Frueher - also, als ich noch klein und dumm war - habe ich mich ja immer ueber den Titicaca See lustig gemacht. Nun habe ich gelernt, dass Titi nuescht mit der weiblichen Oberweite zu tun hat und Caca nix mit dem, was es jetzt bei euch assoziiert...Wobei ich bei meinem Ausflug in die Salar de Uyuni eine Toilette gefunden habe, wo fuer die dummen Touris drauf geschrieben wurde, was wo rein gehoert - wohlbemerkt gabs da eine handelsuebliche Toilettenschussel mit Pfeilen fuer Caca und Pipi drauf. Wusste net, das die Bolivier anatomisch anders gebaut sind, dass so etwas von Noeten waere. Nun gut, reisen bildet ja. Also, am letzten Mittwoch sind Claire und ich frueh morgens auf die Isla del Sol gefahren, zum noerdlichen Teil der Insel, zur Stadt Cha'llapampa, um uns von dort aus zum suedlichen Teil der Insel durchzuschlagen, wo wir dann gegen halb vier wieder abgeholt werden sollten. Wir haben uns eine kleine Tour gegoennt, damit wir ueberhaupt eine Ahnung davon bekommen, was wir uns da so angucken. Also, laut Mythos ist die Sonneninsel die Gehurtsstaette der Inkas. Hier soll der Inka Sonnengott Inti seinen Sohn Manqu Qhapaq und seine Frau Mama Ocllo auf einem Felsen niedergelassen haben. Manqu war der erste Inka Koenig. Also, der Ort an dem das geschehen sein soll, ist nahe der Inka Siedlung und ist ein Stein in Form eines Puma-Kopfes - also Titi :). Nach diesem Felsen wurde der See benannt - Titi fuer Puma und Carca (nicht Caca) fuer Stein. Ist allerdings net in der Sprache der Inkas - Quechua - sondern in der Sprache der Ureinwohner dieser Insel. Titi heisst naemlich auf Quechua "Blei". Das Ganze fand auf 3970 Metern ueberm Meeresspeigel statt - knapp 230 m uebern Titicaca See. An diesem heiligen Ort wurden wir danach dann auch in die Feinheiten der Inka-Anbetungs-Zeremonien eingefuehrt, sprich: da war ein Tisch aufgebaut und ein uns als Art offiziell beglaubigter Inka-Zeremonienmeister mit Pudelmuetze hat uns erklaert, dass vier mal im Jahr geopfert wird - jeweils am 21. Maerz, Juni, September und Dezember fuer die etwaigen anbetungswuerdigen Erdentiere - Puma, Condor, Lama, Schlange. Heute wird das aber nur noch mit Suessigkeiten in Form von Lama und Co. gemacht. Schoen bunt.
Danach gings in die Siedlung, die nur noch aus Mauern, Fenstern und Tueren besteht und dann schnell, schnell Richtung Sueden, zur Stadt Yumani. Auf dem Weg mussten wir dann noch zwei mal bezahlen - einmal, um in den Zentralteil der Insel zu gelangen und einmal, um in den suedlichen Teil der Insel zu gelangen. Ein Vorgeschmack auf Peru...War net so doll, der Spaziergang. Unser Guide meinte noch, dass es nur 3 Peaks waeren und wir ca. 2,5 Std brauchen wuerden. Nach dem ersten Peak dachte ich, dass wir die Peaks jetzt hinter uns haetten, da der sich naemlich in 3 Peaks unterteilt hat - Pustekuchen. Die Enttaeuschung war gross, als ich nach dem ersten Peak dann zwei weitere, noch hoehere Peaks entdeckt habe. Wie Ameisen sind wir dort hochgekrochen. Einige Verrueckte haben sich herausgefordert gesehen und haben den ersten Berg im Laufschritt erklommen - allerdings nur den ersten ;). Ich hab mich also auf mittlerweile ueber 4000m ueber die Insel geschleppt. War net sooo lustig und im Nachhinein waere es wohl besser gewesen, haetten wir eine Nacht auf der Insel verbracht, damit wir net so haetten hetzen muessen. Es ist echt nicht angenhem sich anstrengen zu muessen, wenn die Luft soooo duenn ist. Gut, man muss auch dazu sagen, dass es eben die Anden sind, in denen ich mich befinde und net der Harz. Die sind ja auch eigentlich sehr schoen, waeren sie net so hoch....Hier habe ich meinen Entschluss gefasst, auf gar keinen Fall zum Machu Picchu zu wandern. Das endet in einem Herzinfarkt...
Also, wir sind dann kurz nach drei total verschwitzt und kaputt am Pier angekommen, haben und ins Boot gesetzt und nicht mal die Floating Islands (Inseln aus Schilf, von Menschenhand erbaut, eigentlich eine Sehenswuerdigkeit in Puno, aber hier gibts nun auch welche), an denen wir vorbei gekommen sind, haben und davon ueberzeugt, uns von unserem Sitzplatz zu erheben. Gegen fuenf waren wir dann wieder in Copacabana und unser Bus, der uns zur peruanischen Grenze bringen sollte und im Anschluss nach Cusco, ging um halb sieben - also voll enspannt.
Der Grenzuebergang war relativ emotionslos, haetten wir net unseren Pass vorzeigen muessen, waere uns gar net aufgefallen, das wir in einem anderen Land sind.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen