso die net einfach alle auf der rechten Seite fahren. Nur gut, dass neben dem Blinker und dem Scheibenwischer nicht auch noch Gas und Bremse Seitenverkehrt sind....Also, unser kleiner Insel-Trip hat in Horseshoe Bay angefangen, ganz im Norden der Insel. Es ist der groesste Strand und sonntags ist immer ein kleiner Markt auf der Strandpromenade.
Von Magnetic Island

Dort haben wir den gesamten Morgen verbracht - weils so schoen war - um dann um 12h an der Tour im Koala Village teilzunehmen, einer kleinen Auffangstation fuer Maggies Wildlife. Dort habe ich dann Koalas geknuddelt, mit Kakadus geschnaebelt und Krokodile gestreichelt. Nebenbei hat uns ein Ranger was zu den Tieren erzaehlt und zu seiner Arbeit.
Von Magnetic Island


Von Magnetic Island

Weiter ging es dann zu den wilden Rock Wallebies in der Naehe von Arcadia. Wenn man Lust hatte, konnte man die mit dem Kangaroo verwandten Beuteltiere - also, es sind keine Kangaroos - fuettern.
Von Magnetic Island

Wir hatten sogar das Glueck, eine Walleby-Mutti mit Joey zu beobachten. Eigentlich sind die Wallebies sehr scheu, wenn sie dann ein Baby haben. Letzte Tour an dem Tag ging dann zum Forts Walk, einem kleinen Wanderweg, der bekannt ist fuer Koala Spotting. Den Sonnenuntergang haben wir dann auch noch genossen, mit einer wunderbaren Sicht ueber die gesamte Insel.
Wir haben dann den Tag nett bei Pizza ausklingen lassen. Am naechsten Tag ging es fuer uns alle weiter. Die Jungs sind, wie ich, weiter mit dem Ueber-Nacht Bus runter in den Sueden, Bea ist weiter gereist nach Cairns.

Freitag, 28. August 2009

That's what i always wanne be, a child of everything that's free - Cairns Festival 2009

A Child of the moonlight, awaking when the moon shines,
A child of the forest, awaking while talking to the trees...summ summ summ....
Waehrend meines Aufenthalts in Cairns war Festival...von Cairns selbst habe ich net sooo viel mitbekommen. War ja eigentlich auch nur einen Tag da, und das noch net mal richtig...hat eher als Basis fuer meine Ausfluege gedient, das Staedtchen. Cairns' Haupteinnahmequelle ist nun mal der Tourismus, ein Grossteil der Bevoelkerung hier in der Gegend arbeiten in der Tourismusindustrie, der Rest macht in Zuckerrohr.
Festival:
Nachdem ich vom Reef zurueck gekommen bin habe ich den Abend auf dem kleinen Festival direkt vor meiner Hostel Tuer verbracht. Es gab einen kleinen Markt und zwei Buehnen, auf denen lokale Bands fuer lau ihre Lyrics kredenzt haben. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ging es bei dem Festival um das Zusammenleben von Aborigines und den weissen Australiern (weiss jetzt auch net, die ich die sonst nennen soll....Australier sind se ja alle....). Seit ein paar Jahren ist die Australische Regierung dabei, den Aborigines ihr Land zurueck zu geben. Damit setzen sie das um, was sie 1976 im "Land Rights Act" festgelegt haben. Dementsprechend waren viele der Kuenstler Aborigines und auf dem Markt konnte man Kunstgegenstaende kaufen, die von Ureinwohnern hergestllt wurden. Ich konnte mich natuerlich net zurueckhalten und hab mir nen Boomerang gekauft :). Mit dem ein oder anderen Kuenstler habe ich mich auch unterhalten und dabei so Dinge erfahren wie z.B. dass es erst seit 1980 keine Rassentrennung mehr in den Schulen gibt (zieht euch das mal rein...), was es mit der Dreamtime (Traumzeit, Schoepfungsgeschichte der Aborigines) auf sich hat, was der Walkabout ist - so ne Art "auf die Walz gehen", nur eben auf austalisch - und das Mischlingskinder frueher von ihren Eltern getrennt und ins Heim gesteckt wurden. Insgesamt gibt es mehrere Staemme, die mehr als 150 Sprachen sprechen. Zu allem und jedem gib es hier Geschichten, mit denen sie versuchen, das Universum zu erklaeren. Alles sehr schoen...wenn ihr dazu mehr lesen moegt, dann guckt doch mal in Bruce Chatwins "Traumpfade".

Dive deep in Greate Barrier Reef

Am Freitag gings dann auf die Ocean Freedom mit 22 anderen Passagieren. Ziel war u.a. Upolu Cay und die Wonder Wall um dort zu schnorcheln und zu tauchen. Der Hals war zwar noch net 100%ig aber ich wollte mir das net entgehen lassen und bin natuerlich auch ins Wasser gegangen. Zwei Tauchgaenge habe ich mir gegoennt von denen einer besser war als der andere.
Das Great Barrier Reef ist der einzige Organismus, den man vom Mond aus sehen kann. Es erstreckt sich auf ueber 2500km von Papua Neuguinea bis zum Lady Eliiot Island und ist mit 2700 einzelnen Riffen nicht nur das groesste Riff der Welt, sondern auch das aelteste. Das Riff beherbergt 1500 verschieden Fischarten, auch Nemo :) und viele verscheiden andere Wasserlebewesen, z.B. Bueckelwale, die uns auf uneser Fahrt ein Stueck begleitet haben
und Schildkroeten, die genau so entspannt durchs Wasser schweben, wie in "Finding Nemo" :) Hey Dude!
Also, Genni war schnorcheln
und tauchen und fand es wunderbar. Es ist eine kleine Welt fuer sich dort unten und jeder kleine Fisch hat sein Korallen-Haus, meist in Symbiose mit seinem Unterschlupf lebend. Hatte eine Unterwasserkamera - Fotos gibts aber leider erst, wenn ich zu Hause bin. Die Tauchgaenge waren auf jeden Fall Highlights auf meiner Weltreise. So schwerelos durchs Wasser zu schweben, das einzige, was man heort, ist dad Zischen und Blubbern der Sauerstoffflasche und um einen herum schwimmen lustige Fischlein, die einen in ihre bunte Unterwasserwelt einladen. Aber: Nur gucken, nicht anfassen!

Einiges, was da unten so friedlich vor sich hin schwimmt, kann einen unter Umstaenden das Leben kosten.

"You've never been in Australia if you never licked a green ants ass", Daintree National Park, Cape Tribulation

...mit diesen Worten und einem breiten Grinsen hielt mir Mandy - nein, nicht aus dem Osten Deutschlands :-P - unser Daintree Tour Guide, die um ihr Leben zappelnde Blattschneide Ameise vor die Nase. "Try, it tasts like lemon!" Und sie hatte Recht. Dreimal hab ich der Meise den A geleckt (wenn das nun mal noetig ist um sagen zu koennen, dass man in Australien war...). Wenn man moechte, dann kann man sie auch essen - die kleinen Kerle sind reich an Vitamin C. Hat allerdings nicht gegen den dicken Hals geholfen, den ich seit meinem Abflug aus Syd hatte. Ja, ich bin wieder einmal krank. War wohl ein bisschen viel Rumreiserei und dann noch der Zeitunterschied...
Also, ich bin jetzt im Daintree National Park. Der Flug von Syd nach Cairns war OK, musste dann allerdings eine Ewigkeit auf meinem Abholservice warten bzw. 2 Anrufen und nach ueber ein einhalb Stunden Warterei habe ich mir dann mit einer Amerikanerin ein Taxi geteilt - wuntentbrannt. Ich bin in einem Backpacker Hostel direkt am Strand abgestiegen - alles schon im voraus gebucht, also kein Stress fuer mich. Am naechsten Morgen ging es dann auch schon weiter in den Daintree, der sich auf ueber 7000 qkm nordwestlich von Cairns erstreckt.

Seit 1988 gehoert er mit den aeltesten Regenwaeldern der Welt zum UNESCO Weltnaturerbe. In dem 140 Millionen Jahre alten Stueck fast unberuehrter Natur wuchern Baumfarne, Wuergefeigen und Mangroven und beherbergen 30% aller australischen Vogelarten, ca. 70 Tier und 700 Pflanzenarten kommen nur hier vor, eine dieser endemischen Arten ist der Cassowary (Hornkopf), der mit dem Emu verwandt ist. Mit dem Horn auf dem Kopf schlaegt der Casso sich net nur durchs Unterholz, sondern verteidigt auch sein Gelege - der Hahn, wohl bemerkt.

Auf meiner Reise ist mir uebrigens oefter berichtet worden, dass der Mann hier und da in der Vogelwelt die A..karte gezogen hat. Bei den Kondoren in den Anden, zum Beispiel, begeht der Mann Selbstmord, wenn sein Weiblein stirbt. Sie hingegen sucht sich einfach nen neuen, sobald sie Witwe wird. Hier in Australien im Regenwald gibt es ein Huehnchen, dass baut riesige Dreckhaufen - gleich zwei davon. Einer ist zur Ablenkung fuer Feinde und einer fuers Gelege. Der Mann ist fuer den Bau der Behausung und die Brut zustaendig. Er baut also so rum und wartet auf ein Weibchen, dem der Dreckhaufen gefaellt. Sobald ihn eine gefunden hat, freuen sich beide ganz doll und sie legt dann Eier in seinen Dreckhaufen und verschwindet dann. Er muss dann immer mit dem Schnabel messen, ob die Temperatur so genehm ist fuer die Eier und ggf. regulierend eingreifen. Ja, so ist das Leben: Mal bist du der Hund, mal bist du der Baum!
Ich sollte im Cape Tribulation Beach House wohnen, idyllisch direkt am Myall Beach gelegen mit Regenwald direkt am Strand. James Cook - der wird euch hier noch oefters begegnen, dem haben die hier eigentlich so gut wie alles zu verdanken...-ist im Juni 1770 hier in der Naehe aufs Korallenriff gelaufen, hats dabei entdeckt und den kleinen, recht weitlaeufigen Ort Cape Tribulation gleich dazu. Auf dem Weg nach Cape Tribulation musste man den Daintree River ueberqueren, der natuerlich voller Krokodile ist. In Australien gibts zwei Arten Krokodile, die Salties und die Freshies. Die Salties sind die groesseren und agressiveren, die machen dann auch hin und wieder einen Menschen kalt. Aber wie meinte unser Bootsfuehrer so schoen: Vorm 7 eleven oder vor eurer Bank werden euch keine Krokodile begegnen. Wenn man denn dann unbedingt ein Nickerchen am Fluss halten muss oder sein Geschirr dort abwaschen muss, denn passierts halt mal. An der Stelle, wo eine Seil-Faehre die Autos uebersetzt ist auch das Revier von Scarface, einem 5 Meter Oschi, der mal gut seine 400kg auf die Waage bringt.

Sein Name ist Programm, er ist nicht gerade einer von der gemuetlichen Truppe, hat sich die Narben bei blutigen Revier-Kaempfen erarbeitet und hat ab und zu mal Appetit auf Rind...Ein paar Damen aus seinem Harem haben wir auch kennen gelernt...bei weitem net so eindrucksvoll, dafuer aber etwas relaxter. Bei der Ueberfahrt hat uns unser Bootsfuehrer gleich ein paar Ratschlaege mit auf den Weg gegeben, wie z.B., wenn da am Strand Schilder stehen, die vor Crocs warnen(wie man sie in Cairns oder Darwin des oefteren findet), dann sollte man dort auch net ins Wasser gehen

(ein paar Deutsche scheinen dem ein oder anderen Croc wohl zum Opfer gefallen zu sein, oder wieso steht das da auf Deutsch???) und das die Wuerfelquallen Saison wohl dieses Jahr etwas frueher, also schon im September, anfaengt. Grund dafuer ist die Globale Erwaermung. Wenn dich so ein Ding umarmt, denn kann das mal schnell toedlich enden. Global Warming ist uebrigens auch Schuld daran, dass es die Pinguinen dieses Jahr net bis nach Argentinien geschafft haben, sondern schon in Brasilien an Land gehen mussten. Ihre Futterfische schwimmen diese Jahr zum ersten Mal tiefer, da dort das Wasser kuehler ist, was die Pinguine mehr Kraft kostet, da sie tiefer tauchen muessen, wodurch sie net genug haben, um weiter zu schwimmen. Ja, so macht der Mensch langsam, langsam aller um ihn rum kaputt. Ich will jetzt gar net vom Korallen-Sterben anfangen...
Im Beach House angekommen habe ich mich erstmal an den Strand gelegt, was mit Halsschmerzen net soooo doll war.

Bin dann frueh ins Bett.
Am naechsten Tag wurden wir mittags abgeholt und zu Mossman Gorge gekarrt, einer kleinen Schlucht und Heimat der Kuku-Yalanji-Aborigines. Es steht gerade zur Diskussion, diese Kleinod fuer die Oeffentlichkeit zu schliessen, da die ganzen Touris net respektvoll genug damit umgehen.

Weiter nach Port Douglas, frueher, bzw. immer noch Hauptumschlagsort fuer Zuckerrohr und mondaener Badeort. Und irgendwann nach Hause.

Montag, 24. August 2009

"No worries, mate"- Genni sorglos in Sydney

(So, da isse wieder. Hab gerade meinen Santiago-Eintrag geschrieben - bitte unten lesen :).)
Generell freut man sich ja, wenn Bello sitz macht, anders, wenn an Bellos Leine ein Beamter des australischen Zolls haengt. Sitz heisst naemlich in Bellos Sprache: Da ist organisches Material, dass hier net her gehoert. Nein, mir ist das net passiert - ich bin doch net bekloppt und schlepp hier was an. Wurde schliesslich gefuehlte 100mal darauf aufmerksam gemacht, dass sowas schwer bestraft wird. Die haben sich hier son bisschen mit allem, was von wo anders her kommt und aus Holz, Samen, tierischem Eiweis etc. ist. Meinem Gepaeckband-Nachbarn haben sie dann also das von Bello erschnueffelte Rosinenboetchen (oder was das war) abgenommen und ihn sehr streng ermahnt. Das macht der bestimmt net noch einmal...
Ich bin nun seit dem 22. hier und es gefallt mir super. Austaliens heimliche Haupstadt ist echt eine Reise wert, nur der Jetlag macht mir ein wenig zu schaffen. Nach Chile sinds zeitlich immerhin -14 Stunden. Nach Deutschland dafuer nur -8, reicht allerdings fuer meinen Geschmack. Vorher wars ja immer +6 bzw. +5 Stunden.
Am ersten Tag habe ich mir gleich mal ein Ticket fuer so nen roten Doppeldeckerbus besogt umd mal einen Ueberblick zu bekommen. Hop on Hop off hiess die Devise. Bin also on und off gehoppt und habe mir das Opernhaus, den Botanischen Garten und den Sydney Tower angeguckt. Neben den riesigen Hochhaeusern, die das Stadtbild bestimmen, luken hier und da immer mal wieder Gebaeude im viktorianischen Stil oder die fuer Sydney so typischen Cottages hervor. Das macht das Flair von Sydney aus - Alt und Neu nebeneinander.

Nachts gings dann mit Markus, einem Schwaben, der Momentan in Neuseeland lebt, zum Darling Harbour um ein bisschen was vom Nachtleben abzubekommen. Wegen besagtem Jetlag war es fuer mich nur ein relativ kurzes Vergnuegen.
Tags darauf gings dann zum Bondi Beach, Sydneys bekanntestem Strand,
zum Handwerkermarkt in The Rocks und auf der Harbour Bridge hab ich dann die Aussicht auf die Skyline genossen. Samstag und Sonntag hatte ich also super Wetter, nur Montag wars dann etwas verregnet, weswegen ich den Tag dann zum Shoppen genutzt habe.
So, hab noch 20 Minuten Internet...die nutze ich mal, um euch von meinem Plan fuer die naechsten zwei Wochen zu berichten. Hab mir bei PeterPan eine kleine Reise zusammenstellen lassen. Nachher geht es also erstmal ab nach Cairns, dort werde ich eine Nacht verbringen um dann am naechsten Tag nach Cape Tribulation zu fahren, einem sehr schoenen Strand, der dirket am Wald liegt. Dort werde ich eine Nacht verbringen. Am 28. werde ich im Great Barrier Reef tauchen und tags darauf mit dem Bus ab nach Towns Ville um von dort aus zum Magnetic Island zu schippern. Vom 1.-3. segel ich dann die Whitsundays ab, die die schoensten Straende der Welt beherbergen sollen. Am WE danach gehts ab nach Fraser Island bis zum 8., von wo aus ich dann nach Noosa fahren werde. Dort werde ich mich dann auf machen zum Zoo von Steve Irwin, einigen auch als der "Crocodile Hunter" bekannt. Und am 12. geht dann mein Flieger von Brisbane nach Hong Kong. Ihr seht, dass wird voll entspannt. Sonnen Creme darf ich net vergessen :). Ich weiss nicht, wieviel Zeit ich zwischen drin haben werde, aber ich versuche, euch auf dem Laufenden zu halten! Denn bis bald, wa :)

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Sonntag, 23. August 2009

Der Zauberer von Oz

Nur schnell: Bin gestern gut in Sydney gelandet und habe schon schoen Sightseeing gemacht. Mir gefaellt es sehr gut und ich verstehe jetzt sehr gut, wieso meine Freunde mir jahrelang von Sydney vorgeschwaerm haben. Gleich gehts ab nach Bondi Beach. Plaene fuer danach stehen auch schon. Am Dienstag gehts schon weiter mit dem Flieger nach Cairns um mich von dort innerhalb von zwei Wochen nach Brisbane durchzuschlagen. Aber vorher wirds noch nen Eintrag geben - oder zwei. Versprochen :)


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Montag, 17. August 2009

Santiago de Chile

Santiago de Chile - letzte Station auf diesem Kontinent. Und ich muss das net mal alleine geniessen :). Sylvie, eine Freundin aus meiner Studienzeit, wurde von ihrer Firma für drei Monate zum arbeiten hier her geschickt. Praktisch für mich und nebenbei tuts dann noch gut, jemanden zu treffen, der einem vertraut ist. Guido, ihr Freund, besucht sie gerade hier und so haben wir uns die letzten Tage zu dritt durch den Grossstadtdschungel geboxt - na ja, zu zweit, Sylle musste ja arbeiten ;).

Also, am Mittwoch Morgen bin ich zu einer wirklich unchristlichen Zeit in der Hauptstadt Chiles angekommen. Santiago hat knapp ueber 5 Millionen Einwohner und ist somit die groesste Stadt Chiles. Sie liegt romantisch zwischen der Cordillera de la Costa und den Anden, was eigentlich immer zu einer Art natuerlichem sehr unromantischen Smog fuerhrt (hab ich mir von Sylvie erklaeren lassen) wegen der fehlenden Luftzikulation - die Abgase tuen allerdings ihr Uebriges dazu.
Sylvie wohnt direkt an der Metro 1 Station Escuola Militar, relativ zentral und sehr gut angebunden. Nach ner Weile verzweifelter Sucherei - konnte meine Schrift net mehr lesen und der schnell dingekrikelte Plan war auch net sonderlcih hilfreich - konnte ich Sylvie und Guido dann gegen sieben mit meiner Anwesenheit begluecken - nun ja, Sylvie musste eh zur Arbeit ;). Das Viertel las Condes, in dem sie wohnt, ist ohne Zweifel eines der besseren in Santiago. Geht man die Hauptstarasse runter fuerh;lt man sich wie in Mainhatten :) - wo man schaut, man glotzt in hohe Glassfassaden die zu einem Bankgebaeude oder aehnlicher Institution gehoeren. Allgemein ist Snatiago sehr europaeisch, fast schon ein bisschen zu europaeisch. Die haben in der U-Bahn sogar Angestellt, die in der Rush-Hour aufpassen, dass ja keiner ueber die gelbe Sicherheitslinie tritt, wenn der Zug einfaehrt. SAuber ist es, teuer ist es, man, feels like home! Guido und ich haben uns am ersten Tag erstmal auf in die Innenstadt gemacht, erst Richtung Fischmarkt an der Catedral de Santiago vorbei, dann am Placa de la Moneda vorbei, auf dem der Praesidentenpalast steht, im Museum Santiago waren wir auch. Infos haben wir dann noch fuer unseren Wochenendtrip nach Mendoza, Argentinien gesammelt, der dann leider wegen Schnee ins Wasser gefallen ist - der Pass ueber die Anden wurde gesperrt. Wir haben in den folgenden Tagen aber gute Ersatzziele gefunden. Am Samsatg waren wir auf deinem Weingut und danach Shoppen in einer kleinen Stadt die bekannt fuer ihre Keramik-Produkte ist (hab leider beide Namen vergessen und finde es auch net mehr im Internet :(). Tags darauf gings dann in die Anden in die Skigebiete Farellones-EI Colorado, La Parva und Valle Nevado - wir haben es alleridngs wie Churchill gehalten: No Sports! War sehr schoen, alles. Guido ist am Montag wieder zurueck nach Deutschland geflogen. Fuer mich gings dann am Mittwoch fuer nen Tagesausflug nach Valparaiso, Chiles wichtigste Hafenstadt und seit 2003 UNESCO Weltkulturerbe. Ich bin ein wenig durch die Stadt geschlendert und bin mit zwei der insgesamt 16 kleinen Lifte gefahren, die einen auf die Huegel bringen, die Valparaiso umgeben. Unter anderem wegen dieses einzigartigen Liftsystems isses uebrigens auch Weltkulturerbe.


Donnerstag hiess es dann fuer mich Tschoeeeee Suedamerika. Ich bin mit einem lachenden Auge, weils halt lansam reicht mit der lateinamerikanischen Einstellung zu...aeh...allem - ist halt doch alles sehr anders, und mit einem weinenden Auge, weil ich so viel erlebt, gesehen und gelernt habe. Mein absoluter Hoehepunkt war Machu Picchu, am meisten beeindruckt hat mich Bolivien, wegen der Diversitaet. Dort hatte ich alles: Wueste in der Salar de Uyuni, Dschungel in Rurrenabaque, Wasser am Titicaca See und Grosstadtleben in La Paz. Es war wirklich wunderschoen. Ueberrascht hat mich Peru. Das habe ich entwicklungstechnisch eher mit Bolivien auf eine Stufe gestellt - gaaaaaanz falsch! Die trennen da sogar Muell, die Busse werden mit GPS getrackt (aeh, wohl wegen der vielen Ueberfaelle...) und an der Ampel sagt dir eine Stimme, wieviel Zeit du noch hast, bis du auf der anderen Strassenseite sein musst. Unvergessen bleibt mir wohl mein Fallschirmsprung - davon zehre ich immer noch.
Ich habe alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte und noch viel, viel mehr. Nun ist es Zeit fuer das adios, good bye, arrivederci, au revoir....es war schoen hier!


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Mittwoch, 12. August 2009

Pi...Pa....Piscoooo - Valle del Elqui, La Serena

Montag Nachmittag bin ich etwas durch den Wind von der 18-stündigen Fahrt in meinem Hostal El Punto in La Serena angekommen. Das Hostal wurde mir in Arica empfohlen und wird von einem deutschen Ehepaar gefuehrt. Ich muss sagen, ist ist auch eines der schönsten Hostals, in denen ich bislang war. Gleich bei der Ankunft habe ich meine Pläne fuer die Zeit hier klar gemacht. Ich wollte noch gleich am selben abend Sterne gucken gehen in ein nahe gelegenes Observatorium und am nächsten Tag hab ich eine Tour durchs Elqui Tal gebucht. Mit den Sternen wurde es leider nix, weils zu beweolkt war. Sehr schade, da die Gegend hier bekannt ist fuer die gute Sicht auf die Sterne, weil keine Lichtverschmutzung etc. Hier gibts einige von ameikanischen und kanadischen Unis betrieben Sternwarten. Nun ja, denn werde ich meinen kleinen leuchtenden Freunden hier in La Serena wohl nicht naeher kommen als sonst auch. Die Milchstrasse konnte ich allerdings schon gut in der letzten Nacht aus dem Bus erkennen. Da mir leider sehr kurzfristig abgesagt wurde, konnte ich auch nichts anderes fuer den Abend planen. Was nicht sonderlich schlimm war, da ich ganz schön gerädert war. Also nur duschen und ab ins Bett - übrigns in einer ausgezeichneten Dusche, was ich nicht von jeder auf einem Weg durch Lateinamerika behaupten kann.
Der nächste Morgen hat mit einem reichhaltigen Frühstück angfangen, danach ging es gegen acht auf ins Valle del Elqui mit unserem netten Guide Massimo, der super Englisch egsprochen hat. Der Grund war net so super, da er im Exil in Kanada war. Dorthin haben sich viele Chilenen verkrümelt, die es damals Anfang der 70er gschafft haben, vor dr Militärdiktatur Pinochets zu fliehen. Vierzehn Jahre hat Massimo also in Kanada verbracht, zwei Finger von ihm sind allerdings vorher noch in Chile geblieben. Habt ihr gewusst, dass es damals in Patagonien Konzentrationslager gab? Der Spuk hat dann '89 aufgehört. Die Geister scheiden sich noch heute was die Zeit Pinochets angeht. Für die wirtschaftliche Entwicklung Chiles war er ausschlaggebend. Für viele hat er Chile vorm Kommunismus gerettet. Durch die Öffnung für den Weltmarkt hat sich Chile bis heute zum am höchst entwickelten Land in Lateinamerika gemausert. Dummerweise hat er dabei den Menschenrechten nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Bis heute werden mehrere tausend Menschen vermisst.
Elqui Tal. Das Wort Elqui kommt mal wieder von unseren guten Freunden den Inkas und bedeutet üebersetzt nichts anderes als Canyon. Es ist eine besonders fruchtbare Gegend und wird deswegen intensiv landwirtschaftlich genutzt. Kartoffeln kann man hier z.B. das ganze Jahr über anbauen, genauso wie Erdbeeren. Aber bekannt ist das Elqui Tal für den Weinanbau. Es ist das grösste Weinanbaugebiet in Chile und vor allem bekannt für den Pisco, einen Brandy und Nationalgetränk (Pisco Sour: Pisco, Eiweiss, Zucker und Limonensaft) hier in Chile. Die Pisco-Trauben wurde jedoch vor 400 - 500 Jahren von den Spaniern aus Mexiko eingeführt...(darf man hier aber net so laut sagen...). Was in Argentinien der Malbec ist, ist in Chile der Cabernet Sauvignon...aber nebenbei werden auch Tafeltrauben angebaut, die immer hin 37,5% des landwirtschaftlichen Einkommens sichern. Piso-Rebstöck kann man daran erkennen, dass sie besonders hoch wachsen - verglichen mit den restlichen Rebsorten - da sie ja besonders viel Sonne brauchen für die Süße. Wir sind in eine Weingut gefahren, in dem die Pisco-Traube zu süssem Pisco verarbitet wird. Pisco ist Pisco, wenn er einen Alkoholgehalt zwischen 30 - 43% hat, danach darf man das dann net mehr Pisco nennen, sondern Brandy - ist so festgschrieben. Zur Abschreckung hat uns unsere Guide dann mal ne Probe von nem ca. 70%igen gegeben, der meiner Meinung nach ganz gut zum Putzen verwendet werden könnte. Meine Kehle hat der zumindest ganz gut sauber gemacht. Sieben Monate muss der Pisco mindstens in Fässern aus französischer oder amerikanischer Eiche reifen, bis er dan kredenzt werden kann. Pisco ist übrigens wieder Quechua und heisst 'fliegender Vogel'.
Ein anderes unserer Ziele im Tal war Vicuna - der Geburtsort von Gabriela Mistral, ihres Zeichens Menschenrechtsverfechterin und einzige weibliche Literatur Nobelpreisträgerin (1949) ever. Das kleine Museum, das in ihrem Geburtshaus in Vicuna untergebracht ist, war ganz nett anzuschauen. Ich hätte ja gerne ihre Nobelpreisurkunde gesehen - die hab ich aber nirgends entdecken können :(.
Nach unserer Tour ging es für mich dann gegen Mitternacht weiter mit dem Nachtbus nach Santiago zu Sylvie und Guido, wo ich dann gegen sechs Uhr am nächsten Morgen ankommen sollte.

Dienstag, 11. August 2009

SpongeBob in Iquique

Eindeutiges Highlight meines Aufenthaltes im Nord-Chilenischen Badeort Iquique war mein Zusammenstoss mit SpnongeBob Schwammkopf. Es waere reichlich uebertrieben, wuerde ich ihn als "Held meiner Kindheit" bezeichnen, weil ich 1. nun wirklich zu alt dafuer bin, schliesslich gibts den erst seit ein paar Jahren im dt. Fernsehen und 2. der gute Schwammkopf weit vom Held-Sein entfernt ist. Allerdings guck ich ihn ganz gerne, muss ich gestehen, weil er mich immer mal wieder daran erinnert, mich selbst im Besonderen und das Leben im Allgemeinen nicht immer so ernst zu nehmen. Und um das alles mal zu verteidigen: diese Sendung ist auch durchaus gesellschaftskritisch. Das diese Begegnung mein Hoehepunkt in Iquique ist, spricht fuer die Stadt...am Samsatg gaehnende Leere in den Strassen, am Sonntag gaehnende Leere in den Strassen. Es scheint wirklich nur ein Ort fuer die hiesigen Sommermonate zu sein. Nun ja. Am Samstag abend bin ich nun also mit Elisabeth in Iquique angekommen. Wir haben schon befuerchtet, wir muessten uns die Clownsshow antun, die in unserem Hostal, dem YMCA Iquique, fuer Publikum unter 5 Jahren nebst hysterisch vor Freude und Aufregung zuckende Eltern, veranstaltet wurde. Man haette denken koennen, die Muttis und Vatis haben sich mehr ueber die Luftballon-Tiere gefreut, als die Kinder. Neeeiiiin, das blieb uns erspart! Wir haben uns auf dem Plaza de Armas eine Cueca-Show angeguckt. Cueca ist hier DER Folklore-Tanz schlechthin. Quasi die Wildecker-Herzbuben, nur in Bewegung. Eigentlich kommt der Tanz aus Bolivien, die Chilenen haben ihn den Boliviern weggenommen - genau so wie die Kueste, die Bolivien einmal besessen hat. Die boesen Chilenen haben den Boliviern im Salpeterkrieg irgendwann Ende des Neunzehnten Jahrhunderts den Zugang zum Pazifik genommen. Lustigerweise haben die Bolivier immer noch eine Marine...Wohl aus Trotz?!
Also, Cueca. Die Maedels tragen so was wie einen farbenfrohen Reifrock und sehen darin aus wie gehende Knallbonbons, die Maenner sehen aus, wie Cowboys, nur, dass die Huete flacher sind und sie dann noch sone Art Stola tragen. Der Tanz beginnt damit, dass Frau und Mann im Kreis gehen, die Frau beim Mann eingehakt, und sich unterhalten. Dabei spielt Musik. Wenn dann das Gesinge anfaengt, trennen sich die beiden, stehen sich im Abstand von ca. 15 Metern gegenueber und taenzeln rum. Irgendwann fangen sie an, im Kreis zu gehen und dabei wild mit weissen Taschentuechern zu winken. Die Lieder handeln meist vom Herzschmerz. Wir waren also den gesamten abend ganz gut mit zuschauen beschaeftigt.
Sonntag war Strandtag - es gibt auch einfach net viel mehr hier. Unsere erste Aufgabe bestand darin, fruehstueck zu finden. Nicht besonders einfach, da die meisten Cafes erste gegen Mittag oeffnen und da es in Chile nicht wirklich eine Fruehstueckskultur gibt. Nach guten zwei Stunden Suchgerei haben wir den kleinen Markt von Iquique gefunden, innerhalb gespickt mit Restaurants. Wir haben uns in einer oellen Fischkaschemme niedergelassen. Da ich ne Suesse bin - also, was mein Fruehstueck angeht - wollte ich gerne Marmalade und Toast. Stand zwar auf der Karte, hatten se aber nicht. Auch Butter konnte auch nicht gefunden werden. Also gabs dann fuer mich Ruehrei mit Kaese. Denn ab zum Strand, der wirklich schoen ist. Iquique hat wohl die schoensten Straende des Landes und da die Sonne geschienen hat, koennten wir diese auch liegender Weise geniessen. Das Wasser hatte allerdings keine besonders einladende Temperatur. Wir haben ein bisschen den Paraglidern zugeschaut, haben lecker Cocktails getrunken und dabei den SpongeBob getroffen. Ich hab mich das erste Mal gefuehlt, wie im Urlaub und obwohl Iquique wohl wirklich eher was fuer den Sommer ist, hab ich mich tooootal wohl gefuehlt. Nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht! Ich hatte meinen gesamtem Suedamerikaaufenthalt ueber sehr viel Spass und hab es sehr genossen, allerdings wars nicht wirklich wie Urlaub, eher wie ne Bildungsreise...;)
Abends gabs dann wieder Cueca und spaet nachts hab ich mich dann wieder auf die Socken gemacht - 18 Stunden bis La Serena!

Samstag, 8. August 2009

Arica - Chile

So, ich bin nun also wieder in Chile. Obwohl wir es das letzte Mal sehr eilig hatten, hier weg zu kommen (wir sind naemlich in San Pedro de Atacama stecken geblieben - zwei Naechte - aber das lesst ihr dann in der naechsten Maus ;)), waren wir umso gluecklicher, als wir bei Tacna die chilenische Grenze uebertreten durften. Eigentlich hatte ich ja geplant, noch nen Zwischenstopp in Arequipe einzulegen, um mir den Colca Canyon anzusehen, der zweit groesste der Welt sein soll. Planaenderung...Also, nach 22 Stunden Bus-Warten-Bus-laaaaaange Warten-Taxi- Wechsellei sind wir dann gestern abend gegen halb sechs in Arica angekommen. Arica ist ein kleines Kuestenstadtchen nicht weit von der peruanischen Grenze. Eigentlich hatte ich vor, hier nur eine Nacht zu bleiben und es mehr oder weniger als Transit-Ort anzusehen, das war mir dann aber doch etwas zu stressig, deswegen geht es erst morgen weiter nach Iquique. Claire hat mich heute morgen hier verlassen - sie ist direkt mit dem Flugzeug nach Santiago, ich werde mich mit dem Bus durchschlagen. Die neu erworbene Einsamkeit war allerdings net von langer Dauer, denn ich habe den heutigen Tag mit Elisabeth (USA) verbracht. Wir waren heute morgen bei der chilenischen Bodyboard-Meisterschaft. Das Bodyboard ist aehnlich dem Sutfboard, nur viel kuerzer und man reitet die Wellen liegend.
Von Machu Picchu. Arica

(Fuers Album einfach auf den Link gehen, da sind dann auch Bilder vom Machu Picchu drin). Also, stehen kann man auch, ist aber net so stabil...Heute war Semifinale und Finale und wir haben uns das Spektakel mal ne Weile angeguckt. Arica ist bekannt fuer die 6-8 Meter hohen Wellen und steht Hawaii fast in nichts nach...meinen die hiesigen Surfer ;). Beim Rumstehen ist mir gleich mal ein gruener Bus aufgefallen, der da so rumstand. Ich konnte mein Interesse kaum zuegeln und habs mir net nehmen lassen, nachdem ich in Deutsch gelesen habe "Einbruch zwecklos, Giftgas", mal freundlich anzuklopfen. "Aufgemacht" hat mir eine nette aeltere Dame. Wir haben uns eine ganze Weile unterhalten. Wie sich herausgestellt hat sind sie und ihr Mann aus Hamburch und sie reisen seit 8 Jahren mit ihrem selbst umgebauten Wohnmobil durch Afrika und Suedamerika. Seit sie pensioniert sind. Die beiden waren auch in Ghana :). Und sie sind net die ersten, die ich treffe, die schon ne ganze Weile unterwegs sind. Man soll ja niemals nie sagen, aber ich glaube, ich keonnte das nicht. Da hat man ja gar kein zu Hause mehr. Und in dem Alter auch keine Mutter mehr, bei der man sagen koennte: Zu Hause ist da, wo Mutti ist :-D. Aber schon bewundernswert.
Nun ja, zuerueck zum Bodyboard


Gewonnen hat, wie sollte es anders sein, Mike Steward aus...HAAAAAAAWAAIIIIIIII :), der in einem spektakulaeren Finale gegen irgendeinen unbedeutenden Australier klar nach Punkten gewonnen hat. Nach dem Ansturm nach dem Sieg zu deuten, scheint Bodyboarden ne total populaere Sportart hier zu sein. Mich hats kalt gelassen. Ich wollte auch kein Autogramm danach und ich fand auch, dass der Gewinner net wie der typische Surfer-Siegertyp aussah - ganz im Gegenteil. Aber das sind wieder meine boesen, boesen Vorurteile....

Danach haben wir uns auf zum Hafen gemacht, um uns ein wenig fischige Luft um die Nase wehen zu lassen. Bei der Gelegenheit durften wir auch gleich mit Seeloewen und Pelikanen auf tuchfuehlung gehen. Vor allem letztere sind etwas aufdringlich geworden...


Die Viecher haengen da auch nur ab, weil die Fischer ihre Fischabfaelle im Pazifik entsorgen. Die Schlacht darum wurde und nicht nur einmal sehr eindrucksvoll vor Augen gefuehrt. War ziemlich eindeutig, wer da gewonnen hat...

Nach ner kurzen Pause in unserem Hostal, dem Sunny Days, sind wir dann Richtung Zentrum. Arica ist wirklich sehr klein und in einem Tag gut zu schaffen. Nach nem Kaeffchen sind wir dann etwas durch die Stadt geschlendert und haben uns die Marine-Parade angeguckt. Maenner in Uniform sind ja immer was feines ;). Danach gings zur Kathedrale San Marco, DEM Hoehepunkt hier in Arica. Die wurde naemlich von dem Herrn Eiffel entworfen - ja, der mit dem Turm in Paris. Allerdings ganze 13 Jahre bevor er das Bauwerk in der franzoesischen Hauptstadt zum 100 jaehrigen Jubilaeum der Franzoesischen Revolution errichtet hat. Schoen, bevor er in Europa sein Unwesen treiben durfte, musste er sich also in Suedamerika beweisen. So gehoert sich das...

Donnerstag, 6. August 2009

Cusco, die Zweite

Was haben Cusco und Bamboi gemeinsam? Die Taxis...lauter kleine Daewoo Tigos fahren hier rum. Hach, fuehle mich wie in der Zeit zurueck versetzt...nur, dass die Windschutzscheiben der Taxis net voller Spruenge sind und ich hier meinen Sitz weder mit Schaaf noch mit Huhn teilen muss.
Sonntag abend bin ich also erschoepft aber total gluecklich wieder in Cusco angekommen. Hab die Herberge gewechselt und bin jetzt im Hostal Frankenstein, dass von Ludwig, einem urigen Hessen, geleitet wird. Freudig begruesst wurde ich von Bruno, einem weissen Labrador mit Gewichtsproblemen und Luis, der guten Seele des Hauses. Ich hab dann hopp, hopp mein Einzelzimmer bezogen und bin aussergewoehnlich schnell eingeschlafen. Bruno ist net das einzige nicht-humane Lebewesen, es gibt da noch Martin, einen Leguan und Frankenfisch bzw. seine Frau, der Herr des Aquariums ist naemlich kuerzlich verstorben.

Das Hostal ist etwas eigen - auf eine sehr sympathische Art und Weise. Aber es ist vor allem persoenlich und ruhig und mit Familienanschluss. Und Deutsche Welle gibts hier - endlich wieder deutsches Fernsehen und NACHRICHTEN auf deutsch!!!!! Man glaubt gar net, wie sehr einem so Kleinigkeiten fehlen koennen.
Ich habe beschlossen einige Tage hier zu verweilen, um mal meinen Blog auf Vordermann zu bringen und mal etwas ruhiger zu machen. Es waren ganz schoen viele Ortswechsel in letzter Zeit. Also war abhaengen angesagt. Ich bin jeden Tag ein wenig spazieren gegangen, hab lecker Fruehstuecksbuffet im Le Nomade gehabt und bin nachmittags immer zum Buen Postor, einem Kaffe, das von Nonnen geleitet wird. Der Erloes geht an ein Kinderhilfsprojekt - also fett werden und dabei Gutes tun :). Auf dem Weg dorthin gings dann immer an eindeutig zweideutigen Massageangeboten vorbei, Frauen, die mir ihre Lamas fuer ein Foto gerne zur Verfuegung gestellt haetten und Kindern in traditionaller Kleidung mit Laemmchen auf dem Arm - natuerlich auch fuer Fotos. War mehr ein Spiessrutenlauf als entspanntes Windowshopping...
Joa...heute gehts dann weiter nach Chile. Erst nach Arica und dann wohl nach Iquique...Also, demnaechst aus Chile.

Mittwoch, 5. August 2009

Aguas Calientes y Machu Picchu

Am Samstag ging es also mit dem Sammeltaxi gegen 11h nach Ollantaytambo um von dort aus mit dem Zug nach Aguas Calientes zu fahren, Tor zum MP Massiv, im Backpacker-Abteil. Zugfahrt war super - landschaftlich - das Anstehen dafuer hat mir einen Vorgeschmack darauf gegeben, was mich in Aguas Calientes erwarten wird: Touris, wohin das Auge blickt. Aguas Calientes hat mich sehr an San Pedro de Atacama erinnert - teuer und alles auf Touristen ausgerichtet. Ich habe mich nach Ankunft schnell nach einer Unterkunft umgeguckt, hab auch eine fuer "guenstige" 50 Soles gefunden. Mit Flussansicht. Dann das Ticket fuer den MP gekauft -fuer mich mir ISIC-Ausweis nur 66 Soles anstatt 122 - und anschliessend das Ticket fuer den Bus fuer 14$ erstanden. Es ist jetzt nicht so, dass man in Aguas Calientes gross was machen keonnte. Den Namen hat das Staedtchen wohl von den heissen Quellen, die man geniessen kann, wenn man sich das Huegelchen hochschleppt - man kanns aber auch lassen. Letzten Endes isses nuescht weiter als ne Badeanstalt. Also, ich habs gelassen. Den Rest des Tages habe ich mit Kathy verbracht, einer Amerikananerin, die ich im Zug kennen gelernt habe. Sie ist Voluntaerin hier in der Naehe in einem Projekt fuer Frauen die Opfer von Haeusslicher Gewalt geworden sind. Abends waren wir noch nett Essen und im Gottesdienst - katholisch, wohl bemerkt, weil ichs aus Ghana so gewohnt bin. Nun ja, ich nutze die Zeit meistens zur Verarbeitung des Geschehenen - ich komm ja sonst kaum dazu, bei all den Eindruecken. Da ich meinen Wecker auf 4hr morgens gestellt habe, gings dann auch frueh zu Bett. Wieso 4hs? Weil diese bekloppten Touris, die den ersten Bus um 5:30 nehmen wollen, teilweise schon gegen 4hr anstehen - oder sogar campen. Und alles nur, um einer der ersten in der Schlange fuer den Huayna Picchu (Quechua: Junger Berg) zu sein, den nur 400 Personen am Tag besteigen duerfen um die sensationelle Aussicht auf den Machu Picchu (Quechua: Alter Berg) zu geniessen. Also, genau genommen gibts um 5:30 20 Busse - ich war dann in Bus Nr. 12, aber auch nur, weil ich mich um 4hr net aus dem Bett quaelen konnte. Also, angestanden fuer den Bus um kurz vor fuenf, dabei zwei Lichtensteinerinnen kennengelernt, Ellen und Monika - Wunder, Wunder. Die wohnen 25 Minuten von einander entfernt - also einmal quer durchs Land :). Sehr angenehm, die beiden. Ich sollte sie spaeter am Tag noch mal wieder treffen. Ich war dann gegen halb sieben endlich, endlich auf dem Berg - 2500m uebern Meeresspiegel. Dann schnell angestanden fuer den Huayna Picchu - 3600m uebern Meeresspiegel. 200 Personen duerfen um 7hr hoch, 200 um 10hr. Die 10hr Schicht war schnell voll, da man es sich aussuchen durfte, ich war dann #197 fuer die 7hr Schicht. Mehr Glueck als Verstand :), wusste allerdings net genau, ob ich mich darueber freuen sollte, da der nette Anweiser mir gezeigt hat, welchen Berg ich in wenigen Minuten erklimmen wuerde...So, nun mal kurz was zu den Inkas und zum MP. Hiram Bingham, seines Zeichens Yale-Dozent und Abendteurer, machte sich 1911 auf die Suche nach der letzten Inka-Haupstadt. Er wurde dabei von einem Bauern zu den im Urwald verborgenen Ruinen auf dem Berg Machu Picchu gefuehrt - die Stadt heisst also so, wie der Berg. Mit Hilfe seiner Universitaetsverbindungen und dem Magazin National Geographic brachte es er so zu Weltruhm und ließ sich als Entdecker feiern. Heute besuchen jeden Tag in der Hochsaison etwa 2.500 Besucher die Ruinen. Der Klassiker ist der sogenannte Inkatrail, der ueber vier Tage auf alten Pfaden nach Machu Picchu fuehrt. Der ist allerdings bis Oktober ausgebucht, da es seit ein paar Jahren eine Limitierung von 500 Personen fuer den Wanderweg gibt. Zufaelligerweise trifft diese Regulierung zeitlich mit der Privatisierung der Bahn zusammen, die eine horrende Preissteigerung nach sich zog und nun mehr Leute den teuren Zug nach Aguas Calientes nehmen muessen. Ich habe mich ja anfangs auch dafuer interessiert, allerdings hat mich der Preis (und die Strapazen und die Hoehe und das fruehe Aufstehen....) von den ab 400$-teuren Trails abgeschreckt. Fuer das Geld kann ich in einem Monat durch ganz Peru und Bolivien reisen...also, wenn ich den MP auslassen wuerde ;).
Die Inka waren keine eigene Volksgruppe, sondern bezeichnet die Jahrhunderte alte Dynastie einer Koenigsfamilie. 13 Inka-Koenige sollen geherrscht haben. Sie hatten ueber 200 Ethnien unterworfen und ihr Imperium erstreckte sich in seinem Hoehepunkt von Quito, ueber ganz Peru, der Haelfte Boliviens, den Norden Argentiniens bis nach Santiago de Chile. Da sich keine Schriftsprache erhalten hat, beruhen alle Infos, die man hat, auf Ueberlieferungen. Nur die Lautsprache Quechua hat sich langfristig manifestiert und wird noch heute von einigen Volksgruppen gesprochen. Laut Guide, den ich eine Weile belauscht habe, geht allerdings auch die Sprache langsam verloren bzw. vermischt sich stark mit dem Spanischen.
Die Ruinen des Machu Pucchu liegen hoch in den Bergen in einem der unzugaenglichsten Teile der Anden, unsichtbar vom Tal aus und so auch fuer die Spanier. Es wird davon ausgegangen, dass die Stadt ein geheimes Refugium für die herrschenden Inkas, die Adligen und ihre Familien waren. Es sollen Tausende Menschen ueber drei Generationen, also etwa 150 Jahre, an dem Bauwerk hoechster architektonischer Finesse gearbeitet haben. In der Stadt, in der bis zu 500 Personen gelebt haben muessen, konnte vollkommen autark existieren. Es gab Militaer, das den einzigen Eingang zu Stadt verteidigen sollte, einen Sonnetempel fuer zeremonielle Anlaesse, erhabene Koenigsgemaecher, und eine astronomische Beobachtungsstation mit einer Sonnenuhr, dessen Zeiger aus der Spitye des Machu Picchu Massiv gemeisselt worden war. Mais und Kartoffeln wurden auf eigene Terrassen angebaut, Fruechte kamen zusaetzlich aus den tropischen Taelern und die kuenstlich angelegte Wasserversorgung wurde aus einer Quelle des Berges gespeist. Der Druck des Massivs presste naemlich das Wasser aus den unterirdischen Seen hoch. Doch mit dem Untergang der Inkadynastie geriet die Stadt in Vergessenheit und die Natur holte sich zurueck, was ihr gehoerte, bis Bingham sich aufgemacht hat, in die Geschichte einzugehen. Die 40.000 Fundstuecke von Machu Picchu sind heute nicht etwa nationales Kulturerbe Perus, sondern lagern im Museum der Universitaet von Yale.
Schluss mir dem kleinen Exkurs. Ich also hoch auf den Huayna Picchu, der damals mal eine Sternenwarte war, deswegen stehen da auch noch Ruinen drauf, was nix fuer Leute mit Hoehenangst ist. Es gab kaum Sicherungen und man hatte den Abgrund immer vor Augen. Dieses mal war es allerdings net die Hoehe, die mir die Luft abgedreht hat. Alter Schwede, war das anstrengend. Gute 90 Minuten habe ich benoetigt und das Wasser ist mir nur so die Stirn runter geflossen, aber es hat sich gelohnt!

Ernst war auch mit :)

Ich dachte ja, dass ich nach dem Aufstieg das Schlimmst hinter mir haette. Das war vor dem Abstieg...weil: da guckt man nach unten...den ersten Teil bin ich auf allen Vieren runter, danach ging es einigermassen. Ich war echt froh, dass ich um 7hr hoch bin, bei der Hitze um 10hr hoch...neeeeeee. Stunden habe ich auf dem HP verbracht und habe mich dann gegen 11hr erschoepft auf der Familienwiese niedergelassen.

Auf dem gesamtem MP-Gelaende laufen Lamas rum zur Rasenpflege. Ich wollte natuerlich ein Foto mit einem diese pussierlichen Tierchen und hab mir als Motiv Sergio ausgesucht, einen halbwuechsigen Lamabullen (oder nennt man das in dem Fall Bock? Na, maennlich war er). Sergio war von der Photosession net sooo begeistert und wurde ungeduldig und fing mitten drin an, zu knurren. Um gezielten Speichelauswurf zu vermeiden, habe ich respektvoll Abstand gehalten.
Nach drei Stunden umsehen habe ich mich dann wieder auf den Weg nach Aguas Calientes gemacht um den Zug um kurz nach fuenf zu erwischen. Ellen und Monika habe ich unten wieder getroffen und mit ihnen ein wenig geplaudert und gegessen. War insgesamt ein super Tag und Hoehepunkt meienr Suedamerikareise. Jetzt kann ich mich getrost auf nach Australien machen ;). Na ja, vorher noch Sylle in Santiago besuchen und der Guido ist auch da :).

Montag, 3. August 2009

Cusco - Peru

Donnerstag morgens, zu ner Zeit, zu der ich net mal meinen Hund vor die Tuer schicken wuerde, sind wir also erschoepft mit dem Nachtbus von Copacabana ueber Puno in Cusco angekommen. Wir hatten es nicht besonders schwer, ein Taxi zu bekommen, wobei es umso schweiriger war, einen fuer uns fairen Preis zu betzahlen...10 Soles (4.5 Soles sind ca. 1€), normal sind 5 Soles. Als wir dann an unserer Herberge, dem Loki Hostal, einer Partybuzze, wie ich sie nich nie gesehen habe, angekommen sind, hat der Kerl uns noch beschissen und hat Claire 20 abgenommen, weil er kein Wechselgeld hatte bzw. von hinten gedraengelt wurde und er somit schnell, schnell verschwunden ist.
Das Loki ist ne Kette, die auch Hostals in Lima und La Paz unterhaelt, dementsprechend unpersoenlich ist es dort auch und mir war spaertestens nach den 7 Stunden Warterei auf unser Zimmer - wir sind naemlich um 5h angekommen - klar, dass ich hier net alt werde. Aber ne super Aussicht gabs da, die ich mir auch 6 Stunden im Halbschlaf sehr genau angeguckt habe.
Nach Bezug unseres Dorms hab ich mich dann mit Waesche waschen beschaeftigt und schlafen. Am Freitag gabs nen Stadtrundgang, der sich allerdings per pedes auf den Stadtkern konzentriert hat. Ist hier ein bisschen wie La Paz, nur kleiner - so vom auf und ab her. Danach haben wir am Plaza de Armas, dem Hauptplatz hier, einen kleinen, als altmodischen Zug verkleideten Bus entdeckt, mit dem man ne einstuendige Stadtrundfahrt machen konnte - ist auch beqeuemer als laufen :).
Cusco ist ein recht schoenes Stadtchen, liegt auf knapp 3500m, ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Hier und da kleben an den Haeuschen noch Bolkone im Kolonialstil und Reste aus der Inkazeit kann man auch entdecken. Teilweise wurden die Gebaeude damit erbaut, nachdem die Spanier im religioesen Wahn alles nicht-christliche kaputt gehauen haben. Eine dieser Reste ist eine alte Mauer, in der es einen Stein gibt, der 12 Ecken hat...totaler Anziehungspunkt fuer Touristen, was ich net recht verstehen kann, denn wenn ich lang genug auf ner Steinplatte rumhaue, dann koennte die auch 12 Ecken haben (neue Geschaeftsidee, falls ich keinen Job finde, scheint hier ja zumindest zu funktionieren...).
Oberhalb Cuscos gibts den Christo Blanco, von wo aus man eine super Aussicht runter auf Cusco und die umliegenden Berge hat und ein bisschen Rio-Feeling gibts noch dazu. Auf dem Rueckweg nach Cusco kommt man an der alten Inka-Festung Sacsayhuaman vorbei, die heutzutage leider nur noch bruchteilhaft erhalten ist. Hab ich mir nur ausm Bus angeguckt, weil ich mich geweigert habe, das 35€ teure Touristenticket zu besorgen. Das ist wohl bemerkt nur fuer die Ruinen. Unsere Freunde mit dem Kreuz auf dem Dach haben das gleich mal kopiert - wenn man sich dann noch die Kirchen angucken moechte, dann muss man noch mal tief in die Tasche langen. Hab ich boykottiert! Bin nur wegen des Machu Picchu (MP) hier, aus Ende.
Der Rest des Tages ist easy ausgeklungen. Ich hab noch Organisatorisches fuer den MP erledigt und mich etwas belesen. Wir haben noch zwei Englaenderinnen kennen gelernt, bzw. eine kam aus Jersey, der groessten Aermelkanal-Insel. Die haben da sogar ihr eigenes Geld und Steuerparadies isses noch dazu.
Ich hab mich abends noch auf meinen Grossen Tag am Samstag vorbereitet - Machu Picchu, here I come!!!! Allerdings bin ich alleine Richtung Inka-Ruine, da Claire unpaesslich war, bzw. eigentlich zum MP laufen wollte - da gibts so Trails fuer nen heiden Geld....250 US-Oeken fuer zwei Tage...die haben doch net mehr alle Muetzen aufm Kopp! Letzten Endes hat sie sich wegen ihres Gesundheitszustandes gegen das Laufen entschieden, allerdings war mein Zug am Samstag schon voll, weswegen sie den am Sonntag genommen hat.
Hat alles ganz schoen was an Kohle gekostet - trotz alternativer Zugfahrt....Sie wissen schon, wie sie die fetten Touri-Milchkuehe melken koennen. Man goennt sich ja sonst nuescht...

Isla del Sol, Titicaca

Frueher - also, als ich noch klein und dumm war - habe ich mich ja immer ueber den Titicaca See lustig gemacht. Nun habe ich gelernt, dass Titi nuescht mit der weiblichen Oberweite zu tun hat und Caca nix mit dem, was es jetzt bei euch assoziiert...Wobei ich bei meinem Ausflug in die Salar de Uyuni eine Toilette gefunden habe, wo fuer die dummen Touris drauf geschrieben wurde, was wo rein gehoert - wohlbemerkt gabs da eine handelsuebliche Toilettenschussel mit Pfeilen fuer Caca und Pipi drauf. Wusste net, das die Bolivier anatomisch anders gebaut sind, dass so etwas von Noeten waere. Nun gut, reisen bildet ja. Also, am letzten Mittwoch sind Claire und ich frueh morgens auf die Isla del Sol gefahren, zum noerdlichen Teil der Insel, zur Stadt Cha'llapampa, um uns von dort aus zum suedlichen Teil der Insel durchzuschlagen, wo wir dann gegen halb vier wieder abgeholt werden sollten. Wir haben uns eine kleine Tour gegoennt, damit wir ueberhaupt eine Ahnung davon bekommen, was wir uns da so angucken. Also, laut Mythos ist die Sonneninsel die Gehurtsstaette der Inkas. Hier soll der Inka Sonnengott Inti seinen Sohn Manqu Qhapaq und seine Frau Mama Ocllo auf einem Felsen niedergelassen haben. Manqu war der erste Inka Koenig. Also, der Ort an dem das geschehen sein soll, ist nahe der Inka Siedlung und ist ein Stein in Form eines Puma-Kopfes - also Titi :). Nach diesem Felsen wurde der See benannt - Titi fuer Puma und Carca (nicht Caca) fuer Stein. Ist allerdings net in der Sprache der Inkas - Quechua - sondern in der Sprache der Ureinwohner dieser Insel. Titi heisst naemlich auf Quechua "Blei". Das Ganze fand auf 3970 Metern ueberm Meeresspeigel statt - knapp 230 m uebern Titicaca See. An diesem heiligen Ort wurden wir danach dann auch in die Feinheiten der Inka-Anbetungs-Zeremonien eingefuehrt, sprich: da war ein Tisch aufgebaut und ein uns als Art offiziell beglaubigter Inka-Zeremonienmeister mit Pudelmuetze hat uns erklaert, dass vier mal im Jahr geopfert wird - jeweils am 21. Maerz, Juni, September und Dezember fuer die etwaigen anbetungswuerdigen Erdentiere - Puma, Condor, Lama, Schlange. Heute wird das aber nur noch mit Suessigkeiten in Form von Lama und Co. gemacht. Schoen bunt.
Danach gings in die Siedlung, die nur noch aus Mauern, Fenstern und Tueren besteht und dann schnell, schnell Richtung Sueden, zur Stadt Yumani. Auf dem Weg mussten wir dann noch zwei mal bezahlen - einmal, um in den Zentralteil der Insel zu gelangen und einmal, um in den suedlichen Teil der Insel zu gelangen. Ein Vorgeschmack auf Peru...War net so doll, der Spaziergang. Unser Guide meinte noch, dass es nur 3 Peaks waeren und wir ca. 2,5 Std brauchen wuerden. Nach dem ersten Peak dachte ich, dass wir die Peaks jetzt hinter uns haetten, da der sich naemlich in 3 Peaks unterteilt hat - Pustekuchen. Die Enttaeuschung war gross, als ich nach dem ersten Peak dann zwei weitere, noch hoehere Peaks entdeckt habe. Wie Ameisen sind wir dort hochgekrochen. Einige Verrueckte haben sich herausgefordert gesehen und haben den ersten Berg im Laufschritt erklommen - allerdings nur den ersten ;). Ich hab mich also auf mittlerweile ueber 4000m ueber die Insel geschleppt. War net sooo lustig und im Nachhinein waere es wohl besser gewesen, haetten wir eine Nacht auf der Insel verbracht, damit wir net so haetten hetzen muessen. Es ist echt nicht angenhem sich anstrengen zu muessen, wenn die Luft soooo duenn ist. Gut, man muss auch dazu sagen, dass es eben die Anden sind, in denen ich mich befinde und net der Harz. Die sind ja auch eigentlich sehr schoen, waeren sie net so hoch....Hier habe ich meinen Entschluss gefasst, auf gar keinen Fall zum Machu Picchu zu wandern. Das endet in einem Herzinfarkt...
Also, wir sind dann kurz nach drei total verschwitzt und kaputt am Pier angekommen, haben und ins Boot gesetzt und nicht mal die Floating Islands (Inseln aus Schilf, von Menschenhand erbaut, eigentlich eine Sehenswuerdigkeit in Puno, aber hier gibts nun auch welche), an denen wir vorbei gekommen sind, haben und davon ueberzeugt, uns von unserem Sitzplatz zu erheben. Gegen fuenf waren wir dann wieder in Copacabana und unser Bus, der uns zur peruanischen Grenze bringen sollte und im Anschluss nach Cusco, ging um halb sieben - also voll enspannt.
Der Grenzuebergang war relativ emotionslos, haetten wir net unseren Pass vorzeigen muessen, waere uns gar net aufgefallen, das wir in einem anderen Land sind.