Freitag, 28. August 2009

"You've never been in Australia if you never licked a green ants ass", Daintree National Park, Cape Tribulation

...mit diesen Worten und einem breiten Grinsen hielt mir Mandy - nein, nicht aus dem Osten Deutschlands :-P - unser Daintree Tour Guide, die um ihr Leben zappelnde Blattschneide Ameise vor die Nase. "Try, it tasts like lemon!" Und sie hatte Recht. Dreimal hab ich der Meise den A geleckt (wenn das nun mal noetig ist um sagen zu koennen, dass man in Australien war...). Wenn man moechte, dann kann man sie auch essen - die kleinen Kerle sind reich an Vitamin C. Hat allerdings nicht gegen den dicken Hals geholfen, den ich seit meinem Abflug aus Syd hatte. Ja, ich bin wieder einmal krank. War wohl ein bisschen viel Rumreiserei und dann noch der Zeitunterschied...
Also, ich bin jetzt im Daintree National Park. Der Flug von Syd nach Cairns war OK, musste dann allerdings eine Ewigkeit auf meinem Abholservice warten bzw. 2 Anrufen und nach ueber ein einhalb Stunden Warterei habe ich mir dann mit einer Amerikanerin ein Taxi geteilt - wuntentbrannt. Ich bin in einem Backpacker Hostel direkt am Strand abgestiegen - alles schon im voraus gebucht, also kein Stress fuer mich. Am naechsten Morgen ging es dann auch schon weiter in den Daintree, der sich auf ueber 7000 qkm nordwestlich von Cairns erstreckt.

Seit 1988 gehoert er mit den aeltesten Regenwaeldern der Welt zum UNESCO Weltnaturerbe. In dem 140 Millionen Jahre alten Stueck fast unberuehrter Natur wuchern Baumfarne, Wuergefeigen und Mangroven und beherbergen 30% aller australischen Vogelarten, ca. 70 Tier und 700 Pflanzenarten kommen nur hier vor, eine dieser endemischen Arten ist der Cassowary (Hornkopf), der mit dem Emu verwandt ist. Mit dem Horn auf dem Kopf schlaegt der Casso sich net nur durchs Unterholz, sondern verteidigt auch sein Gelege - der Hahn, wohl bemerkt.

Auf meiner Reise ist mir uebrigens oefter berichtet worden, dass der Mann hier und da in der Vogelwelt die A..karte gezogen hat. Bei den Kondoren in den Anden, zum Beispiel, begeht der Mann Selbstmord, wenn sein Weiblein stirbt. Sie hingegen sucht sich einfach nen neuen, sobald sie Witwe wird. Hier in Australien im Regenwald gibt es ein Huehnchen, dass baut riesige Dreckhaufen - gleich zwei davon. Einer ist zur Ablenkung fuer Feinde und einer fuers Gelege. Der Mann ist fuer den Bau der Behausung und die Brut zustaendig. Er baut also so rum und wartet auf ein Weibchen, dem der Dreckhaufen gefaellt. Sobald ihn eine gefunden hat, freuen sich beide ganz doll und sie legt dann Eier in seinen Dreckhaufen und verschwindet dann. Er muss dann immer mit dem Schnabel messen, ob die Temperatur so genehm ist fuer die Eier und ggf. regulierend eingreifen. Ja, so ist das Leben: Mal bist du der Hund, mal bist du der Baum!
Ich sollte im Cape Tribulation Beach House wohnen, idyllisch direkt am Myall Beach gelegen mit Regenwald direkt am Strand. James Cook - der wird euch hier noch oefters begegnen, dem haben die hier eigentlich so gut wie alles zu verdanken...-ist im Juni 1770 hier in der Naehe aufs Korallenriff gelaufen, hats dabei entdeckt und den kleinen, recht weitlaeufigen Ort Cape Tribulation gleich dazu. Auf dem Weg nach Cape Tribulation musste man den Daintree River ueberqueren, der natuerlich voller Krokodile ist. In Australien gibts zwei Arten Krokodile, die Salties und die Freshies. Die Salties sind die groesseren und agressiveren, die machen dann auch hin und wieder einen Menschen kalt. Aber wie meinte unser Bootsfuehrer so schoen: Vorm 7 eleven oder vor eurer Bank werden euch keine Krokodile begegnen. Wenn man denn dann unbedingt ein Nickerchen am Fluss halten muss oder sein Geschirr dort abwaschen muss, denn passierts halt mal. An der Stelle, wo eine Seil-Faehre die Autos uebersetzt ist auch das Revier von Scarface, einem 5 Meter Oschi, der mal gut seine 400kg auf die Waage bringt.

Sein Name ist Programm, er ist nicht gerade einer von der gemuetlichen Truppe, hat sich die Narben bei blutigen Revier-Kaempfen erarbeitet und hat ab und zu mal Appetit auf Rind...Ein paar Damen aus seinem Harem haben wir auch kennen gelernt...bei weitem net so eindrucksvoll, dafuer aber etwas relaxter. Bei der Ueberfahrt hat uns unser Bootsfuehrer gleich ein paar Ratschlaege mit auf den Weg gegeben, wie z.B., wenn da am Strand Schilder stehen, die vor Crocs warnen(wie man sie in Cairns oder Darwin des oefteren findet), dann sollte man dort auch net ins Wasser gehen

(ein paar Deutsche scheinen dem ein oder anderen Croc wohl zum Opfer gefallen zu sein, oder wieso steht das da auf Deutsch???) und das die Wuerfelquallen Saison wohl dieses Jahr etwas frueher, also schon im September, anfaengt. Grund dafuer ist die Globale Erwaermung. Wenn dich so ein Ding umarmt, denn kann das mal schnell toedlich enden. Global Warming ist uebrigens auch Schuld daran, dass es die Pinguinen dieses Jahr net bis nach Argentinien geschafft haben, sondern schon in Brasilien an Land gehen mussten. Ihre Futterfische schwimmen diese Jahr zum ersten Mal tiefer, da dort das Wasser kuehler ist, was die Pinguine mehr Kraft kostet, da sie tiefer tauchen muessen, wodurch sie net genug haben, um weiter zu schwimmen. Ja, so macht der Mensch langsam, langsam aller um ihn rum kaputt. Ich will jetzt gar net vom Korallen-Sterben anfangen...
Im Beach House angekommen habe ich mich erstmal an den Strand gelegt, was mit Halsschmerzen net soooo doll war.

Bin dann frueh ins Bett.
Am naechsten Tag wurden wir mittags abgeholt und zu Mossman Gorge gekarrt, einer kleinen Schlucht und Heimat der Kuku-Yalanji-Aborigines. Es steht gerade zur Diskussion, diese Kleinod fuer die Oeffentlichkeit zu schliessen, da die ganzen Touris net respektvoll genug damit umgehen.

Weiter nach Port Douglas, frueher, bzw. immer noch Hauptumschlagsort fuer Zuckerrohr und mondaener Badeort. Und irgendwann nach Hause.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen