Dienstag, 11. August 2009

SpongeBob in Iquique

Eindeutiges Highlight meines Aufenthaltes im Nord-Chilenischen Badeort Iquique war mein Zusammenstoss mit SpnongeBob Schwammkopf. Es waere reichlich uebertrieben, wuerde ich ihn als "Held meiner Kindheit" bezeichnen, weil ich 1. nun wirklich zu alt dafuer bin, schliesslich gibts den erst seit ein paar Jahren im dt. Fernsehen und 2. der gute Schwammkopf weit vom Held-Sein entfernt ist. Allerdings guck ich ihn ganz gerne, muss ich gestehen, weil er mich immer mal wieder daran erinnert, mich selbst im Besonderen und das Leben im Allgemeinen nicht immer so ernst zu nehmen. Und um das alles mal zu verteidigen: diese Sendung ist auch durchaus gesellschaftskritisch. Das diese Begegnung mein Hoehepunkt in Iquique ist, spricht fuer die Stadt...am Samsatg gaehnende Leere in den Strassen, am Sonntag gaehnende Leere in den Strassen. Es scheint wirklich nur ein Ort fuer die hiesigen Sommermonate zu sein. Nun ja. Am Samstag abend bin ich nun also mit Elisabeth in Iquique angekommen. Wir haben schon befuerchtet, wir muessten uns die Clownsshow antun, die in unserem Hostal, dem YMCA Iquique, fuer Publikum unter 5 Jahren nebst hysterisch vor Freude und Aufregung zuckende Eltern, veranstaltet wurde. Man haette denken koennen, die Muttis und Vatis haben sich mehr ueber die Luftballon-Tiere gefreut, als die Kinder. Neeeiiiin, das blieb uns erspart! Wir haben uns auf dem Plaza de Armas eine Cueca-Show angeguckt. Cueca ist hier DER Folklore-Tanz schlechthin. Quasi die Wildecker-Herzbuben, nur in Bewegung. Eigentlich kommt der Tanz aus Bolivien, die Chilenen haben ihn den Boliviern weggenommen - genau so wie die Kueste, die Bolivien einmal besessen hat. Die boesen Chilenen haben den Boliviern im Salpeterkrieg irgendwann Ende des Neunzehnten Jahrhunderts den Zugang zum Pazifik genommen. Lustigerweise haben die Bolivier immer noch eine Marine...Wohl aus Trotz?!
Also, Cueca. Die Maedels tragen so was wie einen farbenfrohen Reifrock und sehen darin aus wie gehende Knallbonbons, die Maenner sehen aus, wie Cowboys, nur, dass die Huete flacher sind und sie dann noch sone Art Stola tragen. Der Tanz beginnt damit, dass Frau und Mann im Kreis gehen, die Frau beim Mann eingehakt, und sich unterhalten. Dabei spielt Musik. Wenn dann das Gesinge anfaengt, trennen sich die beiden, stehen sich im Abstand von ca. 15 Metern gegenueber und taenzeln rum. Irgendwann fangen sie an, im Kreis zu gehen und dabei wild mit weissen Taschentuechern zu winken. Die Lieder handeln meist vom Herzschmerz. Wir waren also den gesamten abend ganz gut mit zuschauen beschaeftigt.
Sonntag war Strandtag - es gibt auch einfach net viel mehr hier. Unsere erste Aufgabe bestand darin, fruehstueck zu finden. Nicht besonders einfach, da die meisten Cafes erste gegen Mittag oeffnen und da es in Chile nicht wirklich eine Fruehstueckskultur gibt. Nach guten zwei Stunden Suchgerei haben wir den kleinen Markt von Iquique gefunden, innerhalb gespickt mit Restaurants. Wir haben uns in einer oellen Fischkaschemme niedergelassen. Da ich ne Suesse bin - also, was mein Fruehstueck angeht - wollte ich gerne Marmalade und Toast. Stand zwar auf der Karte, hatten se aber nicht. Auch Butter konnte auch nicht gefunden werden. Also gabs dann fuer mich Ruehrei mit Kaese. Denn ab zum Strand, der wirklich schoen ist. Iquique hat wohl die schoensten Straende des Landes und da die Sonne geschienen hat, koennten wir diese auch liegender Weise geniessen. Das Wasser hatte allerdings keine besonders einladende Temperatur. Wir haben ein bisschen den Paraglidern zugeschaut, haben lecker Cocktails getrunken und dabei den SpongeBob getroffen. Ich hab mich das erste Mal gefuehlt, wie im Urlaub und obwohl Iquique wohl wirklich eher was fuer den Sommer ist, hab ich mich tooootal wohl gefuehlt. Nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht! Ich hatte meinen gesamtem Suedamerikaaufenthalt ueber sehr viel Spass und hab es sehr genossen, allerdings wars nicht wirklich wie Urlaub, eher wie ne Bildungsreise...;)
Abends gabs dann wieder Cueca und spaet nachts hab ich mich dann wieder auf die Socken gemacht - 18 Stunden bis La Serena!

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